Ich greife an
gekommen, wirklich zur rechten Zeit!" sagten die Kameraden, die uns empfingen.
In diesem Augenblick landete unsere „Li-2" und rollte zum Standplatz. Ich vernahm dröhnendes Lachen. Um die gelandete Transportmaschine lief, Purzelbäume schlagend, unser zerzauster, vom Fliegen ganz verdreht gewordener kleiner Bär und begrüßte die Erde.
Im Stab der Fliegereinheit sagte man zu mir: „Ihnen steht ernste Arbeit bevor. Der Gegner hat erfahrene Luftwölfe hierhergeworfen, die uns stärk behindern. Machen Sie sich mit der Lage vertraut und starten Sie morgen früh!"
EIN KAMPF MIT FEINDLICHEN JÄGERN
Am ersten Tage studierten wir sorgfältig und bis in alle Einzelheiten unser Jagdgebiet und begaben uns am nächsten Tag auf die Suche nach dem Gegner. Mein erster Flug war ein Mißerfolg. Ich überflog mit Titorenko als Rottenhund die Frontlinie. Wir flogen immer so, daß wir die Sonne im Rücken hatten. Die Wolkendecke war stellenweise sehr dünn. Wir stießen durch sie hindurch und suchten faschistische Flugzeuge. Wir flogen verschieden hoch und mit verschiedenem Kurs. Als wir in den Bereich eines feindlichen Flugplatzes kamen, kreisten wir und beobachteten den Feind, um ihn schon beim Start abzuschießen. Wir verbrachten eine Stunde über dem feindlichen Gebiet und kehrten schließlich nach Hause zurück, ohne etwas erreicht zu haben. Es war sehr ärgerlich.
Am 22. September startete ich mit dem jungen Flieger Scharapow, der in der Rotte ausgezeichnet flog. Wir befanden uns über feindlichem Gebiet, als wir acht Flugzeuge des Gegners auf dem Fluge zur Frontlinie sichteten. Sie bemerkten uns nicht und setzten ruhig ihren Flug fort. Allerdings waren wir von den feindlichen Flakkanonieren erkannt worden. Doch zu spät! Ich flog dicht an die äußerste Maschine heran und eröffnete das Feuer. Das faschistische Flugzeug kippte steil über die Tragfläche ab und zerschellte am Boden, mitten in einem Wald. Der Flugzeugführer war mit dem Fallschirm abgesprungen. Die übrigen feindlichen Flugzeuge ergriffen die Flucht.
Ich stieg höher. Als ich mich umschaute, sah ich meinen Rottenhund nicht mehr. Hinter mir explodierten die feindlichen Flakgeschosse. Mir ward schwer ums Herz. Scharapow war sicherlich von den feindlichen Flakgeschützen abgeschossen worden. Ich mußte den Kameraden rächen und durfte nicht heimfliegen! In diesem Augenblick erschienen sechs „Focke-Wulf". Sie hielten Kurs auf die Frontlinie. Ich war allein, ohne Deckung. Du mußt die Führermaschine abschießen! befahl ich mir selbst. Ich griff von hinten an, also aus der Richtung des feindlichen Gebietes. Die Führermaschine bemerkte mich und versuchte sofort, höher zu steigen, aber ich holte sie ein und eröffnete in voller Fahrt das Feuer. Das feindliche Flugzeug fiel wie ein Stein in die Tiefe. Der Pilot sprang mit dem Fallschirm ab. Die übrigen fünf „Focke-Wulf" jagten in heillosem Schrecken davon. Sie waren offenbar der Meinung, daß ich nicht allein sei. Aber da erschienen noch vier andere „FW 190". Es waren offenbar feindliche Jäger, die man durch Funk herbeigerufen hatte.
Ich nahm den Kampf gegen diese vier Flugzeuge auf. Die „Focke-Wulf" versuchten, höher als ich emporzusteigen, aber es gelang ihnen nicht. Einer der feindlichen Jäger war besonders hartnäckig. Er versuchte alles, was möglich war, um mich von oben anzugreifen. Während ich mich mit den übrigen drei Faschisten herumbalgte, stahl er sich unauffällig davon und begann höher zu steigen. Ich erkannte die Falle des Feindes, stürzte mich auf ihn und jagte ihn in Richtung Westen davon, allerdings ohne ihn abschießen zu können. Die übrigen drei Feindmaschinen schlossen sich zu einem Verteidigungsring zusammen und versuchten, mich immer tiefer in das feindliche Gebiet hineinzulocken.
Die Zeit, die man mir zur freien Jagd eingeräumt hatte, ging dem Ende zu. Ich zog die Maschine unerwartet für den Feind steil nach oben. Die Faschisten drehten nach Westen ab. Ich flog nach Hause, von der Sorge um meinen Rottenhund geplagt. Er war nicht zurückgekehrt.
An diesem Tage meldeten mir alle Flieger die erfolgreiche Erfüllung ihrer Aufträge. Unsere Gruppe hatte mehrere Feindmaschinen abgeschossen.
Ich merkte mir genau die Gegend, über der ich mit den „Focke-Wulf" gekämpft hatte. Einige Tage später, als unsere Truppen diesen Bezirk von den Faschisten befreit hatten, fanden wir Augenzeugen des Luftkampfes. Ein alter Bauer erzählte uns: „In diesem Walde waren viele
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