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Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Titel: Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Harris
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Landeskrankenhäusern oder Besserungsanstalten für Jugendliche. Im Sinne des chronologischen Alters sind die meisten Jugendliche und junge Erwachsene.
    Die Anwesenheit hilfloser behinderter Kinder bedingt den Ausschluss von Kindern, die ihr aggressives Verhalten nicht kontrollieren können. Die offene Einrichtung (ohne verschlossene Türen) erfordert zudem den Ausschluss von Kindern, die entweder extrem destruktiv oder stark antisozial sind oder beabsichtigen, davonzulaufen. Ausnehmend aktive und lärmende Kinder haben bei dieser Organisationsstruktur jedoch beachtliche Freiheit und können akzeptiert werden.
    Die beiden dringlichsten Probleme sind deshalb, wie man das stark erregte, kampflustige Kind beruhigt, und wie man das Kind davon abhält, davonzulaufen. Besonders in diesen beiden Situationen hat sich nach Marks’ Berichten die Anwendung der Transaktions-Analyse als sehr erfolgreich erwiesen.
    Die Gruppe von dreißig jungen Menschen trifft sich einmal wöchentlich in einem großen Aufenthaltsraum des Zentrums. Sie sitzen in zwei Reihen in einem Kreis, von dem aus Marks und die Tafel für jeden sichtbar sind. Der Vertrag (ein Begriff, der ihnen vertraut ist) besagt: «Wir sind hier, um El-Er-K zu lernen. Es soll uns helfen zu begreifen, wie Menschen funktionieren, damit wir die ganze Erregung und den ganzen Aufruhr gegen angenehmen Zeitvertreib und unterhaltsame Aktivitäten eintauschen können.» Die Gruppe wird zuerst in die Grundlagen von El-Er-K eingeführt: die Kennzeichnung der drei Teile einer Persönlichkeit, die durch die drei Kreise Eltern-Ich, Erwachsenen-Ich und Kindheits-Ich dargestellt werden. Marks hilft dann den Kindern, zu identifizieren, «welcher Teil spricht», wenn ein Teilnehmer der Gruppe etwas sagt. Zum Beispiel fragt er die Gruppe: «Wer spricht jetzt?», «Ist das Johns Eltern-Ich oder sein Erwachsenen-Ich oder sein Kindheits-Ich?» Auf diese Weise lernen sie auch, Worte zu identifizieren. «Wenn du ein Stück Obst anschaust, und es ist verdorben, und du sagst ‹das
ist schlecht
›, dann ist das das Erwachsenen-Ich. Wenn du ein Bild anschaust, dass jemand malt, und es gefällt dir nicht, und du sagst ‹das ist schlecht›, dann ist das das Eltern-Ich. Es ist kritisch, und du fällst ein Urteil. Wenn du weinend in das Spielzimmer läufst und schreist: ‹Alle sind
schlecht
zu mir›, dann ist das das Kindheits-Ich.» Die Jugendlichen lernen sehr schnell, auf diese Weise Worte und Handlungen zu identifizieren. Sie finden es befriedigend und halten es für eine Erfahrung, die ihnen hilft, ihr Erwachsenen-Ich oder ihren Computer zu erkennen.
    Auch mit dem Wort «Computer» sind die Kinder vertraut. Dass sie unter ihrem Erwachsenen-Ich einen Computer verstehen, hat es möglich gemacht, über geistige Behinderung zu sprechen, ein Thema, das in den meisten Anstalten kaum erwähnt wird. Marks stellt das der Gruppe so dar:
    «Ein Mann hat vielleicht einen Computer für eine Million Dollar, und ein anderer hat einen für zehntausend Dollar, aber darum kümmern wir uns nicht. Alles, was wir tun müssen, ist, herauszufinden, wie wir am besten den Computer einsetzen, den wir haben. Schließlich braucht man keinen Computer für eine Million Dollar, um nett zu den Leuten zu sein oder um eine Arbeit gut zu machen.»
    Das ganze Programm beruht auf der häufig wiederholten Feststellung: ICH BIN O.K.  – DU BIST O.K . Die Jugendlichen wiederholen sie im Chor am Anfang und Ende jeder Sitzung, und in ihrem Alltag wird sie zu einem Schlüssel, der Emotionen aus- und ihr Erwachsenen-Ich einschaltet. Man hilft ihnen zu verstehen, dass das Kindheits-Ich vergleichen will. Marks erklärt:
    «Das Kindheits-Ich will sagen: ‹Meins ist besser›, und: ‹Ich habe einen besseren Computer als du.› Auf diese Weise fühlt das Kindheits-Ich sich besser. Das Kindheits-Ich sorgt sich auch immer darum, wer klüger ist. Aber das Erwachsenen-Ich kann einsehen, dass Klugheit nicht die wichtigste Sache im Leben ist, denn sonst gäbe es nur wenige glückliche Menschen auf der Welt: den besten Maler, oder den besten Mathematiker, oder den besten Musiker. Und alle anderen wären unglücklich, weil sie nicht so gut sind. Die Gruppe versteht diese Erklärung und akzeptiert sie.»
    Zu dem Problem der Kontrolle aggressiven Verhaltens berichtet Marks, dass ein stark erregtes, kampflustiges Kind innerhalb von zwei oder drei Minuten beruhigt werden kann. Er erklärt, dass die Grundlage dafür in der Gruppe gelegt wird. Es wird

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