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Ich bin dein - Geheime Sehnsucht

Ich bin dein - Geheime Sehnsucht

Titel: Ich bin dein - Geheime Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tara Sue Me
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Abigail.«
    Abigail.
    Mir wurde bange ums Herz. Irgendetwas stimmte hier nicht. Stimmte ganz und gar nicht.
    »Warum hast du mich so genannt?«, flüsterte ich.
    »Ich nenne dich immer Abigail.« Er saß völlig regungslos da. Rührte sich nicht. Vielleicht atmete er nicht einmal.
    »Letzte Nacht hast du mich Abby genannt.«
    Er blinzelte. Das war seine einzige Bewegung. »Das lag an der Situation.«
    Wovon redete er nur? Die Situation? »Wie meinst du das?«
    »Wir haben die Rollen getauscht. Du wolltest, dass ich dich Abby nenne.«
    »Wir haben nicht die Rollen getauscht« , sagte ich, als mir dämmerte, was los war. Er tat so, als bedeutete es nichts. Als wäre die letzte Nacht eine Art Spiel gewesen, bei dem er der Sub war.
    »Doch, haben wir. Es war das, was du wolltest, als du mit den Schokoriegeln in die Bibliothek gekommen bist.«
    Verflixt, ich konnte nicht mehr klar denken. Verstand nicht, was er tat.
    »Das war meine ursprüngliche Absicht«, sagte ich. »Aber dann hast du mich geküsst und mich Abby genannt.« Ich schaute ihm tief in die Augen, suchte verzweifelt nach dem Mann, den ich liebte. »Du hast in meinem Bett geschlafen. Die ganze Nacht.«
    Er ließ die Hände vom Tisch gleiten und holte tief Luft. »Und ich habe dich nie eingeladen, in meinem zu schlafen.«
    Oh, nein.
    Bitte, Gott, nein.
    Tränen brannten mir in den Augen. Das durfte nicht wahr sein. Ich schüttelte den Kopf. »Verdammt. Tu das nicht.«
    »Pass auf, was du sagst.«
    »Erzähl mir, verdammt noch mal, bloß nicht, ich solle aufpassen, was ich sage, wenn du da sitzt und versuchst, so zu tun, als hätte dir die letzte Nacht nichts bedeutet.« Ich ballte die Fäuste. »Nur weil sich die Dynamik verändert hat, ist das, was passiert ist, nicht schlecht. Wir haben ein paar Dinge zugegeben. Na und? Unsere Beziehung entwickelt sich, wird dadurch nur besser werden.«
    »Habe ich dich je angelogen, Abigail?«
    Jetzt nannte er mich schon wieder Abigail . Verdammt. Ich putzte mir die Nase. »Nein.«
    »Wie kommst du dann auf die Idee, ich würde jetzt lügen?«
    »Weil du Angst hast. Du liebst mich, und das macht dir Angst. Aber weißt du was? Das ist in Ordnung. Ich habe auch ein bisschen Angst.«
    »Ich habe keine Angst. Ich bin ein kaltherziger Mistkerl.« Er legte den Kopf schief. »Ich dachte, du wüsstest das.«
    Er würde nicht einlenken. Die Mauer um ihn herum war wieder da. Noch stärker als vorher. Wir waren wieder am Nullpunkt angelangt.
    Er saß steif wie ein Brett da, die Hände auf dem Schoß, eine abgelegte Zeitung neben sich. Und beobachtete mich mit Augen, die keine Hoffnung zuließen.
    Ich schloss die Augen und atmete tief ein.
    Man musste sich Grenzen setzen.
    Das hatte ich mir schon einmal gesagt. Man musste wissen, wo die eigenen Grenzen lagen. Wann man sagen musste: Genug oder Bis hierhin und nicht weiter .
    Ich überlegte, welche Wahlmöglichkeiten ich hatte. Falls er log, tat er das hervorragend. Falls er die Wahrheit sagte, konnte ich sie nicht ertragen. Ich überlegte noch einmal, und zum ersten Mal waren sich alle einig: die Böse Abby, die Gute Abby, die Rationale Abby und die Verrückte Abby.
    Man musste sich Grenzen setzen.
    Ich hatte meine erreicht.
    Ich öffnete die Augen. Nathaniel wartete.
    Ich griff mir an den Hals, öffnete das Halsband und legte es auf den Tisch. »Terpentin.«

Kapitel 32
    N athaniel starrte das Halsband an, schien jedoch nicht im Geringsten überrascht zu sein.
    »Na schön, Abigail. Wenn es das ist, was du willst.« Er hätte Zahlen aus dem Telefonbuch aufsagen können. So tot klang seine Stimme.
    »Ja.« Meine Fingernägel gruben sich in meine Handflächen. »Wenn du so tust, als wäre das, was letzte Nacht passiert ist, nur ein verdammtes Spiel gewesen, dann ist es das, was ich will.«
    Er nickte, eine winzige Kopfbewegung. »Ich kenne viele Doms in der Gegend von New York. Ich gebe dir gern ein paar Namen.« Er sah mich mit ausdruckslosem Blick an. »Ich könnte ihnen auch deinen geben.«
    Wie konnte er es nur wagen? Ich hatte damals auf dem Bewerbungsbogen angegeben, dass ich nur daran interessiert sei, Nathaniels Sub zu sein. Nathaniel wusste das. Er wusste es, und er redete jetzt nur von anderen Doms, um mir wehzutun.
    In diesem Moment begriff ich, dass Liebe und Hass zwei Seiten ein und derselben Medaille waren. Denn so sehr, wie ich Nathaniel noch vor zehn Minuten geliebt hatte, so sehr hasste ich ihn jetzt.
    »Ich werde es mir merken«, sagte ich kurz angebunden.
    Er bewegte

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