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Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Titel: Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Harris
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begehen.» [50]
    Deshalb müssen wir hoffnungsvoll auf der Grundlage dessen vorgehen, was wir wissen. Verständnis für die Situation des kleinen Kindes ist ein Wissensfaktor, der den Eltern zu jenen Entscheidungen verhilft, die maximales Streicheln, maximale Abschwächung des NICHT-O.K . und maximale Bestätigung der Wahrheit, dass «du zu uns gehörst», bewirken. Dieses Verständnis wird auch den Adoptiveltern helfen, wachsam gegenüber ihrem eigenen NICHT O.K .-Kindheits-Ich zu sein. Viele Menschen, die keine Kinder haben können, fühlen sich so NICHT O.K ., dass sie das Adoptivkind überfordern:
Dieses
Kind kann uns jedenfalls nicht blamieren, usw.
    Die Last des NICHT-O.K . ist noch drückender für das Pflegekind, aber wie bei jedem Kind müssen wir dort anfangen, wo wir uns jetzt befinden. Wir können nicht in eine Vergangenheit zurückgehen, die nie existiert hat, und dort die Umstände rekonstruieren. Der Nutzen von El-Er-K liegt darin, dass es Ordnung in das Chaos der Gefühle bringt, dass es Eltern-Ich, Erwachsenen-Ich und Kindheits-Ich trennt und eine Wahl ermöglicht.
    Die Kinder aus geschiedenen Ehen sind auch Waisen, wenn auch Opfer einer anderen Katastrophe: der furchteinflößenden, zermalmenden Explosion der Gefühle, die eine Familie auseinandergerissen hat. Im besten Fall ist eine Scheidung eine NICHT O.K .-Situation, die garantiert das NICHT O.K .-Kindheits-Ich aller Beteiligten hervorlockt. Bei diesen unglücklichen menschlichen Vorfällen ist das Erwachsenen-Ich gewöhnlich sehr wenig beteiligt. Und hier liegt das Hauptproblem. Mutter und Vater sind so völlig in Überkreuz-Transaktionen befangen, dass die Kinder sich allein durchwurschteln müssen. Selbst wenn die Eltern sich wirklich kümmern um ihre Kinder,
können
sie ihnen häufig nicht so viel Hilfe geben, dass sie das Zerbrechen der Familie ohne die Ängste und Demütigungen überstehen, die das NICHT-O.K . so sehr verstärken. In dieser Situation wie in allen Situationen, in denen Kinder unter starker Belastung leben müssen, gibt es immer noch die Möglichkeit, dass sie sich selbst vom Chaos der Vergangenheit befreien. Man muss ihnen helfen, ihr Erwachsenen-Ich zu erkennen, mit dem sie ihre eigene Realität und ihren eigenen Ausweg aus dem Dschungel der Gefühle finden können.

Das misshandelte Kind
    Das misshandelte Kind ist auf Mord programmiert. Dieses Kind wurde wiederholt so brutal geschlagen, dass Haut und Knochen verletzt wurden.
    Was wird im Kindheits-Ich und was im Erwachsenen-Ich des kleinen Menschen während solcher Prügel aufgezeichnet?
    Im Kindheits-Ich werden katastrophale Gefühle von Entsetzen, Furcht und Hass registriert. Ein Kind, das in solchen Folterqualen kämpft und um sich schlägt (man muss sich in seine Lage versetzen), schnaubt und keucht innerlich: Wenn ich so groß wäre wie du, dann würde ich dich töten! Hier verändert sich die Grundanschauung zum psychopathischen ICH BIN O.K . – DU BIST NICHT O.K .
    Im Eltern-Ich wird die Erlaubnis zur Grausamkeit, wenn nicht zum Töten aufgezeichnet, außerdem die Einzelheiten, wie man’s macht.
    Später in seinem Leben kann dieser Mensch unter entsprechender Belastung diesen alten Aufzeichnungen nachgeben: Er hat den Wunsch zu töten (Kindheits-Ich) und die Erlaubnis dazu (Eltern-Ich). Und er tut es!
    In vielen Staaten gibt es im Zusammenhang mit Kindesmisshandlung Gesetze, nach denen Ärzte die Behörden verständigen müssen, wenn sie bei bestimmten Verletzungen ihrer Patienten den Verdacht der Misshandlung haben. Die Frage ist: was dann? Die Prognose sieht schlecht aus, wenn das Kind nicht bis zur Vorpubertät in intensive Behandlung kommt, damit es den Ursprung seiner Mordgelüste verstehen und außerdem erkennen kann, dass es trotz seiner Vergangenheit eine Wahl für die Zukunft hat. Wenn die Gesellschaft dem misshandelten Kind weniger als das anbietet, dann spielt sie mit einem geladenen Revolver.
    Es gibt natürlich verschiedene Arten von Misshandlung. Ich bin der festen Überzeugung, dass jede körperliche Misshandlung von Kindern wiederholbare gewalttätige Gefühle erzeugt. Der aufgezeichnete Befehl lautet: Wenn alles andere fehlschlägt,
schlag zu
! Die letzte Instanz ist Gewalt.
    Ich halte nichts von Züchtigungen, gleich welcher Art, mit einer Ausnahme: wenn das Kind zu klein ist, um eine Gefahr zu begreifen. Schläge können dann die einzige Möglichkeit sein, ihm einzuprägen, dass es nicht auf die Straße laufen darf. In dieser Situation sind

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