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Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Titel: Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Rosales , Lisa Harmann
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Zeit der Schwangerschaft hat ganz massive Auswirkungen auf die gesamte spätere Lebenszeit einer Frau«, steht in einem Beitrag des Blogs »fuckermothers«. Und damit sind die ökonomischen Risiken gemeint. Es sei »extrem viel wahrscheinlicher, dass eine Mutter später von Armut bedroht ist, als dass sie sich während der Schwangerschaft mit Toxoplasmose oder Listeriose ansteckt«.
    Ich verstehe also nur zu gut, dass dir jetzt der Arsch auf Grundeis geht. Du hörst lauter Geschichten von Frauen, die schon zu Beginn der Schwangerschaft schleimige Kita-Bewerbungsgespräche führen und sich am besten schon jetzt beim Sommerfest der Grundschule engagieren, um in sechseinhalb Jahren einen der begehrten Plätze zu ergattern. Das ist furchteinflößend. Vor allem, weil du ja wahrscheinlich selbst noch gar nicht weißt, wann wie wo du dein Kind abgeben willst oder auch nicht: Du kennst es ja schließlich noch gar nicht!
    Auch bei mir hat sich nach der Geburt einiges verändert. Jobtechnisch, alltagstechnisch. Ich stehe jetzt aber nicht schlechter da als zuvor. Vielleicht mit weniger Status, dafür aber mit mehr Quo! Ich wollte auch schon immer Kinder, ich habe aber auch schon immer Spaß an meinem Job. In meiner ersten Schwangerschaft arbeitete ich acht volle Monate lang und verabschiedetemich dann vier Wochen vor dem Entbindungstermin (ja, als Freischaffende habe ich mich einfach nicht an die gesetzlichen sechs Wochen gehalten) unter Tränen von meinen Kollegen. Alle hatten auf der Viel-Glück-mit-dem-Baby-Karte unterschrieben. Wie rührend! Aber auch: wie abschiedsmäßig. Würde ich denn für immer gehen? Ich würde. Das wusste ich damals nur noch nicht.
    Mit der Geburt meines ersten Kindes wurde ich wie eine Rakete aus meiner produktiven Welt hinausgeschossen. Das Baby war fantastisch, nichts hat mir je mehr Erfüllung gebracht, nichts hat mich je mehr geerdet, nichts hat mich je stolzer grinsen lassen. Es zeigte mir zudem: Deine Karriere ist nicht alles. Trotzdem vermisste ich irgendwann meine Kollegen Steini, Michi, Hömi, Ilka, Dombe, Mirja, den leeren, erledigten Schreibtisch am Abend, den Dank des Chefs für die gute Arbeit. Ein Kind sagt nicht Danke. Niemand sagt einer Mutter Danke für ihren 24-Stunden-Job. Irgendwann wollte ich mal wieder ausbrechen aus dem sich immer weiterdrehenden Karussell aus Singen, Schuckeln, Füttern, Trösten, Wickeln, Waschen und dann wieder von vorn.
    Klar spielten in dieses Gefühl auch Existenzängste rein, ich hatte immer selbst Geld verdient, plötzlich tat das mein Mann ausschließlich und ich dachte: Was, wenn er abhaut? Und: Finde ich überhaupt jemals wieder einen Job, der sich mit meinem Verständnis von Mutterschaft vereinbaren lässt? Ich hatte natürlich auch Angst, den Anschluss zu verpassen. Aber: Radfahren verlernt man nicht.
    Mit ein bisschen Übung ist man schnell wieder drin. Jeder. Und bald ergab sich wie von selbst die Möglichkeit für mich, ab und an wieder von zu Hause aus zu schreiben. Mein Mann nahm um den ersten Geburtstag unserer Tochter eine dreimonatige Elternzeit und ich konnte für kurze Zeit wieder Vollzeit arbeiten gehen. Welch ein Genuss nach einem Jahr zu Hause! Danach gewöhnte ich unsere Kleine stundenweise an eine Tagesmutter, später an die Kita. Ich schickte sie zunächst nur kurz in die Kita und hatte danach noch den ganzen Tag mit ihr gemeinsam. Langsam und allmählich erhöhte ich die Stundenzahl in der Kita und mein Arbeitspensum. Für mich war das das perfekte Modell, ich konnte meine Mutterschaft mit Arbeit verbinden. So haben das dieFrauen auch früher gemacht. Sie gingen trotz Kindern weiter melken und ernten, die Vollzeitmutter ist ja überhaupt erst eine Erfindung des 18. und 19. Jahrhunderts.
    Arbeiten trotz Kindern ist möglich! Die Kleinen rauben nämlich nicht nur Kräfte, sie setzen auch ganz neue frei. Was sie dafür brauchen? Tom Hodgkinson schreibt in seinem ›Leitfaden für faule Eltern‹: »Sie (die Mutter; Anm.d. Autorinnen) braucht neben der Mutterschaft auch noch andere kreative Tätigkeiten, und sie braucht Gesellschaft.« Richtig. So ist es. Sie muss raus aus dem Haus und unter Leute. Wirklich, triff mal eine Mutter, die nach Monaten der nächtlichen Störung die ersten Nächte wieder durchschlafen darf! Die könnte Bäume ausreißen. Umso logischer erscheint es mir, dass immer mehr Mütter in die Selbstständigkeit drängen. Der Internetshop DaWanda boomt nicht zuletzt auch deswegen, weil Mütter sich zu Hause

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