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Ich greife an

Ich greife an

Titel: Ich greife an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iwan Koshedub
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den zweckmäßigsten Flugfiguren und Angriffsverfahren konzentrieren, er kann genau den günstigsten Augenblick auswählen, in dem er das Feuer auf die Feindmaschine eröffnet, er kann ein Neuerer werden.
    Und solch ein Flieger wollte ich werden, danach strebte ich.
AUSZEICHNUNG UND BEFÖRDERUNG
    Am 5. August wurde Orjol und am gleichen Tage Belgorod befreit. An diesem Abend donnerte der erste Salut in der Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges. Moskau, die Hauptstadt unseres Vaterlandes, salutierte den ruhmreichen Truppen, die Belgorod und Orjol befreit hatten, mit Artilleriesalven.
    Am nächsten Morgen ging ich wie gewöhnlich zu meiner „La-5" und begrüßte sie, denn das war mir schon zur Gewohnheit geworden. Ich kletterte in die Kabine.
    „Genosse Kommandeur!" rief mir Iwanow zu, „Sie bekommen Besuch!"
    In zwei kurzen Sätzen war ich wieder auf der Erde. Der Geschwaderkommodore und unser Kommandeur kamen auf mich zu. An ihrer Seite schritt Semjonow. Ich eilte ihnen entgegen.
    „Ich gratuliere Ihnen zu einer hohen Auszeichnung, Genosse Leutnant - zum Orden des Roten Kampfbanners!"
    „Ich diene der Sowjetunion!" antwortete ich aufgeregt.
    Der Geschwaderkommodore gab mir die Hand und befestigte den Orden an meiner Feldbluse.
    Auch Jewstignejew und viele meiner Kameraden erhielten Kampfauszeichnungen.
    Semjonow umarmte mich: „Vergiß nicht, was ich dir gesagt habe! Du hast zwar schon viele feindliche Flugzeuge abgeschossen, aber sei immer auf der Hut. Entwickle deine schnelle Auffassungsgabe weiter, sei nicht zu hitzig und vergiß deinen ersten Abschuß nicht!"
    Ich prägte mir die schlichten, herzlichen und aufrichtigen Worte des älteren Kameraden tief ein.
    Abends nach der Flugbesprechung sah ich unweit des Gefechtsstandes eine bekannte Gestalt: Petro Kutscherenko, der einen Dienstflug ausführte, war bei uns gelandet. Auch an seiner Brust glänzte der Orden des Roten Kampfbanners. Wir begrüßten uns voller Freude und beglückwünschten einander.
    „Ich sehne mich nach euch, Freunde", sagte Petro. „Mir ist, als sei ich jetzt zu Hause. Bei uns in der Einheit sind zwar auch gute Burschen, aber ihr fehlt mir dennoch."
    Am frühen Morgen - Petro war gerade abgeflogen - wurde ich zum Kommandeur in den Gefechtsstand befohlen: „Semjonow wird mein Stellvertreter, Sie werden zum Staffelkapitän und Brysgalow wird zu Ihrem Stellvertreter ernannt."
    Voller Freude, aber gleichzeitig besorgt, verließ ich den Gefechtsstand. Für die neue Dienststellung genügte es nicht, ein guter Flieger zu sein, man mußte sich auch Kommandeurfähigkeiten anerziehen und Erfahrungen in der Gruppenführung erwerben.
    Ich erzählte Amelin von meinen Zweifeln.
    „Ja, eine Gruppe zu führen ist keine einfache Sache", stimmte er mir zu. „Die Verantwortung ist sehr groß. Natürlich, es ist schwieriger zu kommandieren, als einen Befehl des Kommandeurs auszuführen. Denn dies bedeutet nicht nur, daß der Befehl gegeben wird, sondern man muß auch lehren, wie er auszuführen ist, und die Untergebenen erziehen."
    Jewstignejew und später auch Amelin wurden gleichfalls zu Staffelkapitänen ernannt. Wir arbeiteten hartnäckig an uns selbst, um unseren hohen Rang zu rechtfertigen.
DER AUFKLÄRER
    Meine Kandidatenzeit war abgelaufen. Ich gab mein Aufnahmegesuch ab, um als Mitglied in die Partei aufgenommen zu werden.
    Es ist schwer wiederzugeben, mit welcher Ungeduld ich die Sitzung der Parteikommission erwartete. Ich dachte ständig an sie und bereitete mich noch sorgfältiger auf jeden Feindflug vor.
    Am 4. August 1943 hatte die sowjetische Offensive in Richtung Charkow begonnen. Verbissen setzte sich der Gegner zur Wehr. Ich erfuhr, daß Kutscherenko in diesen Tagen im ungleichen Kampfe gefallen -war. Er hatte tapfer gekämpft und bereits zehn feindliche Flugzeuge abgeschossen.
    Wir werden dich nie vergessen, Petro!
    Am 14. August, ich war gerade von einem Feindflug zur Deckung unserer Erdtruppen zurückgekehrt und schickte mich an, in die Kantine zu gehen, wurde ich dringend in den Gefechtsstand gerufen.
    Mir wurde die Aufgabe gestellt, mit meiner Staffel die Tätigkeit eines sowjetischen Aufklärers zu decken, der einen wichtigen Auftrag auszuführen hatte. Wir sollten uns dem Aufklärer über unserm Flugplatz anschließen.
    Zwanzig Minuten waren vergangen, als ein Flugzeug über dem Platz erschien. Es war unser Aufklärer. Wir starteten. Ich nahm mit ihm Funkverbindung auf und meldete, daß wir bereit wären, Jagdschutz zu

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