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Ich folge deinem Schatten

Ich folge deinem Schatten

Titel: Ich folge deinem Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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großer, dunkler, im Grunde unzugänglicher Raum. Eigentlich ein Nebenraum, der nur über eine Hintertür im Weinkeller zu erreichen war. Im Haus selbst gab es genügend Staumöglichkeiten und Schränke. Ich habe vorgeschlagen, den Raum zu streichen, ihn vernünftig zu beleuchten und Regale einzubauen, damit zum Beispiel Mrs. Aldrichs Stiefenkel dort ihre Skier verstauen konnten.«
    »Der Raum hätte ein wunderbares Versteck abgegeben, wenn man dort etwas – oder jemanden – verstecken wollte, nicht wahr?«, fragte Jennifer Dean in scharfem Ton.
    »Antworten Sie nicht auf diese Frage, Zan«, befahl Charley Shore.
    Billy Collins ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. »Ms. Moreland, wann haben Sie Mrs. Aldrich den Schlüssel zurückgegeben?«
    »Etwa zwei Wochen nach Matthews Verschwinden. Nachdem sie mir mitgeteilt hat, dass sie mir aufgrund der Belastungen, die sich durch die Ereignisse ergaben, den Auftrag nicht mehr zutraute.«
    »Und in diesen zwei Wochen sind Sie davon ausgegangen, dass Sie den Auftrag hätten?«
    »Ja.«
    »Hätten Sie sich den Auftrag zugetraut, obwohl Ihr Sohn vermisst wurde?«
    »Ja, ich hätte ihn mir zugetraut. Die Arbeit war für mich doch die einzige Möglichkeit, nicht völlig den Boden unter den Füßen zu verlieren.«
    »Dann haben Sie also auch nach dem Verschwinden Ihres Sohnes mehrmals dieses Haus aufgesucht?«
    »Ja.«
    »Haben Sie dort Matthew besucht?«
    Zan sprang auf. »Sind Sie verrückt geworden?«, rief sie. »Wollen Sie mir sagen, ich hätte mein eigenes Kind entführt und es in diesem Lagerraum versteckt?«
    »Zan, setzen Sie sich!«, kam es energisch von Charley Shore.
    »Ms. Moreland, wie Sie selbst mehrfach gesagt haben, handelt es sich um ein großes Haus. Wie kommen Sie darauf, dass wir Ihnen unterstellen, Sie hätten Matthew in diesem Lagerraum versteckt?«
    »Weil Sie es sagen«, rief Zan. »Sie unterstellen mir, ich hätte mein eigenes Kind entführt, es zum Haus gebracht und dort versteckt. Sie verschwenden Ihre Zeit. Warum finden Sie nicht heraus, wer diese Fotos manipuliert hat, damit es so aussieht, als hätte ich Matthew aus seinem Buggy genommen? Wollen Sie denn nicht einsehen, dass darin der Schlüssel zum Auffinden meines Sohnes liegt!«
    »Ms. Moreland«, entgegnete Detective Dean, »unsere Techniker haben diese Fotografien untersucht. Sie sind nicht manipuliert. Diese Fotos wurden in keiner Weise bearbeitet.«
    Sosehr sie sich auch bemühte, Zan konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. »Dann muss es jemanden geben, der sich für mich ausgibt. Warum das alles?«, schluchzte sie. »Warum hören Sie mir nicht zu? Bartley Longe hasst mich. Von Anfang an, seit der Eröffnung meines Büros, nehme ich ihm Kunden weg. Und er hält sich für einen Frauenhelden. Als ich noch für ihn gearbeitet habe, hat er mir ständig nachgestellt. Er ist ein durch und durch ordinärer Mensch und kann es nicht ertragen, wenn man ihn zurückweist. Auch ein Grund, warum er mich so hasst.«
    Weder Collins noch Dean zeigten irgendeine Regung. Als sich Zan, das tränenüberströmte Gesicht in den Händen verborgen, wieder einigermaßen gefasst hatte, sagte Jennifer Dean: »Ms. Moreland, das ist eine neue Wendung in Ihrer Geschichte. Sie haben niemals erwähnt, dass Bartley Longe Sie sexuell belästigt hat.«
    »Ich habe es damals nicht für wichtig erachtet. Es war ja nur eine Widrigkeit von vielen.«
    »Zan, wie oft haben Sie nach dem Tod Ihrer Eltern unter Ohnmachtsanfällen und Gedächtnisverlust gelitten?«, fragte Collins. Er klang freundlich und besorgt.
    Zan versuchte die Tränen wegzuwischen. Wenigstens war er ihr gegenüber nicht offen feindselig eingestellt. »Im ersten halben Jahr nach ihrem Tod verschwamm alles wie in einem Nebel«, sagte sie. »Als ich wieder in der Lage war, einen klaren Gedanken zu fassen, wurde mir bewusst, wie ungerecht das alles gegenüber Ted war. Er hat meine Heulkrämpfe ertragen, er hat es ertragen, dass ich tagelang im Bett blieb, er hat mit mir den Abend verbracht, obwohl er eigentlich an den Veranstaltungen seiner Kunden teilnehmen und sich bei Eröffnungen oder Preisverleihungen blicken lassen sollte. Als Chef einer PR-Agentur darf man solche Ereignisse nicht außer Acht lassen.«
    »Daraufhin haben Sie beschlossen, ihn zu verlassen. Haben Sie ihm Ihre Entscheidung sofort mitgeteilt?«
    »Ich wusste, er hätte sich große Sorgen um mich gemacht und versucht, es mir auszureden. Also habe ich mich nach einer kleinen Wohnung

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