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Ich greife an

Ich greife an

Titel: Ich greife an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iwan Koshedub
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Zusammentreffen mit einem solchen Flieger gegeben.
    Wir glaubten, den 25. Jahrestag der Sowjetarmee schon an der Front feiern zu können, aber das Wetter hielt uns im Hinterland fest.
BEKANNTE ORTE
    Endlich klärte es sich auf. Wir erhielten Startbefehl. Der Kommandeur gab uns einige Anweisungen mit auf den Weg, und unsere Staffel verließ den Flugplatz.
    „Weißt du noch, wie wir hier im Jahre 1941 unsere Flugzeuge verladen haben? Wer dachte damals daran, daß wir uns von hier aus an die Front begeben würden!" sagte Petro zu mir, als wir gelandet und aus den Maschinen geklettert waren.
    Lenja trat zu uns, und wir schlenderten zu dritt über den Flugplatz. Eine Gruppe von Fliegern kam uns entgegen.
    „Unsere Flugschüler!" rief ich.
    Wahrhaftig, es waren Kameraden, die wir in der Luftwaffenschule ausgebildet hatten. Nun waren die Rollen vertauscht. Sie weilten schon seit anderthalb Jahren an der Front und waren bereits erfahrene Kampfflieger. Lenja und ich sahen einander an. Da siehst du, wie wir zurückgeblieben sind, mein Lieber! wollten wir damit sagen.
    Den ganzen Abend hörte ich mir die Berichte unserer ehemaligen Flugschüler über ihre Luftkämpfe, über die Kniffe des Feindes und über das Verhalten in der Luft an.
    Auf dem Flugplatz standen einige Flugzeuge mit kleinen Sternen auf dem Rumpf. Eine „Jak" mit achtzehn Sternen erregte die allgemeine Aufmerksamkeit. Achtzehn Abschüsse! Ich stand lange neben dieser Maschine, betrachtete die Sterne und dachte darüber nach, wie tapfer dieser Flieger gekämpft haben mußte. Als der Bordwart kam, fragte ich ihn, wer der Pilot der Maschine sei. Es stellte sich heraus, daß es die Maschine des Helden der Sowjetunion Makarow war, dessen Kampftätigkeit ich an Hand von Zeitungsberichten so eingehend studiert hatte. Ich brannte darauf, ihn persönlich kennenzulernen. Wie konnte ich das nur erreichen? Ich ging absichtlich mehrmals an seinem Flugzeug vorüber, bekam ihn aber selbst nicht zu sehen.
    Am Abend ging ich mit Petro zusammen zum Friseur. Hier waren viele Soldaten und Offiziere. Wir setzten uns und warteten, bis wir an der Reihe waren. Plötzlich flüsterte mir Petro zu: „Schau mal in den Spiegel!"
    Im Glase spiegelte sich ein junges und energisches Gesicht wider, das mir erstaunlich bekannt vorkam. Aber natürlich, das war doch Makarow! Ich kannte ihn schon von Fotografien her. Lächelnd sagte er etwas zum Friseur. Leider machte er sich schon zum Gehen fertig. Als er sich erhob, standen unwillkürlich, gleichsam wie verabredet, auch Petro und ich auf.
    Makarow hatte das Aussehen eines echten Jagdfliegers. Er war kräftig, schneidig und hatte scharfe, klare Augen. Mich verlangte es, ihn anzusprechen, aber ich wagte es nicht, denn mir Grünschnabel kam es doch nicht zu, einen Helden, einen erfahrenen. Kampfflieger einfach anzureden. Als Makarow hinausgegangen war, meinte Petro vielsagend: „ Das ist ein Adler!"
AN DIE FRONT!
    Wir wußten, daß wir uns beeilen mußten, daß wir an der Front gebraucht wurden, denn die Winteroffensive unserer Truppen war in vollem Gange. Die Faschisten erlitten gewaltige Verluste. Südlich von Charkow unternahmen sie einen Gegenangriff, offenbar in der Absicht, sich für ihre Niederlage bei Stalingrad zu rächen. Soldatenko trachtete mit allen Mitteln, unseren Abflug zu beschleunigen.
    Am 13. März 1943 erhielten wir vom Kommandeur den Befehl, unsere Maschinen sofort startklar zu machen und auf das Signal für den Abflug zum Frontflugplatz zu warten. Ich lief zu meiner Maschine, machte sie schnell startklar, ließ den Motor an, rollte zur Startlinie und wartete mit Ungeduld auf das Signal.
    Meine Staffelkameraden ließen sich Zeit. Was haben sie denn nur? dachte ich, da ich sah, daß die erste Staffel, in der auch Jewstignejew, Amelin und Kutscherenko flogen, schon startklar war. Der Kommandeur kam zu mir gelaufen: „Starten Sie mit der ersten Staffel, damit der Motor nicht zu lange leer läuft!"
    Uns voraus flog ein Bombenflugzeug, dem wir gehorsam folgten. Wir flogen an die Front - in den Krieg! Endlich ging mein Traum in Erfüllung!
    Da war der Flugplatz. - Ein echter Frontflugplatz! Die Maschinen standen in flachen Gräben und waren von drei Seiten durch einen kleinen Erdwall gedeckt, der sie bei feindlichen Luftangriffen vor Sprengwellen und Splittern schützte. Diese Anlagen waren eine Art Luftschutzkeller für Flugzeuge. Die eine Seite der Kaponniere war offen, hier wurden die Flugzeuge hineingeschoben. Die Maschinen

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