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Ich bin dein - Geheime Sehnsucht

Ich bin dein - Geheime Sehnsucht

Titel: Ich bin dein - Geheime Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tara Sue Me
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sich immer noch nicht. Es war, als wäre er in Eis gehauen.
    »Ich hole meine Sachen.« Ich verließ das Esszimmer und ging die Treppe hoch in mein Zimmer, in dem Nathaniel und ich uns noch vor wenigen Stunden so zärtlich geliebt hatten, dass er in Tränen ausgebrochen war.
    Er hatte geweint.
    Letzte Nacht hatte ich geglaubt, er weine wegen seiner Gefühle für mich. Oder vielleicht wegen des überwältigenden Gefühls, dass seine Mauern fielen. Aber was, wenn er geweint hatte, weil er wusste, was er nur wenige Stunden später tun würde?
    »Oh, Nathaniel«, flüsterte ich bei dem Gedanken an diese Möglichkeit. »Warum?«
    Warum tat er das? Was hatte ihn dazu veranlasst?
    Später, sagte die Rationale Abby. Denk später darüber nach.
    Genau. Später.
    Ich zog meine eigenen Kleidungsstücke an und griff nach meiner Tasche und meinem iPod. Den Wecker ließ ich zurück. Vielleicht konnte Nathaniels nächste Sub ihn gebrauchen.
    Nathaniels nächste Sub …
    Er würde eine andere finden. Weitermachen. Lust und Schmerz mit einer anderen erforschen. Sanft und geduldig und liebevoll mit einer anderen umgehen.
    Oh, bitte, nein.
    Aber das würde er.
    Später! , schrie die Verrückte Abby.
    Ich unterdrückte ein Schluchzen. Die Verrückte Abby hatte recht. Ich würde mich später damit beschäftigen.
    Ich stand an der Zimmertür und sagte dem Ort Lebewohl, an dem ich die erstaunlichste Nacht meines Lebens verbracht hatte.
    Dann ging ich den Gang entlang. Vorbei an der geschlossenen Tür von Nathaniels Spielzimmer, in dem wir bei Weitem nicht genug Zeit verbracht hatten. An der Tür zu seinem Schlafzimmer hielt ich kurz inne.
    Seine Worte hallten in dem stillen Gang wider, während ich auf sein perfekt gemachtes Bett starrte. Und ich habe dich nie eingeladen, in meinem zu schlafen.
    Ja, Nathaniel hatte meinen Körper gut kennengelernt. Sehr gut. Und gleichzeitig auch meine Seele. Denn es gab nichts, womit er mir mehr hätte wehtun können.
    Apollo stand mit wedelndem Schwanz in der Eingangshalle. Ich sank auf die Knie und umarmte ihn.
    »Oh, Apollo.« Wieder unterdrückte ich meine Tränen. »Guter Hund.« Ich grub meine Finger in sein Fell, während er mir das Gesicht leckte. »Ich werde dich vermissen.«
    Ich wich zurück und schaute ihm in die Augen. Wer weiß? Vielleicht verstand er mich? »Ich kann hier nicht mehr bleiben, werde dich also nicht wiedersehen. Aber sei ein guter Hund und … versprich mir, dass du auf Nathaniel aufpasst, okay?«
    Er leckte mir noch ein letztes Mal das Gesicht. Vielleicht als Zeichen des Einverständnisses. Vielleicht als Lebewohl.
    Ich stand auf und ging.

    Tja, Abby, sagte ich mir, als ich zurück zu meiner Wohnung fuhr, zumindest kann dieser Tag nicht noch schlimmer werden. Es hatte etwas für sich, die schlechten Dinge schon früh hinter sich zu bringen. Dann konnte man den Rest des Tages versuchen, sich wieder besser zu fühlen. Konnte ein paar Becher Eis verputzen. Und ein paar Flaschen billigen Wein hinunterkippen.
    Nur dass ich Felicia nicht aus dem Weg gehen konnte.
    Nur dass Jackson vielleicht vorbeikam.
    Nur dass ich immer und immer wieder an diesen Morgen denken würde.
    Und an die Nacht davor.
    Später, erinnerte mich die Gute Abby. Denk später darüber nach.
    Ja, ich musste mich auf den Verkehr konzentrieren. Es wäre entsetzlich, wenn ich jetzt einen Unfall hätte, im Krankenhaus landen würde und Linda erklären müsste, warum sich das Küchenpersonal dieses Mal keine Sorgen Nathaniels wegen zu machen bräuchte.
    Ich richtete den Blick fest nach vorn. Die Straßen waren sicher. Die Straßenwacht hatte hervorragend gearbeitet. Es gab nur noch wenige vereiste Stellen.
    Na, bitte. Konzentrier dich auf die Straße, auf die hübschen Schneeverwehungen, darauf, wie das Sonnenlicht vom Schnee zurückgeworfen wird, auf das Auto, das dir folgt.
    Ich schaute rasch in den Rückspiegel. Ich hatte den Highway noch nicht erreicht, sodass wenig Verkehr herrschte. Und es wäre nichts Ungewöhnliches, auf dieser Straße andere Wagen anzutreffen.
    Und doch.
    Ich hatte ein seltsames Gefühl …
    Ich fuhr langsamer. Der Wagen hinter mir auch.
    Ich versuchte, mir den Fahrer genau anzusehen, doch er war zu weit entfernt. Ich konnte nicht einmal sagen, um welchen Wagentyp es sich handelte.
    Ich beschleunigte wieder das Tempo. Der Wagen hinter mir auch.
    Ich bog auf den Highway ein. Der Wagen hinter mir auch.
    Idiotin, schimpfte die Rationale Abby. Glaubst du etwa, es ist Nathaniel? Glaubst du,

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