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Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Titel: Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DOROTHY ELBURY
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eingelassen hatte, in dieses aberwitzige Versteck zu kriechen.
    Eine der beiden Damen, die hereinkamen, war die Ehrenwerte Miss Fortesque-Jones. Sie nickte Jessica freundlich zu und nahm auf dem Hocker vor dem Frisiertisch Platz, um ihren federgeschmückten Haarknoten zu richten, aus dem sich mehrere Strähnen gelöst hatten. Ihre Begleiterin Lady Blackmore stäubte sich eine frische Lage Puder auf die hochroten Wangen. Dann schlenderte sie im Raum umher, besah sich die Bilder an den Wänden und gab abfällige Kommentare über die Fähigkeiten der Maler ab. Jessica, anscheinend vollkommen darauf konzentriert, den Schaden an ihrem Kleid zu beheben, betete zum Himmel, dass keine der beiden Frauen hinter dem Wandschirm verschwinden musste, um einem dringenden Bedürfnis nachzukommen.
    Sie verstand nicht einmal im Ansatz, wie sie sich in eine solche Situation hatte bringen können. Lord Wyvern in den Korridor zu folgen war unverzeihlich, doch sie hatte ihn unbedingt bitten wollen, den Zwischenfall in der Oxford Street nicht zu erwähnen. Und als er trotz ihrer verzweifelten Warnsignale im Damenzimmer verschwunden war, hatte sie sich verpflichtet gefühlt, ihn auf sein peinliches Versehen aufmerksam zu machen, denn schließlich war er ihr bereits zweimal zu Hilfe gekommen. Aber wie in aller Welt hätte sie voraussehen sollen, dass er sie so überfallartig packen würde? Nachdenklich hob sie die Fingerspitzen an die Lippen und rief sich das köstliche Prickeln in Erinnerung, das in dem kurzen Moment, als er seinen Mund auf ihren gepresst hatte, durch ihren Körper gegangen war.
    Wie es wohl gewesen wäre, wenn ich ihm gestattet hätte, den Kuss zu vertiefen? fragte sie sich gedankenvoll. Nur durch die plötzlich aufblitzende Erinnerung an jene andere Situation mit Wentworth war sie zur Besinnung gekommen und hatte die Kraft und den Mut gefunden, Wyvern einen Schlag mit dem Fächer zu verpassen. Mit einem stillen Seufzen nahm sie ihre Näharbeit wieder auf und hoffte inständig, dass die beiden Damen ihre Toilette möglichst bald beenden würden, damit sie den Earl aus seiner misslichen Lage befreien und sich zurück in den Ballsaal begeben konnte, bevor ihre Abwesenheit zu Gerede führte.
    „Wenn ich es recht verstanden habe, rechnet Draycott nun fest damit, dass der junge Wyvern sich Felicity erklärt“, hörte sie Miss Fortesque-Jones in diesem Moment sagen und stach sich vor Schreck in die Fingerkuppe.
    „Nun, ich für mein Teil bin erstaunt, dass Sir Jonathan diese Verbindung gutheißt, meine Liebe“, erwiderte Lady Blackwood abfällig. „Denn wenn man den Gerüchten Glauben schenkt, steht es schlecht um die Finanzen der Ashcrofts, und diese Veranstaltung heute Abend ist nichts anderes als ein letztes verzweifeltes Aufbäumen.“
    Lord Wyvern und Felicity Draycott? Ein stummer Seufzer entrang sich Jessicas Lippen, und das Herz wurde ihr schwer. Anscheinend hatte sie noch viel zu lernen, was die Verhaltensweisen des starken Geschlechts anging.
    Benedict, eingezwängt zwischen der Rückseite des spindelbeinigen Sofas und dem Kupferübertopf einer Zimmerpalme, schloss verzweifelt die Augen. Als wäre es nicht Strafe genug, Angst auszustehen, im Damenzimmer entdeckt zu werden, schien er nun auch noch die Schmach erdulden zu müssen, dass man ihn und seine Beweggründe in der Luft zerriss – und das vor Jessica Beresford!
    Einzig die Tatsache, dass eine weitere Frau das Damenzimmer betrat, rettete ihn davor, buchstäblich vor Scham im Boden zu versinken.
    „Hier hast du dich also versteckt, Jessica – ich habe dich schon überall gesucht!“
    Sichtlich verärgert ließ Imogen Beresford sich neben ihrer Schwägerin nieder und warf einen bestürzten Blick auf Jessicas Näharbeit. „Du meine Güte, dein schönes Kleid! Warum in aller Welt hast mich nicht gebeten, dir zu helfen?“
    „Es tut mir wirklich leid, Imogen“, wich Jessica aus. „Aber es war unmöglich, dich in all dem Gedränge zu erreichen.“
    Mit einem kurzen Nicken stand Imogen auf. „Gleichviel, wir haben keine Zeit, uns lange damit zu befassen. Du weißt, dass man uns spätestens um elf bei den Ilchesters erwartet.“
    „Aber ich habe Lady Wyvern noch gar nicht für die Einladung gedankt“, protestierte Jessica, als ihre Schwägerin ihre Hand ergriff und sie auf die Füße zog.
    „Mach dir keine Sorgen, meine Liebe, das hat Matt übernommen“, erwiderte Imogen beruhigend. „Und nun komm, wir müssen noch unsere Umhänge holen, und die Kutsche

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