Ich denke, also spinn ich - warum wir uns oft anders verhalten, als wir wollen
dass kluge Männer treuer sind, wie folgt: Höhere Intelligenz führe zu bestimmten Idealen, wozu häufig auch sexuelle Treue gehöre. Das ist doch was! Ach so: Bei Frauen fand Kanazawa den Zusammenhang zwischen Monogamie und Intelligenz übrigens nicht.
FÜR SCHNELLE AHA-EFFEKTE:
MICHELANGELO-EFFEKT
Um dem Idealbild von uns näherzukommen, sollten wir uns einen festen Partner suchen. Der verstärkt unsere positiven Eigenschaften.
WESTERMARCK-EFFEKT
Menschen, die von Kindesbeinen an zusammen aufwachsen, entwickeln nur selten erotische Gefühle füreinander. Deswegen scheitern Ehen von früh einander Versprochenen häufiger.
VALINS-EFFEKT
Wer jemanden kennenlernen und einen bleibenden Eindruck hinterlassen will, sollte einen aufregenden Treffpunkt wählen – und über seine Erregung dabei nachdenken.
ROMEO-UND-JULIA-EFFEKT
Je aussichtsloser die Romanze, desto mehr entfacht sie unsere Leidenschaft – und die Beziehung, die wir nicht haben können, wollen wir umso mehr.
WEIHNACHTS-EFFEKT
Weil Liebende in Fernbeziehungen nur wenig Zeit miteinander verbringen, haben beide überhöhte Erwartungen und ein entsprechend großes Risiko potenzieller Enttäuschungen.
COOLIDGE-EFFEKT
Männer entwickeln größere sexuelle Energie, wenn sie ab und an zu neuen Partnerinnen wechseln. Schuld daran: das Hormon Dopamin.
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BROT UND SPIELE
– Wie wir konsumieren –
Jedes Mal dasselbe: Eigentlich wissen wir genau, was wir einkaufen müssen. Also schnell in den Supermarkt, den Einkaufswagen gekonnt durch die Gänge navigiert, nur das Notwendige eingeladen, zahlen, gehen. So jedenfalls der Plan. Der Haken: In der Realität klappt das nie. Um den Lebensbedarf zu decken, braucht eine Familie statistisch etwa 150 Produkte.
In einem durchschnittlichen Supermarkt gibt es jedoch 40 000. Die Masse macht’s – und so fallen uns unterwegs immer noch Dinge ein und auf, die wir zwar nicht brauchen, aber trotzdem kaufen. Chips? Gehen immer. Schokolade? Warum eigentlich nicht. Kaugummi an der Kasse? Kostet ja kaum was! Und mit einem Mal ist die Rechnung doppelt so hoch wie avisiert. Das ist ebenso ärgerlich wie menschlich. Zugegeben, in den Aldis, Rewes und Lidls von Flensburg bis Garmisch-Partenkirchen geht es meist um kleinere Summen. Bloß: Manipulieren lassen wir uns auch bei größeren, teureren Anschaffungen – von A wie Auto über K wie Küche bis Z wie Zweirad. Ständig und überall sind wir den Tipps und Tricks der Verkäufer ausgesetzt, die uns das Geld aus der Tasche ziehen, ohne dass wir es merken. Erschwerend kommt hinzu: Wir betuppen uns dabei sogar selbst. Nicht nur, dass wir uns den Bedarf von Dingen einreden, die so nötig sind wie Zahnschmerzen. Manchmal reicht schon eine kurze Berührung, und wir sind Feuer und Flamme für ein Produkt, über dessen Eigenschaften wir ähnlich übertrieben denken wie über intelligentes Leben auf diesem Planeten. Schluss damit! Die nächsten Seiten entlarven nicht nur die wichtigsten dieser sublimen Tricks und Gedächtnisfallen – die Lektüre wird Ihnen auch beim nächsten Einkaufsbummel bares Geld sparen helfen.
DER ANKER-EFFEKT
Wie Verkäufer Sie über den Tisch ziehen
Wir geben es freimütig zu: Auch wir rechnen Preise manchmal noch in Mark und Pfennig um. Schließlich haben wir uns irgendwann einmal eingeprägt: Eine Tafel Schokolade kostet rund eine Mark, eine Boulevard-Zeitung 50 Pfennig, und im Restaurant kann man für 20 Mark richtig gut essen. Jedenfalls war das vor gut einer Dekade noch so. Dass der »Teuro« sich nicht sofort bemerkbar gemacht hat, weil die Preise nominell in etwa so geblieben sind, der Euro aber doppelt so viel wert war wie die Mark, liegt schlicht und ergreifend am sogenannten Anker-Effekt. Der stammt aus der Giftküche der Verkäuferpsychologie und ist ein ganz fieser Trick, dem wir Kunden regelmäßig auf den Leim gehen. Denn wir Menschen verhalten uns beim Einkaufen leider alles andere als rational.
Dan Ariely ist ein renommierter Verhaltensökonom und forscht am ebenso renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA. Von ihm stammen einige bemerkenswerte Experimente, die die Macht des Anker-Effekts eindrucksvoll aufzeigen. Bei einem dieser Versuche versteigerte Ariely Weinflaschen.
Apropos: Was würden Sie für einen mittelprächtigen Wein ausgeben? Acht Euro? Zehn Euro? 15 Euro? Die amerikanischen Probanden dachten sicher ähnlich. Das ist ein typischer Preis-Anker. Nun
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