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Ich habe einen Namen: Roman

Ich habe einen Namen: Roman

Titel: Ich habe einen Namen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Hill
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unten und schickte einen Sturzbach afrikanischer Worte in
meine Richtung. Ich hatte keine Ahnung, was er sagte. Schließlich brach er in
Lachen aus und verschwand in Clarksons Kabine, um Rum zu trinken. Später, als
er wieder von Bord ging, verbeugte er sich vor mir.
    »Eines Tages du kommst
in mein Dorf. Wie heißt du?«
    »Aminata.«
    »Eines Tages du bist Königin
Aminata, Frau von König Jimmy.«
    »Danke, aber ich bin
schon verheiratet.«
    »Wo dein Mann?«
    Als ich nicht
antwortete, lachte König Jimmy wieder.
    »Wenn er noch auf der
anderen Seite«, sagte er und gestikulierte über das Wasser, »du bist frei.«
    Damit kletterte er über
die Reling und die Treppe hinunter, stieg in sein Kanu und wurde davongerudert.
    Es kam mir verrückt
vor, dass meine erste Unterhaltung mit einem Afrikaner in meinem Heimatland auf
Englisch stattgefunden hatte. Etwas an der Aufgeblasenheit dieses schwarzen
Führers, ausgedrückt in der gebrochenen Sprache der Toubabu, machte ihn in
meinen Augen eher zu einem Clown als einer Bedrohung.
    Ein paar Stunden später
schickte König Jimmy dreißig Kanus, um uns an Land zu bringen. So wie sie auf
uns zusteuerten, wirkten sie wie eine Rudererarmee. Ich war froh, dass sie uns
halfen, war mir aber auch bewusst, wie leicht es für sie gewesen wäre, uns
anzugreifen. Als ich an der Reihe war, sprach ich den jungen Ruderer an, der
mir am nächsten saß, aber der starrte nur stumm geradeaus und sah mich nicht
einmal an. Er tat seine Arbeit, sonst nichts, und ruderte uns mit seinen
Kameraden schnell und gleichmäßig an Land. Und so kam es, dass die gleichen
Männer, die die Sklaven nach Bance Island schafften, uns über das Wasser der
St. George’s Bay ans Ufer von Sierra Leone brachten.
    John Clarkson
stand unter einem Schutzdach aus altem Segelstoff, hinter sich zwölf Vertreter
der Sierra Leone Company und uns alle um sich herum. Wieder und wieder hob ich
die Füße, um das Land unter mir zu spüren, zog schließlich die Schuhe aus und
ließ mir den Sand meiner Heimat zwischen den Zehen hindurchrieseln. Ich dachte,
dass ich nie wieder einen Fuß auf ein Schiff setzen wollte und nur noch eine
Reise in meinem Leben hinter mich zu bringen hatte. Eine lange Reise über Land.
    »Ladies und Gentlemen«,
sagte Clarkson, »wir werden unsere neue Kolonie Freetown nennen. Mein Auftrag
lautete, Sie alle hierherzubringen und dann nach London zurückzukehren, aber
die Direktoren der Company haben eine Nachricht geschickt, in der sie mich
auffordern, noch eine kurze Weile bei Ihnen zu bleiben.«
    Die meisten
Neuschottländer brachen in Applaus aus, und ich schloss mich ihnen an. Ich
vertraute Clarkson mehr als sonst einem Weißen, und ich glaubte, dass er sein
Bestes tun würde, uns in unser neues Leben zu verhelfen.
    Clarkson stellte die
Männer hinter sich vor und erklärte, die Company habe sie aus London geschickt,
um die Kolonie in Freetown zu leiten.
    »Können wir uns nicht
selbst um unsere Belange kümmern?«, fragte Peters.
    »Am Ende natürlich«,
sagte Clarkson, »aber die Company hat ein Vermögen investiert, um Sie alle
herzubringen, und will die Kolonie nun auch zum Erfolg führen.«
    Peters stöhnte. »Wir
sind doch nicht den ganzen Weg hergekommen, um weiter weißen Maßregeln zu
folgen.«
    Daddy Moses saß auf dem
Karren, der mit ihm über den Ozean gekommen war. »Mr Peters«, sagte er, »geben
Sie dem Lieutenant die Möglichkeit, zu Ende zu reden.«
    »Danke«, sagte
Clarkson. »Jeder von Ihnen wird sein Bestes geben müssen, und ich muss Sie
warnen, dass Drückeberger weder Essen noch Wasser, weder Baumaterialien noch
sonst etwas von dem bekommen werden, was die Company Ihnen allen zur Verfügung
stellt.« Clarkson instruierte uns, unsere vorläufigen Unterkünfte weit weg vom
Wasser zu errichten, weil das vordere Land für Hafenanlagen, Geschäfte,
Lagerhäuser, Gebäude der Company und Büros reserviert sei.
    Peters und ein paar
Männer in seiner Nähe riefen, dass sie nicht nach Freetown gekommen seien, um
Engländern Häuser zu bauen.
    Daddy Moses erhob
erneut die Stimme. »Brüder und Schwestern«, sagte er, »dies ist nicht die Zeit
für Streit. Ihr alle habt Augen, und ihr seht für mich, also sagt mir: Kann
jemand fünfhundert Häuser sehen, die bereits für unsere müden Knochen gebaut
wurden? Haben wir ein Gotteshaus? Haben wir ein System, um uns zu nähren, zu
jagen und unsere Beute miteinander zu teilen, bis wir alle auf eigenen Füßen
stehen können?«
    Niemand

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