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Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Titel: Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Harris
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Kindheits-Ich wirklich herausgelockt haben.»
    «Ja», gab sie rasch zur Antwort.
    «Was ist denn passiert?», fragte Marks.
    «Sie erlauben mir nicht, ein Taschenbuch zu kaufen», sagte Carolyn.
    «Weißt du», sagte Marks, «ich mag dein NICHT O.K .-Kindheits-Ich, aber jetzt möchte ich mit deinem Erwachsenen-Ich reden. Weißt du was? Du nimmst meine Hand, und wir sagen: ICH BIN O.K.  – DU BIST O.K .» Das taten sie. Und das war der Schlüssel, der in wöchentlichen Sitzungen seit Jahresbeginn geformt worden war. Dann konnte Marks mit ihrem Erwachsenen-Ich reden, und ihr Erwachsenen-Ich konnte erkennen, dass an diesem Tag keiner mit ihr gehen konnte, um das Taschenbuch zu kaufen, dass sie aber vielleicht morgen oder übermorgen gehen könne. Das war einfach, sobald ihr Erwachsenen-Ich wieder dominierte, aber unmöglich, solange das Kindheits-Ich die Kontrolle hatte. Carolyn räumte ihre Koffer weg und ging zum Essen. Das Ganze dauerte vier Minuten.
    «In beiden Fällen», kommentierte Marks, «haben wir erreicht, was wir wollten. Wir unterdrückten die emotionale Krise und bereicherten unsere Beziehung. Ich wage zu sagen, dass diese jungen Leute in einem Zeitraum von einigen Monaten genug Selbstkontrolle und Datenverarbeitung lernen könnten, damit sie sich als O.K . empfinden und entsprechend handeln–vorausgesetzt, dass sie eine ausreichende Zahl solcher Beziehungen haben.»
    Zusammenfassend können wir sagen, dass die Lösung für die Probleme aller Kinder ungeachtet ihrer Situation die gleiche Lösung ist, die auf die Probleme der Erwachsenen zutrifft. Wir müssen mit der Erkenntnis beginnen, dass wir die Vergangenheit nicht ändern können. Wir können nur die Vergangenheit von der Gegenwart trennen, indem wir das Erwachsenen-Ich gebrauchen. Es kann lernen, die Aufzeichnungen des Kindheits-Ichs mit seinen archaischen Ängsten und die Aufzeichnungen des Eltern-Ichs mit ihrer verwirrenden Wiedergabe einer vergangenen Realität «herauszuhören». Eltern, die das durch ihre Kenntnis und Anwendung von El-Er-K beherrschen, können auch ihren Kindern helfen, zu unterscheiden zwischen dem Leben, das sie empfunden haben (Kindheits-Ich) und dem Leben, wie es wirklich ist und wie es auch für sie sein kann (Erwachsenen-Ich). Sie werden feststellen, dass diese Methode von größtem
Wert
in der bevorstehenden Zeit der Umstellung ist, in den Jahren der Pubertät, die wir im nächsten Kapitel untersuchen.

[zur Inhaltsübersicht]
10. El-Er-K und Jugendliche
    Wenn du dich mit mir unterhalten willst,
dann definiere deine Begriffe.
    Voltaire
     
    Eines Tages berichtete ein Sechzehnjähriger aus einer meiner Jugend-Gruppen den folgenden Vorfall: «Ich stand an der Straßenecke, und die Ampel war rot. Mein Eltern-Ich sagte: ‹Geh nicht über die Straße›, mein Kindheits-Ich sagte: ‹Geh trotzdem›, und während ich überlegte, was ich tun sollte, wurde die Ampel grün.»
    So sind die Jahre der Adoleszenz. Teenager werden mit großen und kleinen Entscheidungen konfrontiert. Doch häufig scheinen sie auf Umstände warten zu müssen, die an ihrer statt entscheiden, weil sie nicht wirklich frei sind, für sich selbst zu entscheiden. Ihr Gehirn hat fast den Höchststand seiner Entwicklung erreicht. Ihr Körper ist reif. Doch rechtlich und wirtschaftlich sind sie abhängig, und ihre Bemühungen um Emanzipation werden oft durch die Erkenntnis unterhöhlt, dass sie sowieso nicht wirklich ihre eigenen Entscheidungen treffen können – warum sollen sie sich also um gute Entscheidungen bemühen. Sie haben das Gefühl, sie könnten sich ebenso gut durch die Adoleszenz treiben lassen und darauf warten, dass die Ampel grün wird. Unter diesen Umständen kann sich das Erwachsenen-Ich nicht entwickeln. Wenn sie plötzlich nach dem Gesetz mündig sind, kommen sie sich hilflos vor, sie wissen nicht, was sie tun wollen, und viele von ihnen verbringen die Zeit in der Hoffnung, dass etwas geschehen wird, dass ihnen jemand begegnen wird, dass irgendwie irgendwas sie begeistern und aktivieren wird. Doch zu diesem Zeitpunkt ist ein Viertel ihres Lebens vorbei.
    Durch äußere und innere Zwänge fallen die Transaktionen des Teenagers häufig in die alten Muster von Kindheits-Ich gegen Eltern-Ich zurück. Wenn in der Pubertät die Hormone aktiv werden und sich der Jugendliche von seinen Eltern als Hauptquelle des Streichelns abwendet und in seiner eigenen Altersgruppe eine neue Art von Streicheln sucht, werden die Gefühle des Kindheits-Ichs

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