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Ich durchschau dich!: Menschen lesen - Die besten Tricks des Ex-Agenten (German Edition)

Ich durchschau dich!: Menschen lesen - Die besten Tricks des Ex-Agenten (German Edition)

Titel: Ich durchschau dich!: Menschen lesen - Die besten Tricks des Ex-Agenten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Martin
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so wild. Wenn bei Ihren Projekten
die Balance zwischen Dealmaker und Realmaker nicht stimmt, können Sie den Dealmaker vielleicht verpflichten, auch für die Umsetzung verantwortlich zu zeichnen. Das wirkt oft Wunder!
     
    Der AL gestand uns vier Wochen zu. Wir wussten, dass das zu kurz war. Wir wussten aber auch, dass wir keine zweite Chance bekommen würden. Also machten wir das Beste draus, denn: Der Ober sticht den Unter.
     
    Jeder von uns ist sich selbst das Wichtigste in seinem Leben. Das merken wir spätestens, wenn wir Zahnschmerzen oder einfach nur Hunger oder Durst haben. Es gehört zum lebenslangen Lernen, sich immer wieder zu vergegenwärtigen, dass andere anders ticken. Auch das merkt man verblüffenderweise bei Hunger, Durst und Zahnschmerzen: Andere haben das nämlich nicht unbedingt, wenn wir drunter leiden. Wieso sollten sie sich also in anderen Situationen wie wir verhalten?
    Gut, bei Paaren gibt es eine Art psychosomatische Solidarität. Da werden nicht nur Freuden, sondern auch Befindlichkeiten geteilt.
     
    Agenten beharren niemals auf ihrem Standpunkt. Es geht nicht darum, recht zu haben, sondern ein Ziel zu erreichen. Deshalb halten sie sich jederzeit Möglichkeiten offen. Manchmal ist es zielführend, den eigenen Standpunkt komplett zu verlassen und so gut wie möglich in einen anderen Menschen hineinzuschlüpfen, um seine Motive zu erkennen.
    Die Frage lautet nicht: Was täte ich, wenn ich er wäre?
    Die Frage lautet: Was mache ich als er? Was fühle ich, was erlebe ich als er, was denke ich, was ist mir wichtig, wovor habe ich Angst?
    Wenn Sie sich diese Fragen beantworten können, wenn Sie sie erfühlen, erspüren, erleben, wenn Sie den Mut haben, Ihren eigenen Standpunkt so weit zu verlassen, dass Sie ihn vielleicht nur noch als kleinen Punkt am Horizont wahrnehmen … dann sind Sie drin in dieser anderen Persönlichkeit. Sie durchschauen sie nicht nur von außen, sondern von innen.
    Jetzt erkennen Sie, was den anderen an- und umtreibt. Und können darauf reagieren.
    Den eigenen Standpunkt zu verlassen, um sich in den anderen hineinzuversetzen, heißt nicht, das Fähnchen nach dem Wind zu drehen. Wenn Sie nicht bloß Ihren eigenen Standpunkt kennen, sondern eben auch den des anderen, dann wissen Sie, wie Sie den anderen motivieren, damit Sie einen guten Kompromiss für beide Seiten finden können. Sollte es den nicht geben, wissen Sie, dass es Zeit ist zu gehen. So verschwenden Sie keine Ressourcen. Sie kennen die Argumente der Gegenseite aus dem Effeff. Sie waren die Gegenseite. Deshalb gibt es auch keinen Grund zu jammern oder sich ohnmächtig zu fühlen. Das bringt nichts. Es gibt keine einzig wahre Realität. Es gibt kein Gut und Böse, kein Richtig und Falsch, das für alle gleichermaßen gilt. Es gibt lediglich ein: Passt hier und jetzt zu mir. Oder eben nicht. Und dann heißt es, eine Entscheidung zu fällen. Bevor andere diese Entscheidung für Sie treffen!
     
    Es bedeutet eine Abkürzung, sich in andere hineinzuversetzen, anstatt zu versuchen, sie dazu zu bringen, sich in uns hineinzuversetzen. Was ohnehin nicht funktioniert.
    Wir haben noch einige Fälle zu lösen – also nehmen Sie den kürzeren Weg!

Agenten-Eignungstest
Denken Sie an eine Person, mit der Sie einen Konflikt haben oder hatten, und wenden Sie Ihr Agentenwissen an, um zu dieser Person zu werden, sie zu sein.
Überprüfen Sie Ihre Beziehungen und wagen Sie den Blick auf den Nutzen, der sich darin verbirgt. Was bringt Ihnen die eine, was die andere Beziehung? Vergessen Sie nicht, dass auch Sie für die anderen einen Nutzen bringen. Das ist kein Grund, sich zu beschweren – so lauten die Spielregeln!

»Er kann doch nicht im Ernst glauben, dass wir so einen Fall in vier Wochen lösen!« Sabine ärgerte sich über den AL.
    »Die Sache verspricht ihm zu wenig Aussicht auf schnellen Erfolg. Und er hat Angst vor Negativschlagzeilen, die bis dahin entstehen könnten«, mutmaßte ich.
    »Ja, weil er andere Dinge im Kopf hat«, stimmte Sabine zu. »Ich sage bloß Transportgewerbe.«
    Es dauerte zwei, drei Augenblicke, ehe ich die Abbiegung zur B3 fand. Dann erwiderte ich: »Wir werden beschleunigen und ihm zeigen, was an der Sache dran ist. Wir müssen möglichst schnell etwas finden, womit er sich bei P sehen lassen kann. Danach haben wir alle Zeit der Welt.«
    »Alle Zeit der Welt?«, wiederholte Sabine und fing an zu lachen. Es hörte sich fast ein wenig verzweifelt an. Vier Wochen waren die Hölle.
     
    Ein oder

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