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Ich ein Tag sprechen huebsch

Ich ein Tag sprechen huebsch

Titel: Ich ein Tag sprechen huebsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Sedaris
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Man hätte ein festes Ziel vor Augen, und für Ziele hatte ich schon immer was übrig.
    »Um 1780 gebaut... zwei Zugstunden von Paris entfernt... der Nachbar hat im Garten seine Pferde stehen... Apfelkuchen mit Äpfeln vom eigenen Baum... «
    Ich bekam gerade die Highlights von Hughs Vortrag mit, um auf Anhieb zu wissen, dass ich ihn unbedingt zu meinem Freund, ihn durch List oder Erpressung in irgendeiner Weise mir verpflichtet machen musste. Ich weiß, es klingt berechnend, aber wenn man nicht gut aussieht, sollte man wenigstens clever sein.
    Um das zu bekommen, was ich mir in den Kopf gesetzt habe, hilft es mir, so zu tun, als spielte ich den Intriganten in einem Alltags-Drama. Die Schauspieler in einer Seifenoper werden oft theatralisch. Sie ballen die Fäuste und teilen aller Welt ihre Ziele mit. »Ich werde das Buchanan-Unternehmen vernichten«, rufen sie. »Phoebe Wallingford wird dafür büßen, was sie unserer Familie angetan hat. « Als ich mich mit der unteren Hälfte der Drei-Meter-Leiter auf den Weg nach Hause machte, drehte ich mich auf der Straße noch einmal nach Hughs Loft um. »Du wirst mir gehören«, sagte ich drohend.
    Neun Monate nach dem Verleih der Leiter zog Hugh aus der Schokoladenfabrik aus und mit mir in eine gemeinsame Wohnung. Den August wollte er wie jedes Jahr in der Normandie verbringen, um Freunde zu besuchen und an dem Haus zu arbeiten. Gleich im ersten Jahr hatte ich vor, ihn zu begleiten, doch als es Zeit wurde, sich um ein Ticket zu kümmern, bekam ich kalte Füße, denn ich spürte, dass ich vor Frankreich Angst hatte. Nicht dass ich mich irgendwie vor den Menschen im Land gefürchtet hätte. Tatsächlich kannte ich gar keinen Franzosen. Was mir angst machte, war die Vorstellung, die ich aus Filmen und Sitcoms von den Franzosen gewonnen hatte. Auftritte, bei denen sich jemand in der Öffentlichkeit bis auf die Knochen blamiert, finden stets in französischen Restaurants statt, niemals beim Japaner oder Italiener. Nur Franzosen verteilen Ohrfeigen mit Handschuhen oder tragen Schals, um ihre blauen Knutschflecken zu verstecken. Ich hatte den Eindruck, so sehr wir uns auch anstrengten, die Franzosen würden uns niemals leiden können, was ziemlich verwirrend für einen Amerikaner ist, der in dem Glauben erzogen wurde, die Bürger Europas müssten uns für alle unsere großartigen Taten dankbar sein. Etwa für Filme, in denen die Franzosen ausnahmslos als Wüstlinge und eingebildete Snobs dargestellt werden, oder für beiläufige Bemerkungen wie »Im Zweiten Weltkrieg haben wir euren Arsch gerettet«. Jeden Tag hören wir von neuem, dass wir im großartigsten Land der Welt leben. Und immer wird es uns als unbestreitbares Faktum präsentiert: Löwen sind zwischen dem 23. Juli und dem 22. August geboren, ein Queen-Size-Bettlaken hat das Standardmaß 60 mal 80 Inch, und Amerika ist das großartigste Land der Welt. Nachdem man seine ganze Kindheit lang nichts anderes gehört hat, registriert man mit Verwunderung, dass andere Länder ihre eigenen Nationalparolen haben und dass keine davon lautet: »Wir sind die Nummer zwei!«
    Die Franzosen haben beschlossen, unsere selbsternannte Überlegenheit zu ignorieren, und das wird ihnen als Arroganz ausgelegt. Meines Wissens haben sie nie behauptet, besser zu sein als wir, sie haben nur nie gesagt, wir seien die besten. Und wenn schon. Es gibt genügend Orte auf der Welt, wo amerikanische Touristen mit offenen Armen empfangen werden. Leider haben die meisten nichts, was sich zu kaufen lohnte. Für mich ist der einzige Grund, warum man sich überhaupt von zu Hause fortbegibt, der, irgendetwas einzukaufen. Hugh brachte mir in dem Sommer, in dem ich zu Hause blieb und er nach Frankreich reiste, phantastische Geschenke mit. Da er keineswegs zu den Menschen gehört, die mit Begeisterung in Läden stöbern, konnte ich mir ausrechnen, dass, wenn er schon mit diesen Dingen ankam, sie praktisch mitten auf der Straße und für jeden sichtbar ausgestellt sein mussten. Meinetwegen konnten die Franzosen mir gegenüber kalt oder offen feindselig sein. Sie konnten meine Nationalflagge verbrennen oder mit Steinen nach mir werfen, aber wenn sie dort ausgestopfte Kätzchen verkauften, würde ich hinfahren und sie hierher, in das großartigste Land der Welt, mitbringen.
    Einmal war es das Einkaufen, und dann war da noch das Rauchen. Noch Tage, nachdem Hugh wieder zurück war, redete ich wie ein Rotchinese, der ungläubig nach fernen Demokratien fragt. »Und du

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