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Ich fürchte mich nicht: Roman (German Edition)

Ich fürchte mich nicht: Roman (German Edition)

Titel: Ich fürchte mich nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tahereh H. Mafi
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war jedenfalls riesig. Ich meine, musste er auch sein, wenn er mich rumschleifen wollte.«
    »Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich dir diese Story abnehme.«
    Kenji zuckt die Achseln. »Dir bleibt wohl kaum was andres übrig.«
    »Und ob.« Adam springt auf. »Ich wüsste nicht, weshalb ich dir vertrauen sollte. Ich hab keinen Grund, dir auch nur ein einziges Wort zu glauben.«
    »Und wieso habe ich dann eine Schussverletzung? Warum hat Warner dich noch nicht gefunden? Wieso bin ich unbewaffnet –«
    »Könnte Teil deines Plans sein.«
    »Aber du hast mir trotzdem geholfen!«, protestiert Kenji. »Weshalb hast du mich nicht verrecken lassen? Oder hast mich erschossen? Weshalb hast du mir geholfen ?«
    »Keine Ahnung«, murmelt Adam.
    »Doch, das weißt du sehr genau. Du weißt, dass ich nicht hier bin, um dich in eine Falle zu locken. Ich hab mich für dich zusammenschlagen lassen –«
    »Du hattest keine wichtigen Informationen über mich.«
    »Ach, Scheiße, Mann, was soll ich denn sagen? Die hätten mich kaltgemacht. Ich musste abhauen. Ich kann nichts dafür, dass mich dieser Typ vor deiner Tür abgelegt hat –«
    »Es geht hier nicht um mich, kapier das endlich! Ich habe hart gearbeitet, um einen sicheren Ort für mich und meinen Bruder zu finden, und du hast es in einem halben Tag geschafft, jahrelange Planung zu ruinieren. Was zum Teufel soll ich jetzt machen? Ich kann nur wieder abhauen, bis ich irgendwas für ihn organisiert kriege. Er ist zu jung, um das alles aushalten zu müssen –«
    »Dafür sind wir alle zu jung«, sagt Kenji schwer atmend. »Mach dir nichts vor, Bruder. Niemand sollte sehen müssen, was wir gesehen haben. Niemand sollte morgens aufwachen und Leichen in seinem Wohnzimmer finden, aber so ist es nun mal. Wir versuchen zu überleben. Du bist nicht der Einzige, der Probleme hat.«
    Adam lässt sich zurücksinken, eine tonnenschwere Sorgenlast auf den Schultern. Dann beugt er sich wieder vor und stützt den Kopf in die Hände.
    Kenji starrt mich an, und ich halte seinem Blick stand.
    Dann grinst er und humpelt auf mich zu. »Weißt du, für eine Irre bist du ganz schön sexy.«
    Klick.
    Kenji reißt die Hände hoch und taumelt rückwärts. Adam drückt ihm den Lauf der Pistole an die Stirn. »Benimm dich respektvoll, sonst lernst du’s auf diese Weise.«
    »Das war nur ein Scherz , Mann –«
    »War es nicht.«
    »Verflucht, Adam, reg dich ab –«
    »Was ist dieser ›total sichere Ort‹, wo du uns hinbringen willst?« Ich stehe auf, die Pistole im Anschlag. Trete neben Adam. »Oder hast du den erfunden?«
    Kenjis Miene erhellt sich. »Nein, den gibt’s wirklich. Vielleicht hab ich mal was von dir erwähnt. Und der Typ, dem der Ort gehört, ist vielleicht lachhaft interessiert daran, dich kennenzulernen.«
    »Du meinst also, ich sei eine Art Freakshow, die du deinen Freunden zeigen kannst?« Ich ziele auf sein Gesicht.
    Kenji räuspert sich. »Nee, keine Freakshow. Nur … interessant.«
    »Ich bin so interessant, dass ich dich mit bloßen Händen umbringen könnte.«
    Ein Anflug von Angst flackert in seinen Augen auf. Er schluckt schwer. Versucht zu lächeln. »Bist du sicher, dass du nicht verrückt bist?«
    »Nein.« Ich lege den Kopf schief. »Bin ich nicht.«
    Kenji grinst und mustert mich von Kopf bis Fuß. »Verflucht. Bei dir könnte man direkt Lust kriegen auf Verrücktheit.«
    »Ich bin kurz davor, dir eine reinzuhauen«, sagt Adam warnend. Seine Augen sind nur noch schmale Schlitze, seine Stimme ist stahlhart, sein Körper bereit zum Schlag. »Einen weiteren Grund brauche ich nicht.«
    »Was?«, sagt Kenji und lacht. »So nah war ich seit Ewigkeiten keinem Mädchen mehr. Und ob sie nun verrückt ist oder nicht –«
    »Ich bin nicht interessiert«, sage ich.
    Kenji schaut mich an. »Kann ich dir wohl nicht übelnehmen. Ich seh schaurig aus. Aber ich erhol mich schon wieder.« Er versucht zu grinsen. »Gib mir ein paar Tage Zeit. Dann überlegst du’s dir vielleicht –«
    Adam drischt ihm wortlos den Ellbogen ins Gesicht.

36
    Kenji hält sich die Nase und taumelt blutend und fluchend ins Badezimmer.
    Adam zieht mich in James’ Zimmer.
    »Sag irgendwas«, bittet er mich. Starrt an die Decke und holt tief Luft. »Sag mir irgendwas –«
    Ich versuche ihm in die Augen zu schauen, ergreife seine Hände behutsam behutsam behutsam. Warte, bis er mich ansieht. »James wird nichts geschehen. Wir beschützen ihn. Ich verspreche es dir.«
    In Adams Augen liegt ein

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