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Ich fürchte mich nicht: Roman (German Edition)

Ich fürchte mich nicht: Roman (German Edition)

Titel: Ich fürchte mich nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tahereh H. Mafi
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mein Gesicht. Meine Haare. Blickt auf die zerwühlten Laken auf dem Bett hinter mir. Ich fühle mich, als hätte ich eine Spinne verschluckt. »Hast du dich ausgeruht?«
    »Ich konnte letzte Nacht nicht schlafen.«
    »Dein Kleid hat einen Riss.«
    »Was machen Sie hier?« Ich muss ihn davon abhalten, mich anzustarren und jedes Detail zu registrieren.
    »Wenn dir ein Kleid nicht gefällt, kannst du dir jederzeit ein anderes nehmen. Ich habe sie alle eigenhändig für dich ausgesucht.«
    »Das Kleid ist gut so.« Ich schaue beiläufig auf die Uhr. Es ist schon halb fünf Uhr nachmittags. »Warum sagen Sie mir nicht, was da draußen los ist?«
    Er ist mir zu nahe. Steht zu dicht bei mir und schaut mich an, und meine Lunge scheint den Dienst zu versagen. »Du solltest dich wirklich lieber umziehen.«
    »Ich will mich aber nicht umziehen.« Ich weiß nicht, weshalb ich so nervös bin. Warum er mich so nervös macht. Warum er immer näher kommt.
    Er hakt seinen Finger in den Riss unweit meiner Taille, und ich unterdrücke mühsam einen Aufschrei.
    »Das geht so nicht.«
    »Ich finde es gut –«
    Mit einer raschen Handbewegung reißt er das Kleid bis zum Bein auf. »Schon besser.«
    »Was machen –«
    Seine Hände winden sich nach oben und umklammern meine Arme mit eisernem Griff, und ich weiß, dass ich mich wehren müsste, aber ich bin wie versteinert. Und ich will schreien, aber ich bleibe stumm stumm stumm. Bin nur noch ein zerfetzter verzweifelter Atemzug.
    »Ich habe eine Frage«, sagt er, und ich versuche nach ihm zu treten, doch er drückt mich mit seinem Körpergewicht an die Wand. Er ist von Kopf bis Fuß durch Stoff geschützt. »Ich sagte, ich habe eine Frage, Juliette.«
    Seine Hand gleitet so rasch in meine Tasche, dass ich nicht gleich merke, was er tut. Ich keuche, zittere, versuche klar zu denken.
    »Ich bin neugierig«, sagt er. »Was ist das ?«
    Mit zwei Fingern hält er mein Notizheft fest.
    O Gott.
    Dieses Kleid ist zu eng, um das Notizheft zu verbergen, und ich war zu sehr mit meinem Gesicht beschäftigt, habe mir das Kleid nicht im Spiegel angeschaut. Das ist alles meine Schuld meine Schuld meine Schuld meine Schuld . Ich kann es nicht fassen. Meine Schuld. Ich hätte es besser wissen müssen.
    Ich schweige.
    Er legt den Kopf schief. »Ich kann mich nicht erinnern, dir ein Notizheft gegeben zu haben. Und ich weiß genau, dass ich persönliche Gegenstände nicht erlaubt habe.«
    »Ich habe es mitgebracht.« Meine Stimme ist rau.
    »Jetzt lügst du.«
    »Was wollen Sie von mir?« Ich gerate in Panik.
    »Das ist eine idiotische Frage, Juliette.«
    Ein leises metallisches Klacken. Jemand hat die Tür geöffnet.
    Klick.
    »Hände weg von ihr, sonst jage ich dir eine Kugel in den Kopf.«

27
    Warner schließt langsam die Augen. Tritt ebenso langsam einen Schritt zurück. Seine Lippen verziehen sich zu einem gefährlichen Lächeln. »Kent.«
    Adams Hände sind vollkommen ruhig, als er den Lauf der Pistole an Warners Kopf drückt. »Du wirst dafür sorgen, dass wir hier rauskommen.«
    Warner lacht doch wahrhaftig. Öffnet die Augen, zieht blitzschnell selbst eine Pistole aus der Tasche und richtet sie auf meine Stirn. »Ich töte sie, jetzt auf der Stelle.«
    »So dumm bist du nicht«, sagt Adam.
    »Wenn sie sich auch nur einen Millimeter bewegt, erschieße ich sie. Und danach reiße ich dich in Stücke, Kent.«
    Adam schlägt Warner den Griff seiner Waffe an den Kopf. Warner feuert in die Luft, Adam packt seinen Arm und verdreht ihn, bis Warners Finger sich lösen. Ich reiße ihm die Pistole weg und dresche ihm den Griff ins Gesicht. Meine Reaktion verblüfft mich selbst. Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine Schusswaffe in der Hand gehalten. Aber es gibt wohl für alles ein erstes Mal.
    Ich ziele mit der Pistole auf Warners Stirn. »Sie sollten mich nicht unterschätzen.«
    »Alle Achtung«, entfährt es Adam.
    Warner hustet, richtet sich auf und bemüht sich zu lächeln, während er sich Blut von der Nase wischt. »Ich unterschätze dich niemals«, erwidert er.
    Adam schüttelt den Kopf, und ein breites Grinsen tritt auf sein Gesicht. Er drückt die Pistole fester an Warners Kopf und sagt zu mir: »Los geht’s.«
    Ich hole die beiden Taschen aus dem Schrank, die wir dort versteckt haben, und reiche eine Adam. Wir haben schon vor einer Woche gepackt.
    Warner kann froh sein, dass wir ihn nicht umbringen.
    Und wir können froh sein, dass das ganze Gebäude evakuiert ist. Er hat keine Wachleute

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