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Ich gestehe

Ich gestehe

Titel: Ich gestehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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war, als griffe eine eiskalte Hand nach meinem Herzen, als lösche ein Eishauch alles Leben in mir aus. Ich hielt mich am Holzrahmen des Zeltes fest und schloß die Augen.
    »Sie haben es getan …« sagte ich stockend. Und dann, als ich den Sinn der Worte erst richtig begriff, schrie ich auf und stürzte mich auf John Parkett. »Sie haben ihn auf dem Gewissen! Sie Lump! Sie Schuft! Er stand Ihnen im Wege!«
    John drückte die Hand auf meinen Mund und zog mich ins Zelt, weil man in den umgebenden Liegestühlen lebendig wurde und zu uns hinüber starrte. Im Inneren des heißen Zeltes drückte er mich auf die Luftmatratze.
    »Seien Sie still, Gisèle!« sagte er grob. »Sie wissen nicht, was Sie sagen. Dr. Ralbais ist fehlgetreten. Er hatte Botu noch einmal untersucht, ich brachte ihn bis zu dem Fußweg, und dort stolperte er und stürzte den steilen Weg hinab.«
    »Sie haben ihn hinuntergestoßen!« schrie ich grell. »Sie wollten ihn umbringen!«
    »Reden Sie nicht solch eine Dummheit!« Parkett ergriff meinen Arm und drückte ihn so fest, daß ich mir auf die Lippe biß, um nicht aufzuschreien. »Der Doc stürzte etwa sechs Meter, ehe er sich an der Stützmauer des Weges auffing. Ich war sofort hinterhergesprungen und habe ihn mit Botu ins Krankenhaus gebracht. Er hat ein paar Prellungen und eine Armverstauchung. Mehr nicht!« Parkett ließ meinen Arm los. Wo seine Finger in mein Fleisch gedrückt hatten, war eine rotunterlaufene Stelle. »Wenn ich ihn hätte töten wollen, wäre er jetzt tot! Aber warum sollte ich es tun?«
    »Sie wollen mich«, sagte ich angeekelt.
    Parkett grinste wieder. »Wenn ich dies wollte, Gisèle, brauchte ich Gaston nicht zu töten. Ich nähme Sie, ohne ihn zu fragen.«
    »Sie Schwein!«
    »Ich liebe Sie, Gisèle.«
    »Das wagen Sie zu sagen, wo Gaston schwer verletzt im Krankenhaus liegt?«
    »Was hat das miteinander zu tun?« Parkett stellte sich vor den Eingang des Zeltes, er versperrte mir damit den Weg nach draußen. Ich mußte ihn anhören, so widerlich es auch war. »Sie sind Gastons Geliebte, nun gut. Warum sollten Sie nicht auch meine Geliebte sein? Da die Stellung einer Geliebten mit Moralbegriffen nichts mehr zu tun hat, können Sie mir nicht mit Moralitäten kommen, die Ihnen verwehren, auch meine Geliebte zu werden.«
    »Ich verabscheue Sie, Parkett! Ist das nicht Grund genug?«
    »Weil Sie mich nicht kennen! Ich kann Ihnen die Welt zu Füßen legen, Gisèle. Ich habe 300 Millionen Dollar Bargeld. Ich bin der Besitzer von sechs großen Fabriken. Ich exportiere in 45 Staaten! Ich könnte Ihnen wie Thyssen eine Insel in der Karibischen See schenken, ein Traumschloß auf Capri, eine Yacht, die Sie in alle Länder Ihrer Träume trägt. Sie brauchen nur Ja zu sagen und mir zu gehören!«
    »Ich will arm, aber anständig bleiben, Parkett!«
    »Anständig?« Er lachte leise und klatschte vergnügt in die Hände. »Anständig als Geliebte eines Arztes.«
    »Wir werden heiraten!«
    »Das haben Sie noch nicht als Vertrag in der Tasche. Aber ich lege Ihnen morgen sowohl den Kaufvertrag für das schönste Schloß der Riviera zu Füßen als auch einen Scheck über 500.000 Dollar zur freien Verfügung! Was wollen Sie mehr, Gisèle?«
    »Ich möchte von Ihrer Gegenwart befreit werden, John. Das ist mir mehr wert als 500.000 Dollar! Und ich möchte zu Gaston. Geben Sie den Weg frei oder ich schreie den ganzen Strand zusammen!«
    Ich war von der Luftmatratze emporgeschnellt und stand vor ihm, bereit, grell zu schreien und mich gegen seine Hand, die mich festhalten würde, mit Kratzen, Beißen und Treten zu wehren. John Parkett musterte mich verblüfft.
    »Sie sind eine Wildkatze, Gisèle. Sie sind wunderbar! Ihre wilde Schönheit macht mich zu allem bereit. Jetzt könnte ich wirklich Gaston töten, um Sie zu bekommen! Sie machen mich wahnsinnig!«
    »Aus dem Weg oder ich schreie!« rief ich.
    Er trat von dem Eingang zurück, und ich schlüpfte an ihm vorbei ins Freie, in die grelle Sonne. Hier war ich sicher, hier sahen uns Hunderte von Augen, hier war er mein Gefangener.
    »Gehen Sie!« herrschte ich ihn an.
    »Ich möchte Sie gerne begleiten, Gisèle.«
    »Unterstehen Sie sich! Wenn Sie Gastons Zimmer betreten, lasse ich Sie durch die Ärzte hinauswerfen!«
    Er zuckte die Schultern. »Wie Sie wünschen, Gisèle. Ich verstehe Ihren Haß nicht. Ich liebe Sie – ist das ein Verbrechen? Jeder Mann muß Sie lieben. Sie wissen es genau, wenn Sie nur in einen Spiegel blicken. Einer Frau zuliebe

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