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Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Titel: Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Harris
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Kopf schief und lächeln dabei, vor allem beim Baden.»
    Der zehn Monate alte Säugling hat entdeckt, dass er etwas tun kann, was aus seinem eigenen Bewusstsein und seinem ganz eigenständigen Denken kommt. Mit dieser Selbstverwirklichung beginnt die Bildung des Erwachsenen-Ichs (Abb. 4). Das Erwachsenen-Ich füllt sich mit Inhalten, sobald das Kind die Fähigkeit besitzt, selbständig zu klären, worin sich die Lebenswirklichkeit unterscheidet von dem «gelernten Weltbild» seines Eltern-Ichs und von dem «gefühlten Weltbild» seines Kindheits-Ichs. Das Erwachsenen-Ich baut ein «gedachtes Weltbild» auf, indem es Informationen über die Realität sammelt und verarbeitet.
    Abb. 4
    Allmähliche Entstehung des Erwachsenen-Ichs vom zehnten Monat an
    Das selbständige Bewegungsvermögen, aus dem das Erwachsenen-Ich geboren wird, dient im späteren Leben zur Beruhigung, wenn ein Mensch in Bedrängnis ist: Er geht an die frische Luft, um auf andere Gedanken zu kommen. Ähnlich gilt Auf-und-ab-Gehen als spannungslösend. In unserem Innern ist gültig aufgezeichnet, dass Bewegung guttut, dass sie einem den nötigen Abstand verschafft zu den Dingen, dass sie einem hilft, seine Probleme deutlicher in den Blick zu bekommen.
    In diesen ersten Jahren ist das Erwachsenen-Ich noch sehr anfällig und ungefestigt. Befehle vom Eltern-Ich und Angstgefühle im Kindheits-Ich lassen es leicht verstummen. Um ihre Kristallvase zu schützen, sagt die Mutter: «Nein, nein! Nicht anfassen!» Das Kind mag zurückschrecken und weinen, doch bei der ersten Gelegenheit fasst es die Vase trotzdem an, weil es sehen will, was damit los ist. Trotz aller Hindernisse, die ihm in den Weg geworfen werden, behauptet sich das Erwachsenen-Ich in den meisten Menschen doch und funktioniert mit zunehmender Reife immer wirkungsvoller.
    Das Erwachsenen-Ich «ist hauptsächlich damit beschäftigt, Reize in Informationen umzuwandeln und diese Informationen auf der Grundlage früherer Erfahrung zu verarbeiten und zu speichern» [6] .
    Es unterscheidet sich sowohl vom Eltern-Ich, das «sein Richteramt ausübt, indem es sich dem Urteilsspruch anderer anschließt und übernommenen Rechtsvorschriften zum Sieg verhelfen will, als auch vom Kindheits-Ich, das eher sprunghaft reagiert, weil es sich aus dem prälogischen Denken speist und auf kaum differenzierte oder verzerrte Wahrnehmungen stützt». Mit Hilfe seines Erwachsenen-Ichs kann der kleine Mensch allmählich den Unterschied feststellen zwischen dem Leben, wie es ihm beigebracht und gezeigt wurde (Eltern-Ich), dem Leben, wie er es gefühlt, sich gewünscht oder ausgemalt hat (Kindheits-Ich) und dem Leben, wie er es nun auf eigene Faust begreift (Erwachsenen-Ich).
    Das Erwachsenen-Ich ist ein Datenverarbeitungssystem, das Entscheidungen ausspuckt, nachdem es Informationen aus drei Speichern durchgerechnet hat: aus dem Eltern-Ich, aus dem Kindheits-Ich und aus den Informationen, die das Erwachsenen-Ich gesammelt hat und noch sammelt (Abb. 5). Zu den Hauptfunktionen des Erwachsenen-Ichs gehört es, die Angaben im Eltern-Ich zu überprüfen, festzustellen, ob sie stimmen und heute noch anwendbar sind, und sie dann zu übernehmen oder zu verwerfen. Außerdem muss das Erwachsenen-Ich das Kindheits-Ich untersuchen, ob dessen Gefühle noch den Forderungen der Gegenwart angemessen sind oder aber veraltet und eine bloße Reaktion auf inzwischen längst ungültige Eltern-Ich-Daten. Das Ziel ist nicht, Eltern- und Kindheits-Ich loszuwerden, sondern unabhängig genug zu werden, um diese beiden Datenarchive gründlich zu entrümpeln. Das Erwachsenen-Ich soll, um mit Emerson zu sprechen, «sich von dem, was gut genannt wird, nicht blenden lassen, sondern soll scharf hinsehen, ob es wirklich gut ist», beziehungsweise schlecht ist wie in der Frühentscheidung «ich bin nicht o.k.».
    Abb. 5
    Das Erwachsenen-Ich bezieht Informationen aus drei Quellen
    Das Erwachsenen-Ich kann schon früh damit beginnen, Eltern-Ich-Daten zu überprüfen. Ein gut behütetes Kind wird entdecken, dass die meisten Daten im Eltern-Ich zuverlässig sind: «Sie haben mir die Wahrheit gesagt!»
    «Es stimmt
wirklich
, dass die Autos auf der Straße gefährlich sind», folgert der kleine Junge, der erlebt hat, wie sein Hund angefahren wurde. «Es stimmt
wirklich
, dass wir uns besser vertragen, wenn ich von meinen Spielsachen etwas abgebe», denkt der Junge, der von den Nachbarskindern einmal deren heißbegehrten Roller geliehen bekommt. «Es

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