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Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie)

Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie)

Titel: Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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wackelte mit dem Oberkörper, das Shirt rutschte ihm über den Bauch, wurde rot, die Pfütze neben seinem Kopf vergrößerte sich. Die Lippen bebten, Verständnislosigkeit im Blick. Dann wurden seine Bewegungen ruhiger und er starb.
    Es war so einfach gewesen.
    Ein einfacher Schnitt über die Kehle und alle Kraft wich aus einem Menschen. Noch einfacher als bei Jens.
    Oliver lauschte, ob jemand etwas gehört haben mochte, doch es war still. Er stand auf und sagte: »Schlaf gut.«
    Dann ging er davon.
    Als er die Tür der Turnhalle erreicht hatte, blickte er in die Augen eines Mädchens.
     
     
    Er kannte sie. Er hatte sie schon öfter auf dem Schulhof gesehen. Sie war älter als er und hübsch. Er versuchte sich an ihren Namen zu erinnern, doch es gelang ihm nicht. Erst jetzt bemerkte er, dass Blut von seinem Messer tropfte, auf die Turnschuhe des Mädchens. Warum hatte er es nicht sauber gemacht?
    Sie drehte sich um und lief davon.
    Näherte sich der Tür zum Weg, der zum Schulhof führte.
    Oliver atmete tief durch, fasste sich, dann folgte er ihr.
    Sie begann zu schreien, nein, sie kreischte! Hell und aufdringlich.
    » Halt die Klappe!«, brüllte Oliver ihr hinterher. Er musste sie erwischen, bevor sie das Gebäude verließ. Sie würde ihn verraten. Wie viel hatte sie gesehen? Oder reimte sie sich alles zusammen?
    Unwichtig! Wenn er sie nicht stellte, war er verlo ren. Was auch immer sie in der Halle gesucht hatte, es war jetzt nicht von Interesse.
    Zuerst musste er verhindern ...
    Sie stieß die Glastür auf.
    Oliver hechte voran, rammte seinen Körper gegen das Mädchen, welches etwa so groß war wie er , und sie stolperte rückwärts, die Glastür fiel wieder zu und sie stand mit dem Rücken zur Wand. In ihrem Gesicht herrschte blanke Furcht.
    Oliver hatte keine Z eit, sich ihr zu erklären, keine Möglichkeit, sie zu verschonen. Das hatte er nicht gewollt, wirklich nicht.
    Bevor er es registrierte, steckte das Messer in den Rippen des Mädchens. Sie tastete in die Luft und rutschte an der Wand zu Boden. Als Oliver die Waffe aus dem schmalen Körper zog, knirschte es an den Knochen. Säbelte, schabte. Ohne zu denken, tauchte er die meisterhaft geschliffene Klinge in den Hals des Mädchens, dorthin, wo sich vermutlich die Hauptschlagader befand.
    Ein fingerdicker Blutstrahl schoss aus dem Hals und spri tzte neben ihm an die gegenüberliegende Wand. Der Kopf des Mädchens ruckte hin und her. Das Blut verteilte sich überall hin. Oliver duckte sich unter dem Blutstrom weg und stieß ein drittes Mal zu. Nun von unten nach oben, dorthin, wo das Herz war. Der Muskel explodierte unter dem Stahl, das Mädchen zuckte wie elektrisiert und war auf der Stelle tot, während das Blut jetzt nicht nur die Wände, sondern auch die Glastür verschmutzte. Es war eine abscheuliche Sauerei.
    Oliver rannte wie ein Blitz in den Umkleideraum und reinigte das Messer über dem Waschbecken. Er verstaute es in seiner Sporttasche und tapste auf spitzen Füßen über die Blutlachen, stieß mit den Sohlen die Glastür auf und verschwand in den Büschen.
     
     
     

13
     
    Justizvollzugsanstalt Berlin Moabit, Ebene 3, Raum 214.
    Zwei Männer, gegenüber an einem Tisch. Neonbeleuchtung, eine Stahltür, eine Gittertür, keine Fenster.
    »Jetzt werden schon Kinder getötet«, sagte Uwe Caffé. »Irgendein Perverser, der seinen Spaß daran hat, Halbwüchsige in der Turnhalle abzustechen. Wird diesem Mord ein weiterer folgen?«
    » Ein interessanter Satz zur Begrüßung«, sagte Will.
    » Sie sind also hier, um für Ihr nächstes Buch zu recherchieren? Und da kommt Ihnen ein lebenslang verurteilter Mörder gerade recht?«
    » Ich bin hier, weil Mark Rieger sich sehr oft mit Ihnen unterhalten hat. Er tötete meine Freundin. Er nahm mir meine Liebe.«
    » Sehr romantisch, Herr Prenker. Mir kommen gleich die Tränen. Ich frage mich, wie Sie die Genehmigung für unser Gespräch erhalten haben. Ist es, weil sie ein Bestsellerautor sind? Öffnen sich dann alle Türen? Oder ist es, weil Sie derjenige waren, der wusste, wer der Serienmörder von Berlin ist?«
    » Bewundern Sie Dr. Rieger?«
    » Er bewies Rückgrat.«
    » Er tötete, weil man ihn damit erpresste, seine Familie zu töten, wenn er nicht folgte.«
    » Daran sehen Sie, Herr Prenker, wie schnell ein unbescholtener Mann zum Mörder werden kann. Aber das ist nicht der Grund, warum Sie hier sind.«
    » Hat Rieger etwas verlauten lassen, das darauf schließen lässt, wo er sich jetzt

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