Ich habe abgeschworen
geschah, wie Allah will, um die (jüdischen) Übeltäter mit Schmach zu bedecken.«
Wie in allen monotheistischen Religionen ist die Psychologie der Angst vor der ewigen Verdammnis ein machtvolles Instrument der Führer, hier Mohammeds, seine Anhänger untertan zu halten. Als 625 die Mekkaner im Gegenzug die Mediner besiegten, war Gott diesmal auf der Seite der Unterlegenen, so Sure 3, Vers 173: »Alle die, welche Allah und seinem Gesandten gefolgt sind und, nachdem sie verwundet wurden, dennoch entsprachen und Allah fürchteten, werden großen Lohn empfangen.« 627 aber vernichtete Mohammeds Armee die Mekkaner entscheidend. Er überließ es einem verbündeten arabischen Stamm, um sich dessen Wohlwollen zu sichern, wie sie mit einem jüdischen Stamm umgehen wollten, der sich bedingungslos ergab. Er verhinderte nicht nur nicht das Massaker, dem alle Männer des Stammes zum Opfer fielen, ließ zu, dass Frauen und Kinder versklavt wurden – er teilte sich auch die Beute mit den Arabern. Zu seinem Beuteanteil gehörte auch eine Konkubine. Wieder schickte Gott Mohammed die passende Offenbarung, die die Tötung der Juden (»Leute der Schrift«) gutheißt, in Sure 33, Vers 26 bis 28: »Die Ungläubigen mit ihrem Mute hat Allah zurückgetrieben, und sie konnten keinen Vorteil erringen; den Gläubigen aber war Allah hinreichender Schutz im Kampfe; denn er ist stark und allmächtig. Er veranlasste auch, dass von den Schriftbesitzern mehrere aus den Festungen herabkamen, um ihnen, den Verbündeten, Beistand zu leisten, und er warf Schrecken und Angst in ihre Herzen, sodass ihr einen Teil umbringen und einen anderen Teil gefangen nehmen konntet. Und Allah ließ euch ihr Land erben, ihre Häuser und ihr Besitztum und ein Land, das ihr früher nie betreten hattet: Denn Allah ist aller Dinge mächtig.«
Der Eroberungskrieg Mohammeds und der seiner Anhänger über seinen Tod hinaus bis heute im Namen Allahs hatte begonnen. Sure 9, Vers 29: »Bekämpft diejenigen der Schriftbesitzer, welche nicht an Allah und den Jüngsten Tag glauben und die das nicht verbieten, was Allah und sein Gesandter verboten haben, und sich nicht zur wahren Religion bekennen, so lange, bis sie ihren Tribut in Demut entrichten (und sich unterwerfen).« Christen und Juden standen und stehen eine (kleine) Stufe über den Ungläubigen, worunter auch Anhänger aller anderen Religionen und Kulte fallen. Denn Mohammed behauptete, die Religion Abrahams zu vollenden, in der Konsequenz bleibt aber der Islam die »einzig wahre Religion«.
Mohammeds Lieblings- und Hauptfrau war Aisha bint Abu Bakr. Strittig ist, ob sie 6, 14 oder 19 Jahre alt war, als er sie zur Frau nahm. Mohammed war damals 53 oder 56 Jahre alt. Diese Diskussion um ihr Alter ist wichtig, weil zum Beispiel der von einem Islamisten ermordete niederländische Regisseur Theo van Gogh behauptet hatte, Mohammed sei nach heutigen Maßstäben ein Kinderschänder gewesen. Es wäre schön für Aisha, wenn er es nicht war. Dass auch heute noch in einigen Ländern unter Berufung auf ihn und seine Lehren Männern die Polygamie erlaubt ist, ist aber nach meinem Verständnis von Menschenrechten – Frauenrechten – heutzutage keinesfalls zu tolerieren.
Ein anderes Leben
Die Besuche in Teheran eröffneten mir eine Fülle von alternativen Vorstellungen, wie ich mein Leben leben könnte, fernab von dem einer verheirateten Ehefrau auf dem Dorf. Ich würde studieren und einen Beruf erlernen wie die meisten Frauen, die mir in dieser Stadt begegneten. Ich kann mich noch erinnern, dass ein Mann in Teheran aus dem Bekanntenkreis meines Großvaters seine Frau alleine mit ihren Freundinnen ausgehen ließ. Er blieb zu Hause bei den Kindern, und meine Mutter hat mit anderen Frauen diskutiert, ob dies nun ein guter oder ein schlechter Ehemann sei. Meine Mutter meinte, er sei ein gutherziger Mann – aber sie war der Frau gegenüber misstrauisch, ob da nicht eher ein Liebhaber dahintersteckte als ein Kinobesuch mit Freundinnen. Eine Frau, die ohne Mann einer Vergnügung nachging, schien ihr doch zu allem fähig zu sein.
Als Jugendliche habe ich in den Sommern in Teheran gerne Miniröcke gekauft und getragen, überhaupt war ich begeistert vom »shoppen gehen«. Ich mochte es, in den Läden hübsche Kleidung durchzusehen, anzuprobieren und manchmal sogar etwas zu kaufen. Wir hatten nicht viel Geld, aber gerade mein Onkel machte sich einen Spaß daraus, mir und meiner Schwester einen neuen Rock und noch eine Bluse dazu zu
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