Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich folge deinem Schatten

Ich folge deinem Schatten

Titel: Ich folge deinem Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
Vom Netzwerk:
Tiffanys Stirn. »Das habe ich den Polizisten nicht erzählt. Ich war so wütend über die Leute und was sie von mir denken, dass ich Zan beschuldigt habe. Aber gestern Abend habe ich darüber nachgedacht, und es ergibt doch alles keinen Sinn. Ich meine, warum hätte Zan damals in ihre Wohnung zurückgehen sollen, nur um die Sandalen mit den breiteren Riemchen anzuziehen?«
    Flehentlich sah sie Alvirah an.
    »Das ergibt doch keinen Sinn, oder, Mrs. Meehan?«

68
    Am Samstagvormittag drückte Detective Wally Johnson im Foyer des Sandsteinhauses auf den Knopf unter dem Namensschild von ANTON/KOLBER 3B, der Wohnung, die Angela Anton und Vita Kolber sich teilten. So hießen die jungen Frauen, die mit Brittany La Monte vor ihrem Verschwinden zusammengewohnt hatten.
    Als sie auf seine am Donnerstagabend hinterlassene Nachricht nicht reagiert hatten, wollte er bereits am darauffolgenden Tag persönlich bei ihnen vorbeischauen. Doch am Freitag um acht Uhr morgens meldete sich Vita Kolber und schlug vor, sich am Samstagvormittag zu treffen. Sie hätten nämlich beide am Freitag Proben und damit den ganzen Tag kaum Zeit.
    Die Bitte war verständlich, also verbrachte Wally den Freitag damit, den anderen Namen nachzugehen, die Bartley Longes Sekretärin ihm telefonisch durchgegeben hatte. »Das sind die üblichen Theaterleute, die Brittany getroffen haben müsste, wenn sie in Mr. Longes Landhaus zu Gast waren«, hatte sie ihm erklärt.
    Zwei der Namen gehörten Filmproduzenten, die sich im Moment im Ausland aufhielten. Die dritte war eine Casting-Direktorin, die lange in ihrem Gedächtnis kramen musste, bis sie sich an eine Brittany La Monte überhaupt erinnern konnte. »Bartley hat immer einen ganzen Stall von Blondinen um sich«, erklärte sie. »Es ist schwer, sie auseinanderzuhalten. Wenn ich mit dieser Brittany nichts anfangen kann, dann heißt das nur, dass sie mir nicht weiter aufgefallen ist.«
    Kaum hatte er sich nun über die Sprechanlage angekündigt, hörte er eine melodiöse Stimme: »Kommen Sie rauf.« Beim Summen drückte er gegen die innere Tür und stieg hinauf in den zweiten Stock.
    Die Tür zu 3B wurde von einer großen, schlanken jungen Frau geöffnet, der die blonden Haare über die Schultern fielen. »Ich bin Vita«, begrüßte sie ihn. »Kommen Sie bitte rein.«
    Das kleine Wohnzimmer war mit ausrangierten Möbeln eingerichtet, vermittelte aber einen heiteren Eindruck; auf der alten Couch lagen bunte Kissen, an den hohen, schmalen Fenstern hingen farbenfrohe Vorhänge und an den weiß gestrichenen Wänden Plakate von Broadway-Hits.
    Auf Vitas Aufforderung hin nahm er auf einem der armlosen Polstersessel Platz. Angela Anton erschien mit zwei Tassen Cappuccino aus der Küche. »Einen für Sie, einen für mich«, verkündete sie und stellte sie auf dem runden metallenen Beistelltisch ab. »Vita ist Teetrinkerin, mag jetzt aber nichts.«
    Angela Anton war nicht größer als 1,55 Meter und hatte eine braune Ponyfrisur. Ihre braunen Augen, wie Wally sofort bemerkte, hatten einen starken grünen Einschlag, und die elegante Art ihrer Bewegungen ließen ihn vermuten, dass sie Tänzerin war – womit er absolut richtig lag.
    Beide Frauen setzten sich auf die Couch und sahen ihn erwartungsvoll an. Wally nahm einen Schluck Kaffee und konnte nicht umhin, Angela ein Kompliment auszusprechen. »Meistens trinke ich meine zweite Tasse am Schreibtisch, aber der hier ist viel besser. Wie ich schon auf den Anrufbeantworter gesprochen habe, ich möchte mit Ihnen über Brittany La Monte reden.«
    »Steckt sie in Schwierigkeiten?«, fragte Vita und ließ ihm keine Zeit, darauf einzugehen. »Ich meine, es ist jetzt fast zwei Jahre her, dass sie ausgezogen ist, und sie hat damals ein großes Geheimnis um alles gemacht. Sie hat uns zum Essen eingeladen und war ganz aufgeregt, angeblich hätte sie ein Jobangebot bekommen, bei dem sie eine Menge Geld verdient, aber das könnte ein wenig dauern, und danach, sagte sie, wollte sie nach Kalifornien. Hier in New York ist es ihr ja nie gelungen, in eine Broadway-Show zu kommen.«
    »Brittanys Vater macht sich Sorgen um sie, wie Sie ja wissen«, sagte Johnson. »Er hat mir erzählt, er hätte Sie besucht.«
    Angela antwortete darauf. »Vita hat mit ihm nur kurz gesprochen, sie musste nämlich zu einem Casting weg. Aber ich hatte Zeit und habe mir seine Lebensgeschichte angehört. Im Grunde konnte ich ihm aber nichts anderes sagen, als dass wir von ihr nichts mehr gehört haben.«
    »Er

Weitere Kostenlose Bücher