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Ich gehoere zu dir

Ich gehoere zu dir

Titel: Ich gehoere zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron W Bruce
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vorbei war. Aber der Junge blieb stehen und sah sich entsetzt in der Garage um.
    »Oh, Bailey«, sagte er und klang plötzlich ganz traurig.
    Ich platzte beinahe vor Energie, schoss an ihm vorbei ins Haus und sprang über die Möbel. Als ich Smokey entdeckte, stürzte ich mich auf ihn und jagte ihn die Treppe hinauf. Er suchte unter Moms und Dads Bett Zuflucht, und ich postierte mich davor und bellte, was das Zeug hielt.
    »Bailey!«, rief Mom streng.
    »Böser Hund!«, sagte der Junge verärgert.
    Ich verstand gar nichts mehr. Wieso »Böser Hund«? Was hatte ich denn getan? Ich war versehentlich in der Garage eingeschlossen worden, aber ich war bereit, meinen Leuten zu verzeihen. Warum schimpften sie mich jetzt aus und fuchtelten mit dem Finger vor mir herum?
    Kurz darauf fand ich mich in der Garage wieder und half dem Jungen alles aufzuheben, womit ich gespielt hatte, und alles zu der Mülltonne zu bringen, die ich umgekippt hatte. Mom kam und besah sich die Kleider und nahm einige mit ins Haus, aber niemand lobte mich dafür, dass ich sie wiedergefunden hatte.
    »Hundeklappe!«, sagte der Junge gereizt, gab mir aber keinen Leckerbissen. Konnte es sein, dass »Hundeklappe« dasselbe bedeutete wie »Böser Hund«? Das wäre, gelinde gesagt, eine herbe Enttäuschung gewesen.
    Offenbar war es für alle ein anstrengender Tag gewesen, und ich war bereit, die ganze Sache zu vergessen. Aber als Dad nach Hause kam und Mom und der Junge ihm alles erzählten, schrie er plötzlich los, und da wusste ich, dass auch er böse auf mich war. Ich zog mich unauffällig ins Wohnzimmer zurück und ignorierte Smokeys höhnische Blicke.
    Dad und der Junge verließen das Haus gleich nach dem Abendessen. Mom blieb am Tisch sitzen und schaute in irgendwelche Papiere, und als ich zu ihr ging und ihr einen wunderbar nassen Ball auf den Schoß legte, schimpfte sie: »Igitt, pfui, Bailey!«
    Als Dad und der Junge zurückkehrten, rief mich der Junge in die Garage und zeigte mir eine große Holzkiste. Er kroch hinein, und ich folgte ihm, obwohl es da drinnen eigentlich zu eng für uns beide war. »Hundehütte, Bailey. Das ist jetzt deine Hundehütte.«
    Ich begriff nicht, was diese Holzkiste mit mir zu tun haben sollte, aber es sprach nichts dagegen, »Hundehütte« zu spielen, zumal ich jetzt auch wieder einen Hundekuchen bekam. »Hundehütte!« bedeutete nämlich: »Geh in die Hundehütte und friss den Hundekuchen!« Das spielten wir, dazu noch »Hundeklappe«, während Dad die Garage aufräumte, alles in die oberen Regale legte und die Mülltonne mit einem Tau zuband. Ich freute mich, dass es auch bei »Hundeklappe« jetzt wieder etwas Leckeres gab.
    Als der Junge genug hatte, gingen wir ins Haus und balgten uns auf dem Fußboden, bis Mom sagte: »Zeit, schlafen zu gehen.«
    »Ach, bitte, Mom, kann ich nicht noch ein bisschen aufbleiben?«
    »Wir müssen morgen beide zur Schule, Ethan. Sag Bailey gute Nacht!«
    Gespräche wie dieses gab es andauernd, und meist hörte ich gar nicht hin, aber als ich meinen Namen hörte, hob ich den Kopf, denn ich merkte, dass der Junge plötzlich ganz traurig wurde. Er stand auf und ließ die Schultern hängen.
    »Okay, Bailey. Bettzeit.«
    Ich wusste, was das bedeutete, aber dieses Mal schienen wir einen Umweg zu nehmen, denn der Junge ging mit mir zur Garage, um noch einmal »Hundehütte« mit mir zu spielen. Dagegen hatte ich natürlich nichts einzuwenden, aber als Ethan mich gleich darauf in der Garage einschloss, war ich völlig schockiert.
    Ich bellte und versuchte zu begreifen, was los war. Ging es um das Hundekörbchen, das ich zerkaut hatte? Ich hatte in dem Ding ohnehin nie geschlafen, sondern mich nur zum Schein kurz hineingelegt. Erwartete man von mir etwa, die ganze Nacht allein in der Garage zu verbringen? Nein, das konnte nicht sein.
    Oder doch?
    Ich war so verzweifelt, dass ich leise vor mich hin winselte. Der Gedanke an den Jungen, der ohne mich im Bett lag, machte mich so traurig, dass ich jetzt dringend ein paar Schuhe hätte gebrauchen können, um daran herumzukauen und mich abzureagieren. Dann heulte ich laut auf und ließ meinem Kummer freien Lauf.
    Nachdem ich zehn, fünfzehn Minuten unaufhörlich gejault hatte, ging die Garagentür einen Spaltbreit auf. »Bailey«, flüsterte der Junge.
    Erleichtert lief ich zu ihm. Er beruhigte mich und kam mit einer Decke und einem Kissen herein. »Okay, Hundehütte. Hundehütte!« Er kroch in die Hundehütte und legte Decke und Kissen hinein. Ich

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