Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich greife an

Ich greife an

Titel: Ich greife an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iwan Koshedub
Vom Netzwerk:
mußten seinen Anflug unbedingt vereiteln.
    Ich befahl meinen Fliegern durch den Sprechfunk: „Wir greifen an!" und ging sofort zum Angriff über. Die Faschisten versuchten, einen Verteidigungsring zu bilden, kamen aber nicht mehr dazu, denn wir jagten bereits in ihre Flugordnung hinein.
    Im Gegenkurs kam eine „Ju 87" direkt auf mich zu. Ich riß mein Flugzeug zur Seite, setzte mich blitzschnell ans Heck der Feindmaschine und eröffnete das Feuer. Der Faschist nahm Kurs auf die rettenden Wolken, erreichte sie aber nicht mehr. Eine Stichflamme schlug aus dem Bomber, er kippte jäh ab und zerschellte an einem Waldrand.
    Eine andere „Ju 87" nahm mich unter Feuer. Ich flog eine scharfe Kehre und griff sie direkt von unten an. Die „Junkers" verlor an Höhe. Ich schrie Pascha zu: „Los, gib ihr den Rest!" Aber Pascha hatte sich schon eine andere „Ju 87" vorgenommen. Die von mir angeschossene Maschine wurde von Nikitin zur Strecke gebracht.
    Ich befahl: „Einen Erdangriff einschieben!"
    Wir gingen blitzschnell tiefer und griffen, dicht über der Erde dahinjagend, den Feind an. Dann zogen wir die Maschinen wieder hoch und versetzten den feindlichen Flugzeugen einen neuen Schlag.
    Die „Junkers" flohen. Doch in diesem Augenblick erschien eine neue Staffelkolonne feindlicher Stukas. Wieder preschten wir aus dem Tiefflug in die Gruppe der „Junkers" hinein, zwangen ihnen den Kampf auf und brachten ihre Gefechtsordnung durcheinander. Derjenige von uns mußte den Feind abschießen, der die günstigere Angriffsposition hatte. Ich erkannte sofort daß dies in meinem Falle Muchin, mein Rottenhund, war, den ich natürlich nicht ohne Deckung lassen durfte. Und ich gab an Wassili durch: „Greife an, Wassja! Ich decke dich!"
    Muchin schoß ein feindliches Flugzeug ab.
    Die Faschisten warfen ihre Bomben über eigenem Gebiet ab und ergriffen die Flucht. Sie hatten vier Flugzeuge verloren.
    Müde, aber zufrieden mit dem Ergebnis des Kampfes, kehrten wir nach Hause zurück.
DIE ÄRZTIN
    Unsere Einheit hielt sich im Raum von Schpola mehrere Tage auf. Am 22. März erhielten wir den Befehl, in das Gebiet nordwestlich von Uman „umzusiedeln".
    Während des Fluges sah ich von der Maschine aus im Raum südwestlich von Swenigorodka-Schpola zahlreiche feindliche Kraftfahrzeuge. Mir schoß sogar der Gedanke durch den Kopf, daß wir uns verflogen hätten und über feindlichem Gebiet befänden. Ich überprüfte den Kurs, nein, wir flogen richtig. Es waren Kraftfahrzeuge, die die Faschisten beim Rückzug stehengelassen hatten.
    Als wir landeten, hatte ich stechende Schmerzen im Ohr. Ich ärgerte mich, sollte ich etwa krank werden? Wir wurden in einem in der Nähe gelegenen Dorf einquartiert. Meine Wirtin, eine alte, freundliche Frau, begrüßte mich sowie Muchin, Brysgalow und Nikitin, die mich begleiteten, herzlich. Ich ließ mich auf die Ofenbank fallen und preßte den Kopf zwischen die Hände. Ich hatte Schüttelfrost, und die Ohrenschmerzen wurden immer ärger.
    „Was sollen wir nur mit dir machen?" fragte Muchin besorgt. „Morgen müssen wir frühzeitig auf dem Flugplatz sein!"
    „Wenn ich mich ins Flugzeug setze, wird es vorbei sein!"
    „Nein, das lassen wir nicht zu", erklärte Brysgalow. „Wenn du darauf bestehst, gehe ich zu Olchowski."
    Die Hausherrin mischte sich in das Gespräch: „Geht ruhig in eure Quartiere, meine Söhnchen, ich werde versuchen, ihn auf meine Art zu heilen."
    Ich sprang von der Ofenbank: „Versuchen Sie, machen Sie, was Sie wollen, Mütterchen!"
    Die Alte deckte das Bett auf. „Geht unbesorgt, Söhnchen, morgen früh wird er gesund sein!"
    „Na schön, Jungs", sagte ich, „wenn ihr ohne mich aufsteigt, dann jagt nicht nach Abschüssen. Das bezieht sich in erster Linie auf dich, Michail. Sei nicht zu hitzig!"
    „Sorgen Sie sich nicht, Genosse Kommandeur, es wird alles in Ordnung gehen!"
    Die Kameraden gingen. Die Alte machte sich am Ofen zu schaffen und beruhigte mich: „Es wird vorübergehen, mein Söhnchen, hab nur Geduld."
    Ich legte mich nieder. Vor meinen Augen erstand das Bild eines Luftkampfes. Ich sah deutlich, daß sich Nikitin von der Gruppe löste und einer „Messerschmitt" nachjagte. Ich schrie: „Mischka, zurück!" und erwachte. Neben mir stand die alte Frau und sah mich mit dem sorgenvollen Blick einer Mutter an: „Deine Beine sind zwar im Bett, aber mit den Gedanken bist du im Himmel, mein Söhnchen. Komm, setz dich mal an den Tisch."
    Gehorsam nahm ich Platz. Die Alte stellte

Weitere Kostenlose Bücher