Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ich gegen Dich

Titel: Ich gegen Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Downham
Vom Netzwerk:
und nach dem Treppengeländer, der Wand, dem Lichtschalter gegriffen hatte. Aber aus ihrem Lachen war leises Stöhnen geworden, als sie sie herumgeschwenkt und in Toms Schlafzimmer bugsiert hatten.
    Ellie hatte ihre Tür weiter aufgemacht, und da hatte sie Tom gesehen, als er die Treppe raufkam.
    »Was machen die da?«, hatte sie gefragt.
    »Warum bist du noch wach?« Er wirkte verlegen, grinste schief. »Geh wieder schlafen, Ellie. Sie machen nur Quatsch.«
    Und er ging in sein Zimmer und machte die Tür zu.
    Quatsch machen? Verunsichert machte sich Ellie auf die Suche nach Stacey, denn wenn die fand, dass sich die Jungs danebenbenahmen, würde sie nach oben stürmen und sie anschreien. Aber Stacey war nirgends. Auf der Suche nach ihr ging Ellie durch alle Zimmer, doch sie war weg, genau wie Ben, also waren sie wahrscheinlich gegangen, was bedeutete, dass die Entscheidung, was zu tun war, jetzt allein bei Ellie lag.
    Sie ging die Treppe wieder rauf und hielt das Ohr an Toms Tür. O Gott, sie würde sich so blamieren, wenn sie da jetzt reinplatzte, aber sie zog trotzdem vorsichtig die Tür auf, weil ihr Bruder da drin war – Tom Alexander Parker, mit dem sie ihr Leben lang aufgewachsen war -, der doch bestimmt nicht zulassen würde, dass etwas Schlimmes passierte?
    Karyn lag mit geschlossenen Augen auf dem Bett. Die drei Jungs standen um sie rum wie Chirurgen, und James hielt einen Stock in der Hand – den zum Öffnen der Jalousien – und hob Karyns Rock damit an, so als ob es vielleicht nicht zählen würde, wenn er es mit einem Stock machte, und Tom und Freddie schossen Fotos mit ihren Handys.
    »Was macht ihr da?«
    James ließ den Stock hinter seinem Rücken verschwinden, Tom steckte sein Handy in die Tasche. Freddie richtete sein Handy auf Ellie und sagte: »Hallo, meine Schöne.« Das Blitzlicht blendete sie.
    Sie wendete sich an ihren Bruder. »Was ist los?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nichts, wir machen nur Spaß.«
    »Sie ist völlig weggetreten.«
    Freddie prustete vor Lachen. »Das kannste laut sagen.«
    »Warum lasst ihr sie dann nicht in Ruhe?«
    »Es gefällt ihr. Eben hat sie noch gelacht.« Freddie schubste Karyn mit dem Knie an. »Du hast uns den ganzen Abend heiß gemacht, was?«
    Karyns Augenlider gingen flatternd auf, und sie schenkte ihm ein schräges Lächeln, ehe sie die Augen stöhnend wieder schloss.
    »Jemand sollte sie nach Hause bringen«, sagte Ellie. »Ihr geht's bestimmt nicht gut.«
    »Aber dein Bruder mag sie.« Freddie zog einen gespielten Schmollmund. »Eben war sie noch total gut drauf und jetzt gar nicht mehr.« Er musterte Ellie von Kopf bis Fuß. Plötzlich wurde ihr grässlich bewusst, dass sie im Schlafanzug war. »Und, was schlägst du also vor, kleine Schwester?«
    »Dass ihr sie in Ruhe lasst.«
    Freddies Lächeln wurde kalt. Er sagte: »Hey, Tom, lässt du etwa zu, dass sie uns den ganzen Spaß verdirbt?«
    Und Tom kam ganz dicht an sie ran und sagte: »Warum verpisst du dich nicht einfach, Ellie?« Das hatte er noch nie zu ihr gesagt, nicht ein einziges Mal, warum musste er es dann jetzt vor diesen Jungs sagen?
    Ellie antwortete: »Verpiss dich selber.«
    Freddie und James lachten Tom aus, als hätte er nichts im Griff, und Tom wurde rot und wütend und packte Ellie am Handgelenk, schleifte sie raus und machte die Tür zu. Erst war sie ihm sogar dankbar, als würde er sie womöglich vor etwas bewahren, aber dann sagte er: »Halt dich da raus.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Schick sie weg.«
    »Die bleiben nicht mehr lange.«
    »Schmeiß sie jetzt raus.«
    »Da passiert nichts. Sie sind betrunken und ein bisschen bekifft, mehr ist nicht. Alle haben zu viel getrunken.«
    Alle außer dir, dachte sie. Du bist nüchtern. Warum bist du nüchtern?
    Er ließ ihr Handgelenk immer noch nicht los. »Du machst dich lächerlich. Geh jetzt schlafen.«
    »Erst, wenn du sie rausgeworfen hast.« Sie stand neben der Tür, und ihr Herz hämmerte so laut, sie hätte schwören können, dass er es hörte, und er hatte eine Miene aufgesetzt, als ob nichts, was sie sagte oder tat, etwas dran ändern könnte, und ihr blieb nur eine Möglichkeit, den Teil von ihm zu erreichen, der was ändern würde.
    »Ich ruf Dad an«, sagte sie. »Wenn du sie nicht sofort rausschmeißt, ruf ich ihn an und sag ihm das mit dem Schnaps und dem Kiffen und allem.«
    »Das allererste Mal, dass ich hier Besuch mitbringe, und du musst es mir vermiesen.« Er drückte ihr Handgelenk fester. »Dir macht's vielleicht

Weitere Kostenlose Bücher