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Ich Bin Gott

Titel: Ich Bin Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giorgio Faletti
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schön.«
    Russell kletterte hinein und befand sich in einem eleganten Abteil mit vier bequemen Sitzen für die Fluggäste. Zwei Piloten saßen auf ihren Plätzen im Cockpit vor der unglaublichen Anzahl von Instrumenten, die eine jedem Laien unverständliche Sprache sprachen.
    Sheila deutete auf die Sitze.
    » Machen Sie es sich bequem, Mr. Wade. Kann ich Ihnen etwas zu trinken bringen?«
    Russell ließ sich auf einem der Sitze nieder und spürte, wie sich das weiche Leder der Lehne an seinen Rücken schmiegte. Eigentlich hatte er beschlossen, nichts zu trinken, aber einen Drink hatte er sich vielleicht doch verdient. Seine Dienstvorschriften waren schließlich weniger rigide als die von Vivien, dachte er zynisch.
    » Gibt es in diesem Flugzeug eine Flasche Whisky aus den Beständen meines Vaters?«
    Die Hostess lächelte.
    » Ja. So etwas gibt es.«
    » Sehr gut. Dann nehme ich ein Gläschen davon, mit ein wenig Eis, wenn es geht.«
    » Einen kleinen Moment bitte.«
    Die Hostess entfernte sich und hantierte an einem Barschränkchen herum. Aus dem Lautsprecher kam nun die Stimme des Piloten.
    » Mr. Wade, ich bin Kommandant Marcus Hattie. Guten Abend und willkommen an Bord.«
    Russell erwiderte den Gruß mit einem Winken in Richtung Cockpit.
    » Dieses Flugzeug haben wir aufgrund seiner Größe ausgewählt, denn die erlaubt es uns, auf dem Ross County Airport zu landen und zu starten. Leider haben wir ein kleines Problem mit dem Flugverkehrsaufkommen. Wir stehen auf der Warteliste, und ich befürchte, dass es noch ein paar Minuten dauert, bis wir starten können.«
    Russell nahm die Nachricht mit Unmut entgegen. Wenn Eile Geschwindigkeit wäre, würde er sein Ziel zu Fuß schneller erreichen. Als Sheila mit dem Glas zurückkam, entspannte er sich ein wenig. Er sah durchs Fenster nach draußen, nippte an seinem Whisky und versuchte, so ruhig wie möglich zu bleiben. Nach einer nicht enden wollenden Viertelstunde bewegten sie sich endlich und rollten auf die Startbahn. Ein kräftiges Hochjagen der Motoren, ein Gefühl der Leere, und sie waren in der Luft. Sie flogen eine Kurve und nahmen Kurs auf Chillicothe, Ohio.
    Russell sah auf die Uhr, dann zur Sonne am Horizont und versuchte abzuschätzen, wie lange sie brauchen würden. Wie als Antwort vernahm er wieder die Stimme des Piloten.
    » Wir konnten endlich starten und erreichen unser Ziel voraussichtlich in knapp zwei Stunden.«
    Während des Flugs versuchte Russell mehrfach, vom Bordtelefon aus Vivien anzurufen, doch ihr Handy war immer besetzt. Russell konnte sich vorstellen, dass sie in dieser Situation viele Telefonate führen musste. Und nach den letzten Ereignissen war er sich gar nicht sicher, ob er überhaupt mit ihr sprechen wollte.
    Du hast das Wort des Captains, nicht meines …
    Bei der Erinnerung an diese Worte schmeckte der Whisky plötzlich bitter. Zum Trost stellte er sich den Geschmack der Genugtuung vor, wenn er ihr mitteilen würde, dass er allein gefunden hatte, was sie gemeinsam gesucht hatten.
    Ein paar Jahrhunderte und einige Drinks später informierte ihn die Stimme des Piloten, dass sie den Zielflughafen bald erreichen würden und sich bereits im Landeanflug befänden. Wie schon bei der Reise vor einigen Tagen hatte die Dunkelheit sie während des Flugs überrascht. Dieses Mal jedoch erschienen ihm die Lichter unter ihm vielversprechender zu sein.
    Die Landung war perfekt, und das Flugzeug rollte gekonnt bis vor das Terminal. Als endlich die Tür aufging und Russell wieder festen Boden betrat, stellte er fest, dass es hier genauso aussah, wie auf dem kleinen Flughafen von Hornell.
    Neben dem langgestreckten, niedrigen Gebäude wartete eine Person neben einer schwarzen Mercedeslimousine, die im Lichte der Laternen glänzte. Sein Vater hatte offenbar keine Kosten gescheut. Dann fiel ihm ein, dass er sich diesen Luxus ja im Schweiße seines Angesichts würde verdienen müssen. Schnell schob er sein schlechtes Gewissen beiseite und kam mit sich überein, dass schon alles seine Richtigkeit hatte.
    Der große, hagere Mann, der ihn am Auto empfing, machte den Eindruck, als vermietete er normalerweise eher Särge.
    » Mr. Russell Wade?«
    » Der bin ich.«
    » Mein Name ist Richard Balling, Ross Rental Service.«
    Keiner der beiden streckte dem anderen die Hand entgegen. Russell hatte den leisen Verdacht, dass Mr. Balling eine Abneigung gegen Menschen hegte, die mit Privatjets reisten und am Flugplatz einen Mercedes vorfanden.
    Auch wenn er selbst es

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