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Ich fürchte mich nicht: Roman (German Edition)

Ich fürchte mich nicht: Roman (German Edition)

Titel: Ich fürchte mich nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tahereh H. Mafi
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hier?«
    »Ich bin nach Hause gekommen«, sagt Adam mit einem kleinen Lachen.
    »Echt?«, quietscht James. »Und du bleibst auch?«
    »Ja.« Adam seufzt. »Mann, ist das schön, dich zu sehen.«
    »Du hast mir gefehlt«, sagt James leise.
    Ein tiefer Atemzug. »Du mir auch. Und wie.«
    »Hey, hast du Hunger? Benny hat grade mein Abendessen gebracht, und ich könnte dir was abge–«
    »James?«
    »Ja?«
    »Ich möchte dir jemanden vorstellen.«
    Meine Hände sind schweißnass. Mein Herz schlägt in meinem Hals. Ich höre, wie Adam zum Panzer zurückkommt, und merke nicht, dass er schon hereinschaut, bis er auf einen Knopf drückt und ein kleines Notlicht die Fahrerkabine erhellt. Ich blinzle ein paar Mal. Draußen steht ein Junge mit dunkelblonden Haaren, rundem Gesicht und dunkelblauen Augen, die mir vertraut sind. Er presst die Lippen zusammen und starrt mich an.
    Adam öffnet die Beifahrertür und hilft mir beim Aussteigen. Ein breites Lächeln liegt auf seinem Gesicht, und ich wundere mich über meine Nervosität. Ich weiß nicht, weshalb ich so entsetzlich nervös bin. Dieser Junge ist offenbar wichtig für Adam. Und auch dieser Moment scheint sehr wichtig zu sein. Ich habe Angst, dass ich alles falsch machen könnte. Ich versuche mein zerfetztes Kleid zu ordnen und glatt zu streichen. Meine Haare zu glätten. Alles sinnlos.
    Der arme Junge wird sich gruseln.
    Adam führt mich zu ihm. James ist ein bisschen kleiner als ich, und sein Gesicht ist sehr jung, unberührt von den Härten der Welt. Ich bin hingerissen von der Schönheit seiner Unschuld.
    »James? Das ist Juliette.« Adam schaut mich an.
    »Juliette, das ist mein Bruder James.«

31
    Sein Bruder.
    Ich versuche meine Nervosität zu unterdrücken. Lächle den Jungen an, der prüfend mein Gesicht und das zerfetzte Kleid betrachtet, das meinen Körper kaum noch verhüllt. Wieso wusste ich nichts von einem Bruder? Warum hat Adam ihn nie erwähnt?
    » Das ist Juliette?«, sagt James zu Adam.
    Ich stehe da wie Falschgeld und vergesse meine Manieren. »Du weißt, wer ich bin?«
    James schaut mich an. »Na klar. Adam redet ganz viel von dir.«
    Ich werde rot und werfe einen raschen Blick auf Adam. Er starrt auf den Boden. Räuspert sich dann.
    »Schön, dich kennenzulernen«, bringe ich hervor.
    James legt den Kopf schief. »Hast du immer solche Sachen an?«
    Ich würde gern im Erdboden versinken.
    »Hey, James«, sagt Adam. »Juliette wird eine Weile bei uns wohnen. Geh doch mal nachsehen, ob noch irgendwo Unterhosen am Boden rumliegen, okay?«
    James wirft ihm einen entsetzten Blick zu und verschwindet wortlos im Dunkeln.
    Stille tritt ein. Ich höre irgendwo etwas tropfen.
    Ich hole tief Luft. Beiße mir auf die Unterlippe. Suche nach den richtigen Worten. Erfolglos. »Ich wusste nicht, dass du einen Bruder hast.«
    Adam zögert. »Ist das … in Ordnung für dich? Wir werden zu dritt zusammenwohnen, und ich –«
    Meine Knie werden weich. »Aber natürlich! Ich meine nur – bist du sicher – dass es für ihn okay ist? Wenn ich hier bin?«
    »Weit und breit keine Unterhose«, verkündet James, der wieder ins Licht tritt. Ich frage mich, wo er war, wo das Haus ist.
    »Und du wohnst jetzt bei uns?«, fragt James.
    »Ja. Sie zieht für eine Weile bei uns ein«, antwortet Adam statt meiner.
    James blickt zwischen uns hin und her. Streckt mir die Hand hin. »Na, schön, dich endlich kennenzulernen.«
    Ich werde kreidebleich. Mein Herzschlag dröhnt in meinen Ohren. Meine Knie geben nach. Und ich starre wie gebannt auf die kleine ausgestreckte Hand.
    »James«, sagt Adam etwas mahnend.
    James lacht. »War nur ’n Scherz von mir.« Er lässt die Hand sinken.
    »Was?« Mir stockt der Atem, Chaos in meinem Kopf.
    »Keine Angst«, sagt James grinsend. »Ich fass dich nicht an. Adam hat mir alles über deine magischen Kräfte erzählt.« Er verdreht die Augen.
    »Adam – hat – was?«
    »Wir sollten vielleicht mal reingehen.« Adam räuspert sich etwas zu laut. »Ich hol nur rasch unsere Sachen –« Er verschwindet im Panzer und lässt mich mit James alleine. Der Junge macht keinen Hehl aus seiner Neugierde.
    »Wie alt bist du?«, fragt er.
    »Siebzehn.«
    Er nickt. »Hat Adam erzählt.«
    »Was hat er dir sonst noch erzählt?«, frage ich etwas indigniert.
    »Dass du auch keine Eltern hast. Er hat gesagt, du bist wie wir.«
    Mein Herz ist Butter in der Sonne an einem heißen Sommertag. »Und wie alt bist du?«, frage ich sanft.
    »Ich werde nächstes Jahr

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