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Ich brauche dein Lachen

Ich brauche dein Lachen

Titel: Ich brauche dein Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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nichts anderes getan hätte. Aber eigentlich, überlegte Holly, hat er ja auch nichts anderes getan. Dann bekam sie Schuldgefühle und empfand es als undankbar, derart von ihm zu denken, nachdem er ihr doch so geholfen hatte.
    Und wenn du jetzt wieder schwanger bist?, fragte eine leise innere Stimme. Betrachtest du das dann auch als Hilfe? Ihr wurde ganz anders. Sie liebte ihren Sohn, wusste jedoch, dass sie in ihrer gegenwärtigen Situation mit einem zweiten Kind überfordert wäre. Andererseits hatte Rio ihr schon gesagt, dass er sie nicht im Stich lassen würde, oder?
    Warum hatte sie nicht gleich erkannt, weshalb er diese Bemerkung gemacht hatte: dass er die Mutter seines Kindes nicht so behandeln würde, wie ihr Exfreund sie behandelt hatte?
    Jetzt aber war ihr Verhältnis zu Rio sehr angespannt. Er konnte in ihrer Nähe nicht mehr locker und gelassen sein. Das war bei diesem leichtsinnigen Liebesspiel nun herausgekommen. Es hat vieles kaputtgemacht, dachte sie kläglich und erschauerte bei den intimen Bildern, die in ihrer Erinnerung nur so auf sie einstürmten. Bis jetzt hatte sie es noch kein einziges Mal fertiggebracht, Rio offen ins Gesicht zu sehen. Letzte Nacht hatte sie geschluchzt und gebettelt und gefleht, er möge sie lieben. So etwas konnte man nicht vergessen. Sie hatte die Kontrolle über sich verloren, völlig verloren, und auch den Boden unter den Füßen, dabei wusste sie, dass Männern die Herausforderung zu einem leichten Spiel viel lieber war. Rio Lombardi war kaum der Mann, der einen hingebungsvollen Sklaven brauchte, der seinem Ego schmeichelte. Ihm lagen die Frauen nur so zu Füßen, also erwartete er mehr.
    Wie auf heißen Kohlen ging Holly zurück in den Salon.
    Rio, der am Fenster stand, drehte sich um. „Als ich sagte, wir würden heiraten, habe ich keine verrückte Geschichte erzählt, cara .“
    Holly, die nicht verstand, blieb reglos stehen und sah ihn verwirrt an. „Was … was war es dann?“
    „Die Wahrheit dessen, was wir tun werden. Ich fühle mich nicht gerade geschmeichelt, da du annimmst, ich würde in einer so wichtigen Sache lügen“, fuhr Rio ruhig fort. „Wir werden heiraten, sobald ich eine Sondergenehmigung bekommen habe.“
    Holly glaubte, sie hätte Pudding in den Knien. Zum ersten Mal an diesem Tag sah sie Rio an, aber auch nur, weil sie total schockiert war. Die blauen Augen weit geöffnet, flüsterte sie unsicher: „Du nimmst mich nicht auf den Arm?“
    „Vielleicht bist du schwanger von mir. Ich habe dich letzte Nacht benutzt“, stieß Rio hervor, und ein harter Zug legte sich um seinen Mund. „Du warst völlig wehrlos, und ich hätte auf Distanz bleiben sollen. Ich habe dich ins Bett geholt, denn ich wollte …“
    „Ist schon gut. Du hast mich nicht benutzt“, widersprach Holly, ganz erleichtert bei der Vorstellung dessen, was er nun gleich sagen würde.
    „Sex. Ich wollte Sex. Nichts Primitiveres als das.“ Seine schönen Züge spannten sich an.
    Rios Eingeständnis traf Holly wie ein Schlag, denn als sie ihn unterbrochen hatte, hatte sie geglaubt, er würde ihr sagen, dass er sie – sie persönlich – gewollt habe. Aber so war es nicht. Die Wahrheit war schmerzlich. Wenn ein Kerl sagte, er habe nur Sex gewollt, hieß das, dass nur der Körper einer Frau ihm wichtig gewesen war.
    Tief verletzt durch dieses Geständnis, wünschte Holly, er hätte auf ihre Gefühle Rücksicht genommen und es nicht ausgesprochen. Schwer ließ sie sich auf ein Sofa sinken, denn sie traute ihren Beinen jetzt nicht länger, sie noch aufrecht zu halten. „Ich wollte dich … nur dich“, hörte sie sich leise sagen, wie ein dummes Kind, und machte damit alles nur noch schlimmer.
    „Das weiß ich …“ Holly war, als würde ihr ein Messer ins Herz gestoßen. „Ich muss ehrlich zu dir sein, cara …“
    „Nenn mich nicht so … was es auch immer bedeuten mag. Du verwendest dieses Wort, als würde es etwas bedeuten, aber das tut es nicht. Weshalb also redest du von Heirat … bei den Gefühlen, die du für mich hast?“
    „Ich mag dich, Holly. Und ich mag auch Timothy. Ich glaube, mit der Zeit könnte ich dich sogar sehr gernhaben.“
    Holly hätte auf der Stelle sterben wollen. Mögen! Sie legte die Arme um sich, entsetzt darüber, wie sehr er sie der Ehrlichkeit wegen verletzt hatte. Nicht einmal Jeff mit sei nen Beschimpfungen hatte sie so sehr verletzt wie Rio in diesem Moment. Rio zerstörte alles, jeden einfältigen Glauben. Jede winzige Hoffnung. Er mochte

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