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Ich bin verliebt in deine Stimme

Ich bin verliebt in deine Stimme

Titel: Ich bin verliebt in deine Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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nicht, wie ich aussehe.«
    »Doch, das weiß ich. Sie sind das weitaus hübscheste Mädchen des ganzen Fernamts.«
    »Wer sagt das?«
    »Ihre beste Freundin.«
    »Petra Martens?«
    »Ja, und Sie wissen, daß keine Frau, auch die beste Freundin nicht, so etwas von einer anderen sagt, wenn auch nur der geringste Zweifel daran erlaubt ist. Frauen, auch beste Freundinnen, behaupten voneinander viel lieber das Gegenteil.«
    »Der werde ich den Kopf waschen!«
    »Wofür?«
    »Weil sie sich offenbar vor Ihren Karren hat spannen lassen, statt Ihnen jede Auskunft zu verweigern.«
    »Sie sehen das falsch, Fräulein Westholdt. Die hat nämlich gar nicht mit mir gesprochen.«
    »Mit wem dann?«
    »Mit meinem Freund. Doch auch mit dem hat sie es nur unbewußt getan. Sie hat bis zur Stunde keine Ahnung davon, welche Würmer ihr aus der Nase gezogen worden sind.«
    »Dann scheint Ihr Freund auch ein reichlich heimtückischer Mensch zu sein, sagen Sie ihm das bitte.«
    »Er ist die ehrlichste Haut, die es auf Erden gibt.«
    »Mit Sicherheit nicht.«
    »Doch, Sie werden ihn kennenlernen und sich davon überzeugen können.«
    »Daran zweifle ich sehr.«
    »Woran?«
    »Daß ich den kennenlernen werde.«
    »Es wird absolut unvermeidlich sein, daß Sie meinen besten Freund kennenlernen.«
    »Und warum?«
    »Weil Sie mich kennenlernen werden, und als Folge davon auch meinen Freund.«
    »Ich zweifle noch mehr daran, Sie kennenzulernen.«
    »Fräulein West …«
    »Ich muß jetzt aufhören. Das Telefon wird gebraucht hier.«
    »Fräulein Westholdt, ich …«
    Ein Knacken in der Leitung. Sie hatte aufgelegt. Ralf wollte es nicht glauben und rief noch ein paarmal »Hallo!« in die Muschel. Dann aber sah er das Sinnlose seines Tuns ein, nahm den Hörer vom Ohr, hielt ihn sich vor Augen, blickte ihn eine Weile zornig an und begann, auf ihn zu fluchen. Auch damit gewann er natürlich nichts, und so warf er schließlich den Hörer auf die Gabel.
    Einige Minuten blieb er noch sitzen, um zu überlegen. Dann begab er sich mit seinen Autoschlüsseln zur Garage.
    Inge Westholdt am anderen Ende der Leitung hatte – genau genommen – nicht gelogen, als sie gesagt hatte, daß der Apparat gebraucht werde. Das stimmte tatsächlich; nur verhielt es sich so, daß sie selbst es war, die den Apparat brauchte. Sie brannte nämlich darauf, ihre Freundin Petra anzurufen, um mit ihr ein Hühnchen zu rupfen. Die sollte in Zukunft nicht mehr so naiv sein, sich auf die plumpste Art und Weise ausfragen zu lassen.
    Als die Verbindung hergestellt war, begann Inge überfallartig: »Petra, du bist ein Schaf!«
    »Inge, sind Sie's?« kam die Antwort. Am Apparat war Petras Mutter.
    »Frau Martens, entschuldigen Sie«, sagte Inge. »Ich hatte nicht mit Ihnen gerechnet.«
    »Macht ja nichts.«
    »Kann ich Petra sprechen?«
    »Die ist nicht da. Sie können sie aber beim Friseur erreichen. Sie kennen ihn ja, Inge. Ihr habt schließlich beide denselben.«
    Inge wunderte sich.
    »Die hat mir gar nicht gesagt, daß sie heute noch zum Friseur will.«
    »Das muß ein plötzlicher Entschluß von ihr gewesen sein. Sie rief mich an und sagte es mir; sie kam erst gar nicht nach Hause.«
    »Danke, Frau Martens.«
    »Bitte. Haben Sie die Nummer des Friseurs bei der Hand? Ich kann sie Ihnen geben.«
    »Nicht nötig, danke. So dringend ist das nicht. Ich sehe Petra ja morgen wieder.«
    »Wie geht's Ihnen sonst?«
    »Danke. Und Ihnen?«
    Es war ein Fehler, Frau Martens danach zu fragen. »Leider nicht besonders«, sagte sie. »Sie wissen, die Galle …«
    Wenn Frau Martens von ihrer Galle anfing, herrschte Alarmstufe eins. Der Galle folgten die Nieren, der Magen, das Herz, die Bandscheiben, die Nerven. Dabei war das einzige, was ihr fehlte, ein Mann im Bett. Der ihre hatte sie verlassen und lebte mit einer wesentlich jüngeren Frau zusammen. Das alte Lied. Mit den 44 Jahren, die Thea Martens zählte, war ihr die Männerlosigkeit zu früh gekommen. Die Aussicht, nun dazusitzen und nur noch auf ihr Klimakterium zu warten, rief bei ihr Leiden ins Leben, die sie in Wirklichkeit nicht hatte, sondern die nur in ihrer Einbildung auftraten.
    »Frau Martens«, unterbrach Inge sie, »es tut mir leid, unser Gespräch beenden zu müssen. Frau Moormann gibt mir ein Zeichen. Sie sagte mir vorher schon, daß sie ihren Arzt braucht.«
    »Ihren Arzt? Das duldet keinen Aufschub. Kommen Sie doch wieder einmal vorbei, Inge.«
    »Mache ich gern, Frau Martens. Auf Wiederhören.«
    Froh, dem Schlimmsten

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