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Ich fürchte mich nicht: Roman (German Edition)

Ich fürchte mich nicht: Roman (German Edition)

Titel: Ich fürchte mich nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tahereh H. Mafi
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    Warner räuspert sich und starrt mich an, während er spricht. »Ich kann dir versichern, Kent, dass dein Triumph von kurzer Dauer sein wird. Du solltest mich jetzt lieber umbringen, denn wenn ich dich zu fassen kriege, werde ich dir jeden Knochen im Körper einzeln brechen. Du kannst nicht ernsthaft glauben, dass du davonkommst.«
    »Ich bin nicht dein Soldat.« Adams Miene ist versteinert. »Ich war es auch nie. Du warst so mit deinen Fantastereien beschäftigt, dass du die Bedrohung in nächster Nähe nicht bemerkt hast.«
    »Und wir können Sie noch nicht töten, weil Sie uns hier rausbringen müssen«, füge ich hinzu.
    »Du machst einen großen Fehler, Juliette«, sagt Warner mit sanfterer Stimme. »Du ruinierst deine Zukunft.« Er seufzt. »Woher weißt du, dass du ihm vertrauen kannst?«
    Ich werfe einen raschen Blick auf Adam. Den Jungen, der mich früher so selbstlos verteidigt hat. Ich schüttle den Kopf, um meine Gedanken zu klären. Rufe mir in Erinnerung, dass Warner ein Lügner ist. Ein Wahnsinniger. Ein geistesgestörter Mörder. Er würde mir niemals helfen.
    Glaube ich.
    »Lass uns verschwinden, bevor es zu spät ist«, sage ich zu Adam. »Er will uns nur aufhalten, bis die Soldaten zurückkommen.«
    »Du bist ihm völlig egal!«, sagt Warner so aufgebracht, dass ich zusammenzucke. »Kent will nur irgendwie hier raus und benutzt dich dazu!« Warner tritt auf mich zu. »Ich könnte dich lieben, Juliette – ich würde dich behandeln wie eine Königin –«
    Adam nimmt ihn in den Schwitzkasten und setzt ihm die Pistole erneut an die Schläfe. »Du scheinst nicht zu verstehen, was hier geschieht«, sagt er.
    »Dann erklär es mir, Soldat«, keucht Warner. Seine Augen sind gefährlich, tanzende Flammen. »Erklär mir alles.«
    »Adam.« Ich schüttle den Kopf.
    Er schaut mich an. Nickt. Sagt zu Warner »Ruf jetzt an« und drückt noch etwas fester zu. »Sorg dafür, dass wir sofort hier rauskommen.«
    »Nur über meine Leiche geht Juliette hier zur Tür raus.« Warner bewegt seinen Kiefer und spuckt Blut auf den Boden. »Dich würde ich aus reinem Vergnügen töten, Kent«, sagt er zu Adam. »Aber Juliette will ich behalten.«
    »Mich behält niemand.« Ich atme zu schnell, will weg hier. Es macht mich nervös, dass er nicht zu reden aufhört, und ich würde ihn gerne bewusstlos schlagen, aber dann nützt er uns nichts mehr.
    »Du könntest mich lieben.« Ein seltsames Lächeln tritt auf sein Gesicht. »Wir wären unbesiegbar. Wir könnten die Welt verändern. Ich würde dich glücklich machen«, sagt er zu mir.
    Ich habe Adam noch nie so wütend, so angespannt erlebt. Er sieht aus, als wolle er Warner das Genick brechen. »Du könntest ihr nichts bieten, du perverser Dreckskerl.«
    Warner kneift einen Moment die Augen zu. »Handle nicht überstürzt, Juliette. Triff keine unüberlegte Entscheidung. Bleib bei mir. Ich werde Geduld mit dir haben und dir Zeit lassen, dich an alles zu gewöhnen. Ich werde für dich sorgen –«
    »Sie sind wahnsinnig.« Meine Hände zittern, aber ich ziele weiterhin auf ihn. Ich muss mich daran erinnern, was er mir angetan hat. Ihn aus meinem Kopf kriegen. »Ich soll als Ihr persönliches Monster agieren –«
    »Ich will doch nur, dass du dein Potential nutzt!«
    »Lassen Sie mich gehen«, sage ich leise. »Ich will nicht irgendeine sonderbare Kreatur an Ihrer Seite sein. Ich will keinem Menschen weh tun.«
    »Aber die Menschen haben dir weh getan«, kontert er. »Und dich hierher gebracht. Und nun meinst du, sie würden dich akzeptieren, wenn du abhaust? Du bildest dir ein, du könntest weglaufen und ein normales Leben führen? Niemand wird für dich sorgen. Keiner wird sich dir nähern – du wirst als Ausgestoßene leben, wie seit jeher! Nichts hat sich geändert! Du gehörst zu mir!«
    »Sie gehört zu mir.« Adams Stimme könnte Stahl schneiden.
    Warner zuckt zusammen. Jetzt erst scheint er zu begreifen, was ich für offensichtlich gehalten hatte. Er starrt mich entsetzt an, erschüttert, fassungslos. »Nein.« Ein kurzes irres Lachen. »Juliette. Bitte. Bitte. Sag mir, dass er dir nicht irgendwelchen romantischen Blödsinn eingeredet hat. Sag mir, dass du nicht auf seine verlogenen Beteuerungen hereingefallen bist –«
    Adam rammt Warner das Knie ins Rückgrat. Es knackt, und Warner geht zu Boden. Ich sollte applaudieren.
    Aber ich bin zu ängstlich, zu unsicher, zu zweifelnd. Ich habe kein Vertrauen in meine eigenen Entscheidungen. Muss mich unbedingt

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