Ich glaube, der Fliesenleger ist tot!
alle anderen Handwerker eine Tür aufschließen müssen, um ins Haus zu kommen.
Leider fehlt die Haustür abends immer noch. Dafür sind die Fensterfronten im Eingangsbereich teilweise wieder ausgebaut. Am Freitagvormittag informiere ich Katja darüber, Katja ruft mich zurück: »Herr Schön lässt ausrichten, dass es ihm sehr leidtut, aber die Aufhängung der Haustür ist leider falsch gewesen und muss korrigiert werden. Anfang nächster Woche soll sie kommen. Ich habe ihm ge-sagt, dass er dafür sorgen soll, dass seine Leute den offenen Eingang wenigstens mit ein paar Abdeckplanen schließen sollen. Ein Haus ohne Haustür sieht ja noch einladender aus als ein Haus ganz ohne Fenster und Türen. Kannst du nachher bitte mal nachgucken, ob die das wirklich gemacht haben?«
»Was für eine Enttäuschung«, sage ich zu meinem Mann. »Dach fertig, Fenster da, Haus fast dicht, endlich. Und dann – im allerletzten Augenblick – macht die Haustür schlapp. Ich fasse es nicht.«
»Tja«, sagt mein Mann, »Coitus interruptus.«
Montag ruft die Dogge bei Katja an. Die Dogge sagt, seine Männern seien auf unserer Baustelle, könnten aber leider nicht arbeiten, sondern würden jetzt erst mal frühstücken, denn es gebe da ein großes Problem: Sie wüssten nicht, wie sie ins Haus kommen sollen.
»Das ist eigentlich recht einfach«, sagt Katja zur Dogge. »Sie gehen durch die Haustür. Vor der Öffnung hängt doch nur eine Abdeckplane, die müssen Sie dann wohl notfalls entfernen oder zerschneiden.«
»Ach so«, sagt die Dogge.
Baunebenkosten inkl. MwSt.:
Übertrag 55.675,09 €
4 x Schlüssel und Anhänger für Bauschloss à 6,50 € 26,00 €
Zwischensumme 55.701,09 €
Nachbarschaftshilfe
Im Laufe des Februars steigen allmählich die Temperaturen, statt Schnee fällt wieder Regen. Viel Regen. Sehr viel Regen. Holger und Andrea läuft der Keller voll. Dort, wo der Keller ihres neuen Anbaus auf den alten Keller stößt, sickert Wasser hindurch – der Übergang ist nicht richtig abgedichtet. Sie könnten das natürlich reklamieren bei dem Generalunternehmer, der ihren Anbau gebaut hat, erzählt mir Andrea, und es sei auch sicher, dass er diesen Mangel beheben müsse: Der Anbau ist noch keine fünf Jahre alt. Aber dazu müsse die gesamte Hochterrasse wieder abgerissen und das Fundament freigelegt werden. Außerdem müsse er erst mal die Treppe zur Haustür in Ordnung bringen, die überall Risse habe, aus denen der Putz bröckle.
Passend zum Wetter schreibt die Süddeutsche Zeitung : » Teure Fluten – Der Klimawandel erhöht die Gefahren durch extreme Niederschläge dramatisch.« Experten prophezeien, dass überdurchschnittlich heftige Regen- und Schneefälle bis zur Mitte des Jahrhunderts drastisch zunehmen würden, nur in den Alpen bliebe ihre Häufigkeit vermutlich konstant: »Zwar bleibt die Gesamtmenge an Regen und Schnee bis 2100 ungefähr gleich. Nur fällt er den Modellen zufolge seltener, aber dann umso heftiger.«
Sehr zufrieden stelle ich mir vor, wie im Jahr 2030 alle unsere Nachbarn mehrmals jährlich ihre Keller leer pumpen müssen. Nur wir, wir werden in unserem kellerlosen Haus über den Dingen schwimmen. Wie konnte ich jemals einen Keller wollen?
Es dauert nicht die angekündigten drei Tage, bis die Haustür kommt. Es wird zwei Wochen dauern. Die Tür muss nicht nur korrigiert, sondern völlig neu angefertigt werden. Mit dem Innenputz soll trotz fehlender Haustür schon begonnen werden, an einem Donnerstag Ende Februar.
Ich bin gegen Mittag ins Haus gekommen, um den Verputzern Hallo zu sagen. Im Haus habe ich entdeckt: 1. Einen Heizstrahler und zwei Campingstühle, die in der Küche auf gebaut wurden. 2. Einen Mann in weißer Arbeitskleidung, der irgendwelches Gerät und Material herumschleppt. 3. Einen Mann in blauer Arbeitskleidung, der irgendwelches Gerät und Material herumschleppt. Der weiße Mann gehört zur Verputzerfirma, der blaue zur Installateurfirma Gebr. Nadler. Beide Männer haben mich extrem mürrisch gegrüßt. Wann immer sie aneinander vorbeilaufen, werfen sie sich grimmige Blicke zu. Bevor ich mich erkundigen kann, was los ist, steht der weiße mürrische Mann vor mir, hält mir sein Handy sehr dicht vors Gesicht und sagt schlecht gelaunt: »Mein Chef will Sie sprechen.«
Der Chef? Was will der denn von mir? Nach der Fresse zu urteilen, die der weiße Mann, sein Mitarbeiter, zieht: nichts Gutes. Ich will nicht mit Handwerkerchefs über Probleme reden müssen, von denen ich
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