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Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Titel: Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Berkeley
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Tür auf. Die Antwort blieb sie ihm schuldig. Wortlos hängten sie ihre Jacken an den Kleiderständer im Vorzimmer, als sie plötzlich eine Gestalt bemerkten, die lässig am Türstock von Thibaults Büro lehnte.
    »Guten Abend, Thibault«, sagte Klara Swell.
    Der Stock des Anwalts traf das Parkett empfindlich laut. Er drehte sich nicht um.
    »Verschwinden Sie, Miss Swell!«, sagte er.
    »Sie sind nicht überrascht?«, fragte Klara.
    »Weder über Sie noch über die offensichtliche Gelassenheit von Miss Lindt, die sich vollkommen vergeblich um einen überwältigten Gesichtsausdruck bemüht.«
    »Thibault«, stammelte Pia, »es ist nicht, wie Sie glauben.«
    »Tatsächlich?«, fragte Stein und drehte sich um. Sein Stock pochte ein zweites Mal auf den Holzboden wie ein Richterhammer vor dem Urteilsspruch. Sein Blick war eisig.
    »Es ging nicht anders«, sagte Klara. »Sam hätte niemals …«
    »Ja, das sagen Sie«, entgegnete Thibault und lief in die Mitte des Vorraums. Pia sah ihn in diesem Moment vor Gericht, in der Mitte des Saals. Aber nicht als Verteidiger, sondern als Ankläger. Nicht nur sein Stock klang wütender, als sie ihren Chef jemals erlebt hatte.
    »Sie behaupten das von Ihrer Wolke im Himmel aus, in Ihrer unnachahmlichen Arroganz.«
    Pia schluckte. Thibault lehnte sich auf seinem Stock nach vorne.
    »Sie denken für andere, Miss Swell!«, rief er.
    »Thibault«, sagte Klara, »ich kann ja verstehen, wenn Sie enttäuscht …«
    »Sie, Miss Swell«, sagte Thibault, »Sie verstehen gar nichts. Und es geht nicht um mich. Es geht darum, was Sie Sam damit angetan haben. Ihn sollten Sie fragen, ob er enttäuscht ist. Aber wie sollten Sie das anstellen, nachdem Sie Ihre eigene Beerdigung organisiert haben?«
    »Sie haben es gewusst?«, fragte Pia entgeistert.
    Stein drehte sich zu ihr um: »Ich hatte es geahnt, nachdem ich in der Akte über Miss Swells plötzlichen Unfalltod die Unterschrift des Gerichtsmediziners gelesen hatte. Ausgerechnet der Dr.   Linwood, der die Gewebeprobe von Laura Tennenboom untersucht hat. Ich bitte Sie!«
    »Und Sie haben nichts unternommen?«, fragte Klara.
    Der Stock pochte erneut, als er sich zu ihr umdrehte: »Sie sind diejenige, die in etwas eingreift, das sie nicht vollends versteht, Miss Swell! Ich repariere keine Uhren, deren Werke ich nicht einmal ansatzweise begreife.«
    Pia beobachtete Klara, der schlagartig bewusst zu werden schien, dass er recht hatte.
    »Und das sollten Sie auch nicht, Miss Swell. Das sollte niemand. Es ist äußerst selten, dass die Uhr danach wieder funktioniert.« Energisch drängte sich Thibault an Klara vorbei in sein Büro und warf die Tür hinter sich ins Schloss. Pia hatte ihn noch niemals zuvor so wütend gesehen. Klara kam zu ihr herüber, und gemeinsam standen sie vor dem Kleiderständer und schlossen sich in die Arme.
    »Gut, dich zu sehen, Klara«, sagte Pia.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte ihre beste Freundin.
    »Er wird schon wieder«, antwortete Pia. »Wenn er den Schock verwunden hat.«
    »Das wäre gut, denn ich brauche eure Hilfe«, sagte Klara.
    »Was hast du herausgefunden?«, fragte Pia.
    »Gehen wir in dein Büro«, schlug Klara vor.
    »Und warten wir auf den weißen Rauch«, fügte Pia hinzu.
    »Glaubst du, er hat recht?«, fragte Klara. »Damit, dass das Uhrwerk hinterher niemals wieder zum Laufen kommt?«

Kapitel 59
    Watch Hill, Rhode Island
    Donnerstag, 18.   Oktober
    In böser Vorahnung manövrierte Sam Bennetts Suburban zwischen den Streifenwagen hindurch auf die Auffahrt zu dem Haus, in dem Amelia Rayne wohnte. Die Dämmerung legte sich über den kleinen Ort, der auf einer Halbinsel direkt vor der Küste im äußersten Westen von Rhode Island lag.
    »Laut den Kollegen ist sie verreist, irgendwo die Küste rauf«, sagte Shirin. »Das behauptet zumindest der Besitzer von dem Pub, in dem sie arbeitet.«
    »Die Oyster Bar, ich weiß«, sagte Sam und stellte die Automatik auf Parken.
    »Wie viele haben sie noch nicht ausfindig machen können?«, erkundigte sich Sam nach der aktuellen Statistik.
    »Vier«, sagte Shirin, deren Laptop aufgeklappt auf dem Schoß lag.
    »Ich will ihre Wohnung sehen«, sagte Sam und stieg aus.
    »Immer noch überzeugt, dass sie es ist?«, fragte Shirin, während sie die schmale Auffahrt vor ihrem Haus hinaufliefen.
    »Ja«, war Sams knappe Antwort.
    Er rüttelte an der Tür. Verschlossen. Er klopfte. Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete ein Beamter des hiesigen Sheriff-Büros die Tür.

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