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Ich gehoere zu dir

Ich gehoere zu dir

Titel: Ich gehoere zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron W Bruce
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folgte ihm. Es war so eng, dass wir beide je zwei Füße heraushängen ließen. Ich legte meinen Kopf auf Ethans Brust und seufzte, als er mir die Ohren kraulte.
    »Guter Hund«, murmelte er.
    Kurz darauf öffneten Mom und Dad die Tür, die zum Haus führte, blieben stehen und betrachteten uns. Ich wedelte mit dem Schwanz, stand aber nicht auf, weil ich den Jungen nicht aufwecken wollte. Schließlich kam Dad und nahm Ethan auf den Arm. Mom machte eine auffordernde Handbewegung in meine Richtung, und ich folgte ihr ins Haus.
    Am nächsten Tag musste ich feststellen, dass meine Leute aus den Fehlern des Vortags nichts gelernt hatten, denn sie steckten mich wieder in die Garage! Dieses Mal gab es für mich noch weniger zu tun, aber ich gab mir Mühe, etwas zu finden, riss den weichen Fußboden aus der Hundehütte und zerfetzte ihn. Auch die Mülltonne stieß ich wieder um, aber ich konnte den Deckel nicht aufkriegen. Auf den Regalen gab es nichts, was ich hätte zerkauen können, jedenfalls nicht in Reichweite.
    Irgendwann attackierte ich die Abdeckung der Hundeklappe und roch, dass Sturm und Regen aufzogen. Im Vergleich zum Hof der Señora, wo wir immer staubtrockenen Sand auf der Zunge hatten, wohnte der Junge in einer Gegend, die feuchter und kühler war. Ich fand es wunderbar, wenn bei Regen die verschiedenen Gerüche ineinander übergingen und ganz neue entstanden. Große Bäume mit Unmengen von Blättern bildeten ein schützendes Dach über unseren Wegen und fingen die Regentropfen auf, die später herunterfielen, wenn der Wind in die Baumkronen fuhr. Die Feuchtigkeit war einfach köstlich, und selbst an den heißesten Tagen brachte die erfrischende Nachtluft meist Abkühlung.
    Jetzt wehte der Wind so verlockende Gerüche in die Garage, dass ich den Kopf immer weiter aus der Hundeklappe steckte, bis ich – quasi aus Versehen – ganz im Freien stand.
    Ganz entzückt flitzte ich durch den Garten und bellte. Es war, als sei die Hundeklappe dazu da, mich aus der Garage direkt in den Garten zu lassen. Ich hockte mich hin und erleichterte mich. Es im Freien statt im Haus zu tun, gefiel mir viel besser – und das nicht nur, weil draußen nicht so ein Theater darum gemacht wurde. Es war schön, die Pfoten am Rasen abzuwischen und später meiner eigenen Fährte nachzuschnüffeln. Außerdem war es viel befriedigender, das Bein zu heben und eine Ecke des Gartens zu markieren statt … sagen wir die Ecke der Couch.
    Als aus dem Nieselregen große, schwere Tropfen wurden, stellte ich fest, dass die Hundeklappe in beide Richtungen schwang! Ich wünschte, der Junge wäre zu Hause, damit ich ihm zeigen könnte, was ich mir ganz allein beigebracht hatte.
    Nach dem Regen buddelte ich ein Loch, kaute am Gartenschlauch und bellte Smokey an, der am Fenster saß und so tat, als könne er mich nicht hören. Als ein großer gelber Bus vor dem Haus hielt und den Jungen, Chelsea und noch ein paar andere Nachbarskinder ausspuckte, rannte ich zum Gartenzaun und stellte die Vorderpfoten darauf. Der Junge lachte, als er mich sah, und lief auf mich zu.
    Danach betrat ich die Hundehütte kaum noch, außer wenn Mom und Dad sich gegenseitig anschrien. Dann kam Ethan in die Garage, und wir krochen zusammen hinein. Er nahm mich in die Arme, und ich lag ganz still, so lange er wollte. Schließlich war das der neue Sinn meines Lebens: den Jungen zu trösten und für ihn da zu sein, wenn er mich brauchte.
    Manchmal zogen Nachbarn aus, und neue zogen ein. Deswegen machte ich mir keine Gedanken, als Drake und Todd ein paar Häuser weiter einzogen – und das nicht nur, weil Mom ganz köstliche Kekse backte, um die neuen Nachbarn zu begrüßen, und mir welche abgab, weil sie dankbar war, dass ich ihr in der Küche Gesellschaft geleistet hatte. Wenn neue Jungen einzogen, so bedeutete das in der Regel nur, dass es noch mehr Kinder gab, mit denen ich spielen konnte.
    Drake war größer und älter als Ethan, aber Todd war im gleichen Alter, und Ethan und er wurden bald Freunde. Todd und Drake hatten eine jüngere Schwester namens Linda, die mich mit Süßigkeiten fütterte, wenn niemand zusah.
    Todd war ganz anders als Ethan. Er spielte gern mit Streichhölzern am Bach und verbrannte Spielzeug, wie zum Beispiel Lindas Puppen. Ethan machte zwar mit, aber er lachte dabei nicht so viel wie Todd, und er schaute eigentlich immer nur zu.
    Eines Tages sagte Todd, er hätte sich Knallkörper besorgt, und Ethan war ganz aufgeregt. Ich hatte so etwas noch nie

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