Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Titel: Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Rosales , Lisa Harmann
Vom Netzwerk:
überhaupt ohne Haltungsschaden überstehen sollen. Und wenn ich dann noch höre, dass Frauen beimHeben und Tragen einer 15-Kilo-Last weniger als zweimal pro Stunde maximal drei bis vier Schritte tun sollten (Empfehlung des Bundesministeriums), dann scheint so eine Schwangerschaft schon ganz schön gesundheitsschädigend zu sein, wenn ich bedenke, dass ich in meiner ersten Schwangerschaft 18 Kilo und in meiner zweiten 25 Kilo zugenommen habe. Ich kann also jede Frau verstehen, die dann nicht mehr in die Disko will. Für deine Frotteehose gibt es trotzdem keine Rechtfertigung. Weg damit, dann klappt’s auch wieder mit dem Flirten. Also eher jedenfalls. Vielleicht wird das noch nötig, wenn dein Baby nicht pünktlich kommen will. Die Ärztin meiner Freundin empfahl ihr Sex zum Einleiten der Wehen im neunten Monat. Sie sagte: »Hab ich versucht, hilft nicht.«
    »Ein Tipp«, erwiderte ihre Gynäkologin, »Fremdsperma hilft noch besser.«
    »???«



26.
Multitasking Mothers: Schwangerschaft und Job.
Kind und Job. Wie soll das gehen?
    Liebe Lisa,
noch wenige Tage und die Rückenschmerzen dank Bürostuhllehne haben ein Ende: Am Freitag gehe ich in den Mutterschutz! Sechs Wochen vor der Entbindung – wie es mir der deutsche Gesetzgeber aufträgt. Das habe ich von unserer Personalabteilung und meinem Chef erfahren. Ich meinte zu ihm: »Ja, mal gucken, wann ich gehe.« Und er hat nur gelacht. »Caro, du MUSST gehen. Das ist gesetzlich geregelt.«
    Da war ich erst einmal baff. Baff, weil ich so einen Satz in meinem fast zehnjährigen Arbeitsleben noch nie gehört hatte.Ich werde zum Nichtstun nach Hause geschickt. Wolkenzählen, Bauchstreicheln, Kastanienmännchen basteln, Kuchenbacken und von der Zeit mit Baby vorträumen. Kann das sein? Die Redaktion meiner Zeitung, in der ich jetzt vier Jahre als Redakteurin sitze, ist dann für Kugelbäuche wie mich gesperrt.
    Ehrlich jetzt: Ich bin begeistert, erleichtert und zu Tode enttäuscht zugleich. »Ab dieser Woche müssen Sie morgens nicht mehr lostapsen«, steht nicht gerade charmant in meiner Lieblingsschwangeren-App bei Woche 35 zu lesen. Und das stimmt: Das frühe Aufstehen, nachdem man die ganze Nacht dank Blasendruck mit 400 Mal aufstehen und zur Toilette torkeln beschäftigt war, machte mir gerade die letzten Wochen mit zunehmendem Bauchumfang zu schaffen. Obwohl mir viele nette Menschen oft einen Platz anbieten, ähnelt das Vorhaben, am Morgen völlig gerädert in die volle S-Bahn zu steigen, dem Transport einer wertvollen Mingvase durch ein überfülltes Bierfestzelt. Dass das keine Anstellerei von mir ist, bestätigt mir die Internetseite »Babycenter.de«, auf der eine Hebamme erklärt, dass der Arbeitsweg bei werdenden Müttern den meisten Stress verursacht. Dazu kommen die kleinen Alltagswehwehchen: trockene Augen vor dem Computerbildschirm, geschwollene Füße unterm Schreibtisch und der Sekundenschlaf nach dem Mittagessen, den ich jetzt auch einfach mal auf mein Ungeborenes schiebe.
    Aber das ist ja nächste Woche alles vorbei und abgehakt.
    14 Wochen ist der Mutterschutz in Deutschland mindestens lang. Damit liegen wir genau bei der geltenden EU-Mindestvorgabe. Nur Malta und Schweden haben eine ebenso kurze Frist. Und danach? Wieder arbeiten gehen und das Baby bei einer Tagesmutter lassen? In eine Krippe? Werde ich das bei aller Liebe und echter Leidenschaft für meinen Beruf gefühlsmäßig überhaupt packen, dass mein Mini mit einer fremden Frau seine ersten Schritte lernt?
    Anfangs hatte ich da keine Zweifel: »Ich plane, nach drei Monaten wieder hier zu sein«, und er solle sich da keine Sorgen machen, hatte ich meinem Chef im dritten Monat gesagt, als ich ihm unter vier Augen meine Schwangerschaft verkündete. Damalswar mein Bauch noch so groß wie eine kleine Wampe. »Wart mal ab«, hatte dieser nur milde lächelnd erwidert. Mittlerweile weiß ich, dass sein Lächeln nicht milde, sondern erfahren und leiderprobt war. Wie viele Mütter starten nicht mit dem edlen Vorsatz, schnell wieder arbeiten zu gehen? Jetzt schwanke ich schon.
    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Müttern, ihre Säuglinge mindestens sechs Monate zu stillen. Wenn ich tatsächlich nach drei Monaten wieder da sein will, fällt das flach. Auf der anderen Seite muss ich auch mal an mein anderes »Baby« denken, um das ich die letzten zehn Jahre mit Inbrunst gekämpft habe: meinen Beruf als Journalistin.
    Wie viel Kraft und Energie hat es mich gekostet, als kleine

Weitere Kostenlose Bücher