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Ich bin die Nacht

Ich bin die Nacht

Titel: Ich bin die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ethan Coss
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blickte zu den Gästen des Asherton Tap hinüber, die Marcus gerettet hatte. »Die Leute sind in Sicherheit«, sagte er. »Es wird Zeit, dass wir Ackerman verfolgen.«
    »Nein. Sie bleiben hier und helfen den Leuten. Ich schnappe mir Ackerman allein.«
    Andrew straffte den Rücken. »Seit wann bestimmen Sie, wo es langgeht? Vergessen Sie nicht, ich bin hier der FBI-Agent. Sie sind nur ein Bürger wie jeder andere. Ich lasse auf keinen Fall zu, dass Sie diesem Psychopathen alleine gegenübertreten. Es wäre mir am liebsten, wenn Sie hierblieben, aber ich brauche Ihre Hilfe. Ich bin nicht so dumm, mich alleine mit Ackerman anzulegen.«
    Marcus’ Gesicht zeigte keine Regung. »Hören Sie zu, Andrew. Ich muss alleine gehen. Dieser Irre hat gesagt, dass er Maggie tötet, wenn ich nicht alleine komme, und ich glaube ihm aufs Wort. Er wird seine Drohung wahrmachen, sobald ich gegen seine Regeln verstoße. Außerdem … ich kann Ihnen nicht erklären, woher ich es weiß, aber ich muss alleine gegen ihn kämpfen.«
    »Das ist doch Unsinn!«, protestierte Andrew.
    Marcus schüttelte den Kopf. »Nein. Ackerman sagte, unsere Schicksale seien verknüpft. Ich hatte nicht begriffen, was er damit meint, aber in dem Moment, als ich ihm zum ersten Mal in die Augen blickte, habe ich das Gleiche empfunden. Ich muss mich ihm stellen. Das ist mir bestimmt.«
    »Ihre Bestimmung ist mir scheißegal«, widersprach Andrew. »Ich lasse auf keinen Fall zu …«
    Mit einer blitzschnellen Bewegung riss Marcus dem FBI-Agenten die Pistole aus der Hand und richtete sie auf ihn. »Schluss jetzt. Wir diskutieren das nicht länger.«
    Andrew atmete langsam aus, kniff die Augen zusammen und knirschte mit den Zähnen. »Okay. Es ist Ihre Entscheidung.«
    Marcus trat außer Reichweite, senkte die Pistole und ließ sie wie ein Revolverheld um den Zeigefinger wirbeln. Er nahm das Magazin heraus und zählte die Patronen, wobei er inständig hoffte, dass er sie nicht abfeuern musste. Dann schob er das Magazin wieder in die Waffe. »Wo geht es zur Schule?«, wollte er wissen.
    Andrews Augen loderten noch immer vor Zorn, doch er zeigte die Straße hinunter. »Zwei Blocks, dann rechts. Folgen Sie der Straße bis zum Stadtrand. Sie können es nicht verfehlen.«
    Marcus nickte. »Wir treffen uns in Maggies Apartment. Wenn ich in einer Stunde nicht dort bin, brauchen Sie sich keine Sorgen mehr um mich zu machen. Dann bin ich nämlich tot.«
    Mit diesen Worten drehte er sich um und rannte in Richtung des alten Schulgebäudes davon. Im Laufen sicherte er die Pistole und schob sie sich hinten in den Hosenbund.
    Tausend schlechte Erinnerungen drangen auf ihn ein. Er verabscheute Waffen, auch wenn er erstklassig damit umgehen konnte. Wieder fragte er sich, ob alle seine Fähigkeiten mit Gewalt, Tod und Vernichtung zu tun hatten. Unterschied er sich wirklich so sehr von Ackerman? Vielleicht war Ackerman auf dem Weg des Wahnsinns nur weiter vorangeschritten als er.
    Marcus wusste nicht, ob Leben, Tod oder Irrsinn ihn erwartete.
    Aber er wusste, es gab kein Zurück.

43.
    Auf dem Weg zu Maggies Apartment hörte Chief Deputy Lewis Foster einen Donnerschlag, der ihn augenblicklich an eine Explosion denken ließ. Soweit er es einschätzen konnte, kam der Lärm aus Richtung des Asherton Tap.
    Sofort änderte er seine Route, parkte in der Nähe der Bar und näherte sich dem Getümmel zu Fuß. Er traf gerade noch rechtzeitig ein, um die Auseinandersetzung zwischen Marcus und Ackerman zu beobachten. Als Ackerman die Flucht ergriff, setzte Foster sich auf seine Fährte.
    Ackerman war schnell, doch Foster blieb ihm dicht auf den Fersen. Schließlich beobachtete er, wie Ackerman in dem leerstehenden Schulgebäude am Stadtrand verschwand. Doch Foster war zu vorsichtig, als dass er dem Killer blindwütig hinterherhetzte. Stattdessen ließ er sich Zeit und erkundete das Gebäude von allen Seiten, sah sich die Ein- und Ausgänge an. Als er sicher war, dass Ackerman keine Fallen gestellt hatte, schlich er sich auf der Seite in das Gebäude, die von der Tür abgewandt lag, durch die Ackerman die Schule betreten hatte.
    Mit vorsichtigem Blick musterte er das Innere des Schulgebäudes. Beinahe rechnete er damit, dass Ackerman um die Ecke gesprungen kam, angetan mit einer Perücke und dem Kleid seiner toten Mutter, wie Norman Bates in der berühmten Szene in Hitchcocks »Psycho«. Bei einem Wahnsinnigen vom Kaliber Francis Ackermans konnte Foster nichts mehr überraschen.
    Er zog seine

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