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Ich folge deinem Schatten

Ich folge deinem Schatten

Titel: Ich folge deinem Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Johnson ließ den Blick über die Broadway-Plakate an den Wänden schweifen. »War Brittany Sängerin oder Tänzerin?«, fragte er.
    »Sie hätte in beiden Fächern unterkommen können, aber im Grunde war sie Schauspielerin.«
    Das Zögern in Angela Antons Stimme verriet ihm, dass sie sich nicht zu überschwänglich über Brittany La Montes schauspielerisches Talent auslassen wollte. »Angela«, begann er. »Toby Grissom liegt im Sterben, und er ist voller Sorge, dass seine Tochter in Schwierigkeiten stecken könnte. Wie gut war Brittany als Schauspielerin?«
    Angela Anton sah nachdenklich auf das gerahmte Plakat über Johnsons Stuhl. »Brittany war ganz gut«, sagte sie. »Hatte sie das Zeug zum Star? Ich glaube nicht. Einmal, vor vier Jahren, bin ich abends nach Hause gekommen, und sie hat hier gesessen und geweint, weil wieder ein Agent sie abgelehnt hat. Aber, Detective Johnson, sie war eine fabelhafte Maskenbildnerin. Und ich meine wirklich fabelhaft. Sie konnte im Handumdrehen jemanden völlig anders aussehen lassen. Manchmal, wenn wir alle drei kein Engagement hatten, hat sie uns alle als Promis ausstaffiert. Sie hatte eine Perückensammlung, bei der Sie vor Neid erblasst wären. Sie hat uns verkleidet, und wenn wir dann ausgegangen sind, haben uns alle wirklich für die Berühmtheiten gehalten. Ich habe zu Brittany einmal gesagt, sie könnte zur führenden Maskenbildnerin für Stars werden, damit würde sie Erfolg haben. Aber davon wollte sie nichts wissen.«
    Vita Kolber kehrte ins Wohnzimmer zurück. »Tut mir leid, es war nicht in der Schublade, in der ich glaubte, dass ich es aufbewahrt hätte. Soll ich es Ihnen vorspielen, Detective Johnson?«
    »Bitte.«
    Vita drückte auf den Knopf ihres Kassettenrekorders. Bartley Longes wütende Stimme hallte drohend durch das Zimmer. »Das wirst du bereuen, Brittany. Falls du überhaupt noch so lange lebst.«
    Wally Johnson bat sie, es noch einmal abzuspielen. Es lief ihm kalt über den Rücken. »Ich muss dieses Band mitnehmen«, sagte er.

69
    Penny Hammel wollte es lieber nicht riskieren, an Owens’ Farmhaus vorbeizufahren und von Gloria Evans gesehen zu werden. Aber wie sie Bernie gesagt hatte, war sie davon überzeugt, dass in diesem Haus komische Sachen vor sich gingen, wahrscheinlich irgendwas mit Drogen. »Vielleicht gibt es ja eine Belohnung«, sagte sie. »Du weißt doch, man kann anonym anrufen, dann plappert keiner in den Nachrichten aus, dass du derjenige gewesen bist, der alles hat hochgehen lassen.«
    Es gab Zeiten, in denen Bernie nichts dagegen hatte, wenn er mit seinem Laster unterwegs war, unter anderem dann, wenn Penny sich mal wieder in den Kopf gesetzt hatte, dass um sie herum rätselhafte Dinge geschahen. »Meine Liebe, weißt du noch, als du meintest, der streunende Pudel, den du gefunden hast, wäre das prämierte Tier, das am Flughafen ausgebüchst ist und vermisst wurde? Und dann hast du dich informiert und musstest feststellen, dass dein Vieh gut dreißig Zentimeter größer und zwölf Pfund schwerer war als das andere.«
    »Ich weiß. Aber es war ein netter Hund, und sein Besitzer hat ihn ja auch abgeholt, nachdem ich eine Anzeige in die Zeitung gesetzt habe.«
    »Und zum Dank hat er dir eine Flasche vom billigsten Wein geschenkt, den er auftreiben konnte«, erinnerte Bernie sie.
    »Na und? Der Hund hat sich sehr gefreut, dass er wieder nach Hause durfte.« Penny hatte den Vorfall mit einem Schulterzucken abgetan. Es war Samstagmorgen. Beim Frühstück hatten sie in den Nachrichten Alexandra Moreland beim Verlassen der Polizeidienststelle gesehen, und noch immer leugnete diese vehement, irgendetwas mit der Entführung zu tun zu haben. Penny fühlte sich in ihrer Meinung, was mit einer so herzlosen Mutter in einem solchen Fall zu geschehen habe, noch mehr bestärkt.
    Bernie machte sich bereit für eine Tour, bei der er erst am Montagabend wieder zurückkommen würde. Penny hatte ihm mehrmals eingebläut, auf keinen Fall das Treffen bei Alvirah und Willy am Dienstagabend zu versäumen.
    Er zog den Reißverschluss seiner Jacke zu und setzte seine Wollmütze auf. Erst jetzt bemerkte er, dass Penny ihren Jogginganzug und dazu dicke Stiefel trug. »Willst du spazieren gehen?«, fragte er. »Es ist ziemlich kalt draußen.«
    »Ach, ich weiß nicht«, erwiderte Penny ausweichend. »Vielleicht mach ich mich auf den Weg in die Stadt und schau bei Rebecca vorbei.«
    »Aber du willst doch nicht zu Fuß dorthin, oder?«
    »Nein, aber vielleicht geh

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