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Ich folge deinem Schatten

Ich folge deinem Schatten

Titel: Ich folge deinem Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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sagte mir, er habe Ihnen die Postkarte gezeigt, die er vor einem halben Jahr von Brittany bekommen hat. Sie wurde aus New York abgeschickt. Glauben Sie, dass sie wirklich von Brittany stammt?«, fragte Johnson.
    Die beiden Frauen sahen sich an. »Ich weiß nicht«, antwortete Angela nachdenklich. »Brittany hatte eine große, sehr verschnörkelte Handschrift, ich kann schon verstehen, warum sie auf der kleinen Karte Druckbuchstaben verwendet. Ich verstehe nur nicht, warum sie sich nicht bei uns gemeldet hat, wenn sie schon in New York war. Schließlich waren wir damals ziemlich eng befreundet.«
    »Wie lange haben Sie denn zusammengewohnt?«, fragte Wally und stellte seine Tasse zurück auf den Tisch.
    »Vier Jahre in meinem Fall«, sagte Angela.
    »Bei mir waren es drei«, entgegnete Vita.
    »Was wissen Sie über Bartley Longe?«
    Wally Johnson war überrascht, als beide Frauen in Gelächter ausbrachen. »O mein Gott«, sagte Vita. »Wissen Sie, was Brittany mit den Toupets und Perücken von diesem Typen gemacht hat?«
    »Ich habe davon gehört«, sagte Johnson. »Wie war es denn damals? Hatte Brittany mit ihm nur ein Techtelmechtel, oder war sie ernsthaft in ihn verliebt?«
    Angela nahm einen Schluck Kaffee. Wally war sich nicht sicher, ob sie nur über die Frage nachdachte oder überlegte, wie sie Brittany gegenüber loyal sein konnte. »Ich glaube, Brittany hat den Typen unterschätzt. Sie hatte mit ihm eine Affäre, aber allein aus dem Grund, in seinem Haus in Litchfield Leute kennenzulernen, die sie als Schauspielerin weiterbringen könnten. Sie war ganz versessen darauf, berühmt zu werden. Ansonsten aber hat sie sich über Bartley Longe immer nur lustig gemacht. Wir haben uns gekringelt, wenn sie ihn nachgeäfft hat.«
    Wally Johnson musste an Longes Aussage denken, Brittany habe aus der Affäre etwas Festes machen wollen. »Wollte sie ihn heiraten?«, fragte er.
    Beide jungen Frauen lachten schallend. »Großer Gott«, sagte Vita schließlich. »Bevor Brittany ihn geheiratet hätte, hätte sie eher …« Sie stockte. »Da fällt mir noch nicht mal was Vergleichbares ein.«
    »Was war denn der Auslöser dafür, dass sie ihm seine Haarteile zerstört hat?«
    »Sie hat eingesehen, dass die meisten, die sie bei ihm in Litchfield getroffen hat, Kunden von ihm waren, aber keine Theaterleute. Sie hat ihre Zeit mit ihm vergeudet. Vielleicht ist ihr dann auch dieser mysteriöse Job dazwischengekommen. Bartley Longe hat Brittany einigen Schmuck geschenkt. Wahrscheinlich hat er irgendwann mitbekommen, dass sie nicht mehr nach Litchfield wollte, da hat er ihr den Schmuck wieder weggenommen. Das hat sie auf die Palme gebracht. Sie hatten einen heftigen Streit. Und als er unter der Dusche war, hat sie seine Perücken und Toupets eingesammelt und ist in seinem Cabrio zurück nach New York. Sie hat ihm die ›Flokatis‹, wie sie sie nannte, zerschnitten und übers Armaturenbrett verteilt, damit es auch jeder sehen konnte.«
    »Haben Sie danach von Longe noch mal was gehört?«
    »Er hat eine Nachricht hinterlassen«, sagte Vita. Das Lächeln wich aus ihrem Gesicht. »Sie hat sie uns vorgespielt. Er hat nicht so rumgebrüllt, wie er es sonst immer getan hat, wenn sie zu spät nach Litchfield kam, er hat nur gesagt: ›Das wirst du bereuen, Brittany. Falls du überhaupt noch so lange lebst.‹«
    »Er hat sie so direkt bedroht?« Wally Johnsons Interesse war geweckt.
    »Ja. Angela und ich hatten richtig Angst um sie. Aber Brittany hat nur gelacht. Er ist ein Windbeutel, hat sie gesagt. Aber ich habe damals eine Kopie dieser Nachricht gemacht. Wie gesagt, ich hatte Angst um sie. Und ein paar Tage später hat sie ihre Sachen gepackt und ist fort.«
    Wally Johnson ließ sich das Gehörte durch den Kopf gehen. »Haben Sie die Kopie dieses Anrufs noch?«
    »Ja, klar«, sagte Vita. »Ich habe mir Sorgen gemacht, weil Brittany es so auf die leichte Schulter genommen hat. Aber dann dachte ich mir, nachdem sie nicht mehr in der Stadt war, würde Bartley Longes Zorn schon verrauchen.«
    »Ich hätte gern diese Aufzeichnung, wenn das möglich ist«, sagte Johnson. Vita verließ den Raum. »Sie sind auch im Showbusiness, nehme ich an?«, sagte er zu Angela.
    »Oh, ja, ich bin Tänzerin. Im Moment probe ich für ein Stück, das in zwei Monaten Premiere hat.« Bevor er nachfragen musste, fuhr sie fort: »Und damit Sie es wissen, Vita ist eine wirklich gute Sängerin. Show Boat wird wieder aufgelegt, und sie singt im Chor mit.«
    Wally

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