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Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Titel: Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orac
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weben, genauso wie Ameisen in der Lage sind, aus Reisigteilchen und Tannennadeln ein Hochhaus zu bauen.
    Aber wir brauchen gar nicht in die Ferne schweifen, denn auch Ihr Körper ist ein Wunderwerk. Ihr Herz schlägt, das Blut zirkuliert, die Lunge atmet, die Verdauung arbeitet, Ihre Haare wachsen – das alles funktioniert wie von Zauberhand. Ihr Körper weiß sogar sich selbst zu regenerieren und zu heilen, sofern Sie ihm mit Ihren Denk- und Handlungsweisen nicht in die Quere kommen.
    Für all das gibt es eine Reihe wissenschaftlicher Erklärungen, aber in letzter Konsequenz bleiben viele Fragen offen. Selbst bei vielen Wissenschaftlern hat die Erforschung des Lebens zu der Einsicht geführt, dass die Existenz von Materie ein Wunder ist, das sich nur durch eine höhere Macht erklären lässt. „Dass die Schöpfung durch Zufall entstand, ist so wahrscheinlich wie die Entstehung eines neuen Buches durch die Sprengung einer Bibliothek“, hat einmal ein Biophysiker gesagt.
    Voller Vertrauen und Hingabe im Hier und Jetzt leben: Die Natur macht es uns vor. Tiere grübeln nicht darüber nach, was gestern war und wie es morgen weitergeht. Sie leben in der Gegenwart. Was tun wir? Obwohl fast jeder Mensch in seinem Innersten spürt, wie befreiend und entspannend es wäre, zu vertrauen und sich dem hinzugeben, was ist, gelingt es den wenigsten. Im Zuge des Erwachsenwerdens haben wir gelernt, auf eigenen Beinen zu stehen und die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Wir haben das Bewusstsein, dass alles Eins und in perfekter Ordnung ist, gegen die Stimme im Kopf eingetauscht, die ständig vor sich hin plappert und mit Vergangenheit oder Zukunft beschäftigt ist. Wenn wir uns anstrengten, hätten wir das Leben im Griff und könnten alles erreichen, glauben wir. Wehe, wir sind nicht gut genug und haben nicht alles unter Kontrolle, dann geht es uns an den Kragen. Solange nicht XY ist, können wir nicht glücklich sein, oder wenn XY wäre, dann wäre es viel besser, denken wir. Wir meinen zu wissen, was sein sollte und was nicht. So kämpfen wir ständig um oder gegen irgendetwas: um Anerkennung, um Erfolg, um Geld, um Liebe, um Macht, um Selbstwert, um spirituellen Fortschritt, gegen Kilos, um eine Beziehung, gegen eine Beziehung, gegen das Alleinsein, gegen Verletzungen und so weiter. Sich dem Fluss des Lebens hinzugeben scheint unmöglich, weil dann möglicherweise viele Dinge, an die wir uns so verzweifelt klammern, den Bach runtergehen könnten. Nur in sehr brenzligen Situationen, wenn wir gar nicht mehr weiterwissen, erinnern wir uns möglicherweise an eine höhere Kraft und beginnen zu beten und um Hilfe zu bitten. Ist das Schlimmste überstanden, geraten wir schnell wieder ins alte Fahrwasser.
    Wobei es in den letzten Jahren durchaus „in“ geworden ist, beim Universum einen Parkplatz, einen Job oder einen Partner zu bestellen oder sonstige Wünsche zu deponieren und auf Erfüllung zu warten. Die Kunst des Zulassens und Geschehen-Lassens wird immer beliebter. Meist allerdings nur, wenn es um die Wünsche des Egos geht oder darum, mit wenig eigenem Einsatz ein erstrebenswertes Ergebnis zu erzielen – ein Ergebnis, mit dem wir dann angeblich glücklich sind. Aber wahre Hingabe heißt nicht „Mein Wille geschehe!“, es heißt „Dein Wille geschehe!“. Und das macht uns eine Heidenangst. Wir sind uns nicht sicher, ob diese höhere Macht unser Glück im Sinn hat. Schlimmer noch: Viele von uns sind mit dem Bild eines strafenden Gottes aufgewachsen, der uns für unsere Sünden in die Hölle verdammt. Was also, wenn sein Wille nichts Gutes für uns bedeutet? Da versuchen wir lieber krampfhaft unser „Boot“ allein zu steuern, statt uns dem Fluss des Lebens hinzugeben. Wir vertrauen lieber dem kleinen, begrenzten „Ich“ statt der unendlichen Weisheit, die allem innewohnt. Leben lieber in gedanklichen Konstruktionen statt in der Wirklichkeit des Hier und Jetzt.
    Hingabe fängt damit an, dass uns langsam dämmert, dass wir alleine nichts sind. Erst wenn wir uns ehrlich ansehen, was wir wirklich beeinflussen können und was einfach ohne unser eigenes Zutun geschieht, erkennen wir, wie lächerlich die Idee ist, das Leben kontrollieren zu können. Der Schwanz wackelt nicht mit dem Hund. Wir beginnen zu begreifen, wie hilflos und allein wir mit unserem Ego sind und dass uns das kleine, abgetrennte „Ich“ niemals den ersehnten Frieden bringen wird.
    Wenn wir bereit sind, die Angst, die mit dieser Erkenntnis verbunden ist,

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