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Ich folge deinem Schatten

Ich folge deinem Schatten

Titel: Ich folge deinem Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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geworden und ohne uns wüsste sie gar nicht mehr, was sie machen sollte.«
    »Dann weiß sie nichts davon, wenn sie Matthew wirklich versteckt hält«, sagte Alvirah im Brustton der Überzeugung, drückte auf die Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. »Mich würde interessieren, welchen Eindruck Pater Aiden von ihr hat. Als er sagte, er würde für sie beten, meinte sie, er solle für Matthew beten, denn Gott habe sie vergessen. Mir hat es dabei fast das Herz gebrochen. Am liebsten hätte ich sie umarmt und an mich gedrückt.«
    »Alvirah, ich gehe davon aus, dass Zan verhaftet werden wird«, sagte Willy. »Mach dich schon mal darauf gefasst.«
    »Oh, Willy, das wäre schrecklich! Aber sie würde doch auf Kaution freikommen, oder?«
    »Das weiß ich nicht. Dass sie sich ein Flugticket nach Südamerika besorgt hat, spricht nicht unbedingt für sie. Wahrscheinlich wäre das schon Grund genug, sie in Haft zu behalten.«
    Das Telefon klingelte. Penny Hammel rief an und teilte mit, dass sie und Bernie nur allzu gern zum Treffen am nächsten Dienstag kommen würden.
    Unter den gegebenen Umständen und wegen ihrer Sorge um Zan wäre es Alvirah eigentlich lieber gewesen, das Treffen zu verschieben, aber Pennys fröhliche Stimme hob merklich ihre Laune. Penny und sie waren in vielerlei Hinsicht verwandte Seelen. Sie hatten beide Kleidergröße 44, sie verfügten beide über Humor. Sie hatten beide ihren Lotteriegewinn nicht verschleudert und waren glücklich verheiratet. Penny jedoch hatte drei Kinder und sechs Enkel, während Alvirah der Kindersegen verwehrt worden war. Allerdings betrachtete sie sich selbst als Ersatzmutter für Willys Neffen Brian und als Ersatz-Großmutter für dessen Kinder. Und nichts lag ihr ferner, als mit Dingen zu hadern, die sie doch nicht ändern konnte.
    »Na, in letzter Zeit mal wieder irgendwelche Verbrechen aufgeklärt?«, fragte Penny.
    »Kein einziges«, antwortete Alvirah.
    »Hast du im Fernsehen die Sache mit Zan Moreland mitverfolgt, die ihr eigenes Kind entführt hat? Ich klebe geradezu vor der Glotze.«
    Alvirah hatte nicht die geringste Absicht, sich mit der redseligen Penny auf eine Diskussion über Zan Moreland einzulassen oder ihr zu gestehen, wie eng sie mit ihr befreundet war. »Ja, ein sehr trauriger Fall«, antwortete sie nur.
    »Das will ich meinen«, stimmte Penny zu. »Aber wenn wir uns nächste Woche sehen, muss ich dir unbedingt was Komisches erzählen. Ich dachte ja schon, ich wäre einer Drogensache oder irgendeiner finsteren Machenschaft auf der Spur, aber das ist alles wahrscheinlich nur heiße Luft. Na ja, ich werde wohl auch nie ein Buch über Verbrechen schreiben, die ich aufgeklärt habe, so wie du es getan hast. Habe ich dir eigentlich schon gesagt, dass ich den Titel Vom Putzeimer zur Prominenz einfach hervorragend finde?«
    Das erzählst du mir jedes Mal, wenn wir uns treffen, dachte sich Alvirah ungeduldig. »Ja, mir gefällt der Titel auch ganz gut. Ich halte ihn für sehr einprägsam.«
    »Wie auch immer, wahrscheinlich lachst du dich schlapp, wenn ich dir von dem Verbrechen erzähle, das sich gar nicht ereignet hat. Meine beste Freundin hier, du weißt, ist Rebecca Schwartz, eine Immobilienmaklerin …«
    Alvirah wusste nur zu gut, dass Penny kaum zu stoppen war, wenn man ihr nicht rüde ins Wort fiel. Mit dem Telefon in der Hand ging sie daher zum Clubsessel, wo sich Willy über das tägliche Zeitungsrätsel hergemacht hatte, und tippte ihm auf die Schulter.
    Als er aufblickte, formte sie lautlos die Worte »Penny Hammel«.
    Willy nickte nur, erhob sich, ging zur Eingangstür und trat hinaus in den Flur.
    »… Jedenfalls hat Rebecca ein Haus ganz in der Nähe von mir an eine junge Frau vermietet, und lass dir jetzt erklären, warum ich geglaubt habe, dass mit der irgendetwas nicht stimmt.«
    Willy drückte so lange auf die Klingel, dass es auch Penny unweigerlich hören musste.
    »Oh, Penny, ich unterbreche dich nur ungern, aber es klingelt an der Tür, und Willy ist nicht da. Ich kann es kaum erwarten, dich nächsten Dienstag zu sehen. Bis dann, meine Liebe.«
    »Ich hasse es, wenn ich lügen muss«, sagte sie später zu Willy. »Aber ich mache mir viel zu große Sorgen um Zan, um mir eine von Pennys unendlichen Geschichten anzuhören. Außerdem war es ja nicht gelogen, als ich sagte, du wärst nicht da. Du warst ja draußen im Flur.«
    »Alvirah«, lächelte Willy, »ich hab’s schon immer gesagt und sag es wieder: Aus dir wäre eine großartige

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