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Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Titel: Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Berkeley
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geraten.
    »Ich habe darüber nachgedacht, Sam. Und ich denke, Fairness fängt beim ältesten Glücksspiel der Welt an.«
    Sam kritzelte mit der Hand in der Luft. Er wollte noch etwas aufschreiben.
    »Du willst würfeln, Tom? Das sieht dir nicht ähnlich.«
    Shirin reichte ihm das Blatt. Sam versuchte zu schreiben, ohne seinen Blick vom Bildschirm zu nehmen. Er wusste, dass Tom ihn sehen konnte. Es war Teil seiner Strategie. Immer das Visier einen Spalt breiter offen zu lassen als Tom.
    »Endlich erfahre ich von dir etwas über mich, Sam. Aber das stimmt nur auf den ersten Blick.«
    Er schrieb ›Amelia‹ und ›Amy‹ neben den ersten Namen. Und setzte drei Punkte hinzu. Shirin riss den Zettel unter seinen Fingern weg.
    »Weil du mit gezinkten Würfeln spielen willst?«
    »Du enttäuscht mich, Sam«, sagte Tom, und der Oktopus pumpte dazu wie im Protest.
    »Nein, das wäre nicht dein Stil.«
    »Ich denke, wenn zwei Spieler im Würfelspiel gegeneinander antreten, dann ist das fair. Es mag einem nicht gerecht erscheinen, aber es ist fair.«
    »Es ist nichts als Glück!«, spie Sam ungewollt harsch aus.
    »Wenn du ein Pokerspiel gewollt hättest, dann hättest du deinen Einsatz erhöhen müssen, Sam«, sagte Tom.
    »Hast du eine Ahnung, welchen Einsatz ich gebracht habe, Tom? Hast du überhaupt eine Ahnung?«
    »Ich habe das von Klara gelesen, Sam. Aber glaube mir, ich hatte nichts damit zu tun«, sagte Tom sanft. »Aber sie war eine kluge Frau.«
    »Rede niemals von Klara. Du hast kein Recht, von Klara zu reden!«, schrie Sam in die kleine Kamera. Der Oktopus hatte sich verzogen, als hätte Sam ihn erschreckt.
    »Dann wünsche ich dir Glück, Sam«, flüsterte Tom. »Diesmal hast du etwas mehr Zeit.«
    Der Bildschirm wurde schwarz.
    Und dann keine mehr. Nie mehr. Dachte Sam. Weil sie deine Letzte sein wird. Für das große Finale sieht jeder Komponist etwas mehr Zeit vor. Der Dirigent hatte aufspielen lassen.
    —
    Als Tom den Videostream abgebrochen hatte, saß Sam wie versteinert vor dem schwarzen Bildschirm. Bis Shirin die Handfläche auf die Tischplatte krachen ließ, was für ihre zarten Finger kein gutes Zeichen sein dürfte.
    »Ich hab es!« rief sie.
    »Sie haben seinen Standort? Haben Sie den Server gehackt?«
    »Nein, nicht den Server«, gab Shirin zu. »Es gibt kein Schlupfloch. Zumindest keines, das ich kenne. Aber ich habe zweiundvierzig Namen.«
    Sams Blut schoss in den Kopf zurück, aus dem es wenige Minuten vorher gewichen war. Er sprang auf.
    »Vierzig kriegen wir«, rief Bennett und griff zum Telefon.
    »Sag ihnen, sie sollen alles schicken, was sie haben. County Sheriffs, Mordkommission, unsere Leute, es ist mir egal. Alles, was Räder hat, kommt auf die Straße«, rief Sam und rannte zu Shirin.
    Bennett gab die Anweisungen weiter. Sam blickte auf den Monitor, wo sich zweiundvierzig Amelias, Emilias und Amys ein Wettrennen mit Gevatter Tod lieferten. Mit ihrem eigenen Leben, weil sie alle eine tödliche Krankheit gemeinsam hatten, und mit Tom, weil er eine von ihnen ausgewählt hatte.
    »Können Ihre soeben gebrochenen magischen Hände unser geografisches Profil darüberlegen?«
    »Als Karte oder die Grafik?«, fragte Shirin.
    »Karte wäre besser«, murmelte Sam und versuchte, seine Instinkte zu wecken. Auf dem Bildschirm erschienen die roten Punkte auf einer Karte der Ostküste.
    »Und jetzt die Fotos dazu«, bat Sam.
    Neben jedem Punkt erschien das Führerscheinbild einer Frau. Aber es waren zu viele für eine genaue Prognose. Glücklicherweise war das FBI seit den katastrophalen Reaktionszeiten in den Tagen nach dem 11.   September sehr effizient darin, Personen ausfindig zu machen. Es betrieb eigens für diesen Zweck sogar eine Art Callcenter, die Listen abtelefonierten. Diejenigen, die direkt erreicht wurden, hatten die größten Chancen. Sie würden aufgefordert, sich unverzüglich an einen öffentlichen Platz zu begeben. Ein Restaurant, einen Supermarkt oder einfach auf die Straße vor ihrer Tür. Es minimierte die Risiken, entführt zu werden, erheblich, sich dort aufzuhalten, wo einen möglichst viele Menschen sahen, selbst wenn es Unbeteiligte waren.
    »Wie viele der Frauen haben wir schon?«, fragte Sam.
    »Sechs«, sagte Bennett.
    »Sie sollen sofort alles auf Shirins Computer schicken.«
    Zu wenige, dachte Sam. Aber es würden schnell mehr werden. Im Moment versuchten dreißig geschulte Agenten auf allen Kanälen, die Frauen zu erreichen. Und der Staat speicherte alles. Jede

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