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Ich fürchte mich nicht: Roman (German Edition)

Ich fürchte mich nicht: Roman (German Edition)

Titel: Ich fürchte mich nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tahereh H. Mafi
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kantiger. Die großen Augen sind nicht blau und nicht grün, sondern irgendwo dazwischen. Meine Haut ist gerötet vom heißen Wasser und von Adam. Meine Lippen finde ich zu rosa, die Zähne erstaunlich makellos. Ich streiche mit dem Zeigefinger über Nase und Kinn, als ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnehme.
    »Du bist wunderschön«, sagt Adam.
    Ich werde rosa, rot, dunkelrot. Ducke mich und wende mich vom Spiegel ab, und er zieht mich in seine Arme. »Ich hatte vergessen, wie ich aussehe«, flüstere ich.
    »Du darfst nur nicht vergessen, wer du bist «, sagt er.
    »Das weiß ich sowieso nicht.«
    »Doch, du weißt es.« Er hebt mein Kinn an. »Ich weiß es jedenfalls.«
    Ich starre auf die kraftvollen Linien seines Mundes, seiner Augen, seines Körpers. Versuche sein Vertrauen in mich zu begreifen. Seine Sicherheit ist das Einzige, was mich davon abhält, mich in meinem Wahnsinn zu verlieren. Adam hat immer an mich geglaubt. Lautlos, im Stillen, hat er für mich gekämpft. Immer schon.
    Er ist mein einziger Freund.
    Ich nehme seine Hand und lege sie an meine Lippen. »Ich habe dich immer schon geliebt«, sage ich.
    Die Sonne geht auf und strahlt auf seinem Gesicht, und er lächelt, ist fast verlegen. Seine Schultern lösen sich, auf ihnen ruht nun eine wunderbare neue Last, und er atmet aus. Berührt meine Wange, meine Lippen, mein Kinn, ich blinzle heftig, er küsst mich, zieht mich in seine Arme und hebt mich hoch, und irgendwie landen wir auf dem Bett, ineinander verschlungen, und ich bin berauscht von Gefühlen, berauscht von jedem Augenblick der Zärtlichkeit. Adams Finger streichen über meine Schulter, ertasten meine Umrisse, verweilen bei meinen Hüften. Er zieht mich dicht an sich, flüstert meinen Namen, wirft Küsse in meine Kehle und kämpft mit dem steifen Stoff meines Kleids. Seine Hände sind ein wenig zittrig, seine Augen sind voller Gefühl, sein Herz hämmert, und ich will hierbleiben, in seinen Armen, in seinen Augen, für den Rest meines Lebens.
    Meine Hände gleiten unter sein T-Shirt, und sein ersticktes Stöhnen wird zu einem Kuss, der mich braucht, der nach mir verlangt, der mich so verzweifelt begehrt, dass er beinahe Folter ist. Sein Körper bringt meine Nervenenden zum Flirren, seine rechte Hand ruht in meinem Nacken, seine linke zieht mich zu ihm, und seine Lippen suchen meine Haut, ich verstehe nicht, warum ich noch jemals Kleider tragen sollte, und ich bin eine Gewitterwolke, bin Donner und Blitz, und jeden Moment könnten Tränen aus mir hervorbrechen. Glück Glück Glück tobt in meiner Brust.
    Was Atmen ist, habe ich vergessen.
    Niemals
    zuvor
    niemals
    niemals
    habe ich geahnt,
    wie es ist
    zu fühlen .
    Alarmsignale schrillen durch den Raum.
    Piepen und Dröhnen, und Adam erstarrt und löst sich von mir; er sieht verstört aus.
    » ALARMCODE SIEBEN . Alle Soldaten sofort im Quadrant antreten. ALARMCODE SIEBEN . Alle Soldaten sofort im Quadrant antreten. ALARMCODE SIEBEN . Alle Soldaten sofort im Quadra–«
    Adam springt auf und zieht mich mit sich. Aus dem Lautsprecher dröhnt weiter die Stimme. »Es hat einen Angriff gegeben«, sagt er heiser und atemlos und schaut unruhig zwischen mir und der Tür hin und her. »Großer Gott. Ich kann dich doch nicht einfach hierlassen –«
    Draußen hört man die donnernden Schritte und lauten Rufe der Soldaten.
    Adam ist noch im Dienst. Ich weiß, dass er alles mitmachen und den Schein wahren muss, bis wir verschwinden können.
    Er zieht mich an sich. »Das ist kein Scherz, Juliette – ich weiß nicht, was da los ist – es kann alles Mögliche sein –«
    Ein metallisches Klicken. Etwas rastet ein. Die Tür wird aufgeschoben, und Adam und ich fahren panisch auseinander.
    Adam hastet auf die Tür zu, als Warner ins Zimmer tritt. Beide erstarren.
    »Ich bin recht sicher, dass dieser Alarm schon vor gut einer Minute ausgelöst wurde, Soldat.«
    »Ja, Sir. Ich wusste nicht, was ich mit ihr machen sollte.« Adam steht so reglos wie eine Statue. Nickt knapp in meine Richtung. Ich sehe, dass seine Schultern angespannt sind und dass er etwas zu hastig atmet.
    »Zum Glück bin ich ja hier, um das zu übernehmen. Melden Sie sich bei Ihrem Kommandeur.«
    »Sir.« Adam nickt, macht auf dem Absatz kehrt und marschiert zur Tür hinaus. Ich hoffe, dass Warner sein Zögern nicht bemerkt hat.
    Warner wirft mir ein so gelassenes Lächeln zu, dass ich mich frage, ob es tatsächlich einen dramatischen Vorfall gegeben hat. Er betrachtet eingehend

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