Ich greife an
Stellungen, zersprengten ihre Flugformationen und vernichteten einen Teil der feindlichen Flugzeuge. Wenn dann die faschistischen Jäger am Kampfort eintrafen, kamen sie in der Regel „kurz vor Toresschluß".
Die sowjetischen Jäger nahmen den Kampf gegen jede beliebige Anzahl faschistischer Flugzeuge auf. Sie preschten in die Gefechtsordnung der Feinde hinein, griffen ungestüm an und zwangen ihnen ihre Taktik auf, indem sie die deutschen Flieger durch ihre Tapferkeit, ihre Standhaftigkeit, ihr Ungestüm und ihr Können verblüfften.
Wir wußten, daß von unseren Aktionen in starkem Maße der erfolgreiche Ausgang der Operationen unserer Erdtruppen abhing.
Der Gegner wurde nervös. Die feindlichen Bomberverbände erlitten schwere Verluste, und dies erleichterte die Operationen der sowjetischen Erdtruppen.
Nachdem unsere Jagdflieger den faschistischen Bombern gewaltige Verluste zugefügt hatten, kam schließlich der Augenblick, da sie zum aktiven Kampf gegen die feindlichen Jäger übergingen, um den sowjetischen Schlachtflugzeugen und Bonibern Aktionsfreiheit zu gewährleisten. Unsere Luftwaffe versetzte dem Gegner vernichtende Schläge.
Einige Tage nach dem Beginn der Schlacht im Frontbogen von Kursk hatte die sowjetische Luftwaffe die uneingeschränkte Luftherrschaft errungen.
IM ANGRIFF
Am 16. Juli 1943 ging der Feind in unserem Frontabschnitt zur Verteidigung über. Aber unsere Truppen verhinderten, daß er sich festsetzte. Sie unternahmen einen ungestümen Gegenangriff und warfen den Gegner nach Südwesten zurück.
Der Feind zog sich zurück. Unsere Truppen ließen ihn nicht mehr zur Besinnung kommen. Nach wie vor kamen wir kaum aus den Maschinen, denn wir flogen mehrere Einsätze am Tag. Unsere Abschußliste wurde zusehends länger. Wir schliefen sehr wenig. Zuweilen legten wir uns am Tage in der Unterkunft schnell einmal „aufs Ohr". Es war rätselhaft, wann die Techniker schliefen. Sie sahen Nacht für Nacht die Maschinen durch und machten sie wieder startklar.
Unser Regiment wurde auf einen der Front näher gelegenen Fliegerhorst verlegt. Ringsum befanden sich Ruinen und Brandstätten. Am Rande des zerstörten Dorfes empfingen uns die Bauern. An ihrer Spitze schritt ein Greis mit einem strengen, vergrämten Gesicht und einem langen grauen Bart. Er ging auf Podoroshny zu, zeigte mit einer ausholenden Armbewegung auf das Dorf und sagte: „Seht euch das an, Söhnchen!"
Kinder und Frauen umringten uns. Wir waren tief bewegt.
Am Abend schrieb ich Briefe an unseren Dorfsowjet und an meinen Vater, da ich der Meinung war, daß die Truppen der 1. Ukrainischen Front den Feind aus dem Heimatdorf vertrieben haben würden, ehe diese Briefe ankamen. Natürlich verlangte es mich, bei den Truppen der 1. Ukrainischen Front zu sein. Aber wir hatten ja ein gemeinsames Ziel. Sicherlich gab es keinen Flieger der .1. Ukrainischen Front, der die Kämpfe in unserem Abschnitt so aufgeregt verfolgte und die Befreiung des Heimatdorfes bei Belgorod so ungeduldig erwartete wie ich.
DER SCHWUR IST ERFÜLLT
Als eines Tages wieder Alarm gegeben wurde, forderte man von unserem Fliegerhorst zehn Maschinen an. Wir stiegen auf. Semjonow führte die Gruppe.
„Schneller! Schneller! Im Raum von Rogani sind feindliche Bomber!" klang es in den Kopfhörern.
In solchen Augenblicken hatte man nur einen Gedanken: Dort bombardiert der Feind unsere Truppen! Schnell zu Hilfe!
Semjonow befahl: „Achtung! Vor uns etwa vierzig feindliche Stukas und Jäger. Wir greifen an!"
Aus dem Anflug heraus setzte ich mich hinter einen Bomber er ging gerade zum Sturzflug über - und eröffnete das Feuer. Ich jagte ihn in die Erde hinein.
Das achte Flugzeug war abgeschossen, ich hatte meinen Schwur erfüllt!
In den Kopfhörern vernahm ich ein neues Kommando von der Erde: „Über Ihnen etwa zwanzig ,He 111'. Angreifen, angreifen!" Eine andere Stimme schaltete sich ein:
„Achtung, Messerschmitts' von hinten, Achtung!"
Unseren Jagdflugzeugen näherten sich etwa dreißig feindliche Bomber. Muchin und ich zogen hoch und jagten in die feindliche Flugformation hinein. Unsere Maschinen befanden sich unter den faschistischen Flugzeugen, und ich sah greifbar nahe die großen schwarzen Balkenkreuze auf den gelben Tragflächen.
In der Nähe befanden sich keine sowjetischen Jäger. Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt. Ich durfte keine Sekunde mehr verlieren und mußte schießen! Die Deutschen warfen hastig ihre Bomben ab. Plötzlich drehten die .Bomber
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