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Ich folge deinem Schatten

Ich folge deinem Schatten

Titel: Ich folge deinem Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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gekostet. Ich hatte nicht die Absicht, den gleichen Fehler noch einmal zu machen.«
    »Das haben Sie ihr auch gesagt? Wie hat sie es aufgenommen?«, fragte Johnson.
    »Sie hat mir einige wenig schmeichelhafte Bemerkungen an den Kopf geworfen und ist aus dem Haus gestürmt.«
    »Aus Ihrem Haus in Litchfield?«
    »Ja. Ich könnte noch anfügen, dass sie mit meinem Mercedes-Cabrio abgehauen ist. Ich hätte sie angezeigt, wenn sie nicht angerufen und mir mitgeteilt hätte, dass sie es in der Garage meines Apartmentgebäudes abgestellt hat.«
    Johnson musterte Bartley Longe, der vor Zorn rot anlief. »Wann war das, Mr. Longe?«, fragte er.
    »Anfang Juni, also ungefähr vor zwei Jahren.«
    »Können Sie es genauer eingrenzen?«
    »Am ersten Juniwochenende. Sie ist am späten Sonntagmorgen gefahren.«
    »Verstehe. Wo wohnen Sie?«
    »10 Central Park West.«
    »Dort haben Sie auch vor zwei Jahren gewohnt?«
    »Das ist seit acht Jahren meine Adresse in New York.«
    »Gut. Und nach diesem Sonntag Anfang Juni vor zwei Jahren haben Sie von Ms. La Monte nichts mehr gehört oder gesehen?«
    »Nein. Und ich habe auch keinen Wert daraufgelegt, von ihr jemals wieder etwas zu hören oder sie gar zu sehen.«
    Wally Johnson ließ eine lange Minute verstreichen, bis er fortfuhr. Dieser Typ hat eine Heidenangst, dachte er sich. Er lügt, und er weiß, dass ich mich bei der Suche nach Brittany nicht so einfach abwimmeln lasse. Johnson wusste aber auch, dass er im Moment aus Longe nicht mehr herausbekommen würde.
    »Mr. Longe, ich hätte gern eine Liste der Gäste, die Sie an den Wochenenden, an denen auch Brittany La Monte anwesend war, in Litchfield besucht haben.«
    »Natürlich. Aber Sie müssen verstehen, ich gebe in Litchfield oft größere Gesellschaften. Das öffnet bei den Reichen und Prominenten so manche Tür, viele von ihnen sind so zu guten Kunden geworden. Es ist daher möglich, dass mir der eine oder andere Name durchrutscht«, antwortete Longe.
    »Nur zu verständlich, aber ich schlage vor, Sie denken scharf nach und lassen mir spätestens morgen in der Früh eine Liste mit den entsprechenden Namen zukommen. Hier haben Sie meine Karte mit meiner E-Mail-Adresse«, sagte Johnson und erhob sich.
    Longe blieb hinter seinem Schreibtisch sitzen und machte keinerlei Anstalten, sich zu erheben. Johnson ging um den Schreibtisch herum und streckte dem Designer die Hand hin, sodass diesem gar nichts anderes übrigblieb, als sie zu ergreifen.
    Wie vermutet, war Bartley Longes wunderbar manikürte Hand schweißnass.
     
    Auf dem Rückweg in die Dienststelle machte er einen Umweg über 10 Central Park West. Er stieg aus und zeigte dem Angestellten, der auf ihn zutrat, seinen Ausweis. »Ich will nicht parken«, sagte er, »ich habe nur ein paar Fragen.« Er sah auf das Namensschild des jungen Mannes, eines attraktiven, jungen Afroamerikaners. »Wie lange arbeiten Sie schon hier, Danny?«
    »Acht Jahre, Sir, seit der Einweihung des Gebäudes«, antwortete Danny stolz.
    Johnson war überrascht. »Ich hätte Sie höchstens auf Anfang zwanzig geschätzt.«
    »Besten Dank. So geht es vielen.« Lächelnd fuhr er fort: »Es hat seine Vor- und Nachteile. Ich bin einunddreißig, Sir.«
    »Dann kennen Sie sicherlich Mr. Bartley Longe?«
    Johnson verwunderte es nicht, dass sich Dannys bislang so freundliche Miene merklich eintrübte, als er bestätigte, dass er Mr. Longe kannte.
    »Kannten Sie auch die junge Frau, die mit ihm befreundet war, eine gewisse Brittany La Monte?«, fragte Johnson.
    »Mr. Longe ist mit vielen jungen Frauen befreundet«, antwortete Danny zögernd. »Ständig hat er eine neue bei sich.«
    »Danny, ich habe das Gefühl, Sie erinnern sich sehr gut an diese Brittany La Monte.«
    »Ja, Sir. Ich habe sie aber schon lange nicht mehr gesehen. Das ist aber auch kein Wunder.«
    »Wieso nicht?«
    »Na ja, Sir, das letzte Mal, als sie hier aufgetaucht ist, kam sie in Mr. Longes Cabrio.« Dannys Lippen zuckten. »Sie hatte Mr. Longes Toupets und Perücken bei sich, sechs Stück insgesamt, und Haarbüschel herausgeschnitten. Und dann hat sie das alles mit Klebeband am Lenkrad und auf dem Armaturenbrett und der Motorhaube befestigt, damit es auch jeder zu sehen bekam. Der gesamte Fahrersitz war voller Haare. Und dann hat sie noch gesagt, ›bis dann, Leute‹, und ist davonmarschiert.«
    »Und dann?«
    »Am nächsten Tag ist Mr. Longe aufgetaucht, mit einer Stinkwut im Bauch. Unser Manager hat die Perücken in eine Tüte gepackt.

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