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Ich gehoere zu dir

Ich gehoere zu dir

Titel: Ich gehoere zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron W Bruce
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nervös war, während Todd wütend wurde – wie so oft.
    »Ethan!«, sagte Todd und spuckte aufs Gras. »Dann seid ihr also ein Paar, was?«
    »Also …«
    »Dann solltest du wissen, dass er die ganze Zeit mit Michele Underwood rumhängt.«
    »Was?«
    »Ja, das weiß hier jeder.«
    »Ach ja?«
    »Ja, klar. Wenn du dachtest, das mit euch beiden sei für ihn etwas Besonderes … Vergiss es!« Todd kam näher. Hannah machte sich ganz steif, als er ihr die Hand auf die Schulter legte. Sie wurde immer nervöser, und ich stand auf, um ihr beizustehen. Todd schaute auf mich herab, und als unsere Blicke sich trafen, standen mir die Nackenhaare zu Berge. Unwillkürlich knurrte ich drohend.
    »Bailey!« Das Mädchen sprang auf. »Was hast du denn plötzlich?«
    »Ja, was ist los, Bailey? Ich bin’s doch, dein Freund.« Todd schaute das Mädchen an. »Ich heiße übrigens Todd.«
    »Und ich Hannah.«
    »Warum bindest du den Hund nicht irgendwo an und kommst mit? Es wird bestimmt lustig.«
    »Das kann ich doch nicht machen!«
    »Warum nicht? Komm schon!«
    »Nein, ich muss auf Bailey aufpassen.«
    Todd zuckte mit den Schultern und starrte Hannah an. »Tja dann … auch egal.« Seine Wut war so groß, dass ich noch einmal knurrte, und dieses Mal wies mich das Mädchen nicht zurecht. »Frag Ethan mal nach Michele.«
    »Ja, mach ich.«
    »Alles klar. Aber vergiss es nicht!« Todd rammte die Hände in die Hosentaschen und ging weg.
    Ethan war ziemlich glücklich und aufgeregt, als er eine Stunde später auf uns zugelaufen kam. »Michigan State, ich komme! Die Spartans!«, rief er. Ich wedelte mit dem Schwanz und bellte, aber gleich darauf wurde der Junge ganz ernst. »Was hast du denn, Hannah?«, fragte er.
    »Wer ist Michele?«
    Ich legte eine Pfote an Ethans Bein, um ihm zu zeigen, dass ich für ein Footballspiel bereit war und es jederzeit losgehen konnte.
    »Michele? Wer soll das sein?« Ethan lachte, aber er hörte gleich wieder auf, so als sei ihm die Luft ausgegangen, und fragte: »Was ist denn plötzlich mit dir los?«
    Dann führten sie mich immer im Kreis um das Spielfeld herum und unterhielten sich so intensiv, dass sie nichts merkten, als ich ein halbes Hot Dog, jede Menge Popcorn und ein Stück Thunfischsandwich fraß. Bald waren alle anderen gegangen, aber die beiden gingen immer weiter im Kreis herum.
    »Ich kenne diese Michele überhaupt nicht«, sagte Ethan immer wieder. »Mit wem hast du denn gesprochen?«
    »Ich habe vergessen, wie er heißt, aber er kannte Bailey.«
    Ich erschrak, als ich meinen Namen hörte, und dachte ich würde wegen der Süßigkeiten Ärger kriegen, die ich gerade gefunden hatte und unauffällig fraß.
    »Alle hier kennen Bailey. Er kommt immer zu den Spielen mit.«
    Schnell schluckte ich die Süßigkeiten runter, aber offenbar bekam ich gar keinen Ärger. Nach einer weiteren Runde um das Spielfeld, die ziemlich öde war, weil ich bereits alles Brauchbare gefressen hatte, blieben Ethan und Hannah stehen und umarmten sich. Immer wieder.
    »Iiih, du bist ja ganz verschwitzt!« Das Mädchen lachte und stieß Ethan von sich fort.
    »Lust aufs Autofahren, Bailey?«, fragte der Junge.
    Natürlich hatte ich Lust! Wir fuhren nach Hause, wo die beiden sich weiter unterhielten. Aber nebenbei fütterten sie mich, und so machte es mir nichts aus, auf dem Fußboden des Wohnzimmers zu schlafen, während sie auf der Couch leise miteinander balgten.
    Es gab jetzt eine neue Hundeklappe, die von der Hintertür des Hauses direkt in den Garten führte, und niemand versuchte mehr, mich zum Schlafen in die Garage zu verbannen. Wenigstens diese Unart hatte ich der Familie abgewöhnt. Ich ging nach draußen, um mich zu erleichtern, und staunte, als ich ein Stück Fleisch nahe dem Gartenzaun im Gras liegen sah.
    Aber etwas schien damit nicht zu stimmen, denn es hatte einen stechenden, bitteren Geruch. Noch merkwürdiger war, dass es nach Todd roch.
    Ich hob es auf und trug es zur hinteren Veranda. Als ich es dort ablegte, bildete sich Schaum in meinem Maul. Ich setzte mich und betrachtete das Fleisch eingehend. Es schmeckte zwar nicht gut, aber es war ein schönes, großes Stück. Wenn ich schnell genug war, konnte ich es wahrscheinlich verschlingen, ohne allzu viel davon zu schmecken.
    Ich stieß es mit der Nase an und fragte mich, warum es so stark nach Todd roch.

Vierzehn
    Als Mom am nächsten Morgen herauskam und mich sah, ließ ich den Kopf hängen und berührte den Boden der Veranda mit der Schwanzspitze,

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