Ich habe mich verträumt
Natalie.“
Nat lachte. „Was sonst noch, Margs?“
„Also, wie er Grace immer am Ohr leckt, ist ziemlich widerlich. Vor allem in der Kirche. Igitt.“
„Komm schon, ich meine es ernst.“ Kichernd wischte Natalie sich über die Augen.
„Und ein Augapfel rollt immer so unkontrolliert hin und her.“
Als unsere Mutter kam, um nachzusehen, was ihre Töchter vom Essen abhielt, fand sie uns hilflos vor Lachen auf der Bank unter dem Walnussbaum sitzen.
Noch während ich mit Angus am Farmington entlang nach Hause spazierte, hielt meine gute Laune an. Durch den kleinenWald am Ufer führte ein gewundener Pfad, und obwohl die ersten Mücken schon herumschwirrten, taten sie einem nichts, wenn man sie ignorierte. Angus trabte an der langen Leine neben mir her und blieb häufig stehen, um zu pinkeln, zu schnüffeln und wieder zu pinkeln, damit alle anderen Hunde, die nach uns des Weges kamen, wussten, dass Angus McFangus vor ihnen da gewesen war.
Nachdem sie lange über Moms Kalender gebrütet hatten, waren sich Natalie und Andrew über ein Datum einig geworden. Siebter Juni, ein Tag nach der Abschlussfeier an der Manning. In vier Wochen. Vier Wochen Zeit, um mit meinem erfundenen Freund Schluss zu machen, vier Wochen, um eine neue Begleitung für eine erneute Hochzeit zu finden. Ich stellte mir vor, wie es wäre, allein zu dieser Hochzeit zu gehen. Uuaahh. Allerdings war der Gedanke, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um jemanden zu finden, gleichermaßen schrecklich.
Angus bellte und zitterte. Ein Stück weiter vorn stand ein Fliegenfischer mit hohen Stiefeln im Fluss und schwang die lange Schnur seiner Angelrute in elegantem, wellenartigem Bogen durch die Luft. Die Sonne schien auf sein strubbeliges Haar, und ich lächelte, kaum überrascht, meinen Nachbarn hier zu sehen.
„Fangen Sie auch etwas oder versuchen Sie nur, gut auszusehen?“, rief ich ihm zu.
„Howdy, Nachbarin“, rief er zurück. „Bis jetzt habe ich noch nichts gefangen.“
„Sie armer Tropf.“ Ich balancierte über die Felssteine, um näher zu kommen. „Reißen Sie mir mit Ihrem Haken ja nicht die Augen aus!“, warnte ich.
„Warum nicht? Ich finde, ich bin Ihnen durchaus ein paar Schnitte und blaue Flecken schuldig“, erwiderte er und kam auf mich zugewatet. Angus begann zu bellen. „Ruhig, Hund“, kommandierte Callahan mit fester Stimme, und Angus wurde hysterisch. Japjapjapjap! Japjapjapjapjap!
„Sie haben wirklich ein Händchen für Tiere“, kommentierte ich. „Fangen kleine Kinder eigentlich zu weinen an, wenn sie Sie sehen?“
Er lachte. „Was machen Sie hier draußen, Grace?“
„Ach, ich bin nur auf dem Heimweg.“
„Möchten Sie sich einen Augenblick setzen? Ich habe Kekse“, lockte er.
„Sind die selbst gemacht?“
„Wenn Sie mit selbst gemacht meinen, dass ich selbst zum Bäcker gegangen bin und sie gekauft habe, dann ja“, antwortete er. „Sie sind gut – allerdings nichts im Vergleich zu Ihren Brownies. Die waren überirdisch lecker. Und damit allen Schmerz wert, den ich ertragen musste, um sie zu bekommen.“
„Oh, das war ein so schönes Kompliment, dass ich Ihnen vielleicht noch einmal welche backe.“ Ich setzte mich auf den Felsvorsprung, der über den Fluss ragte, und hielt Angus auf dem Schoß, von wo aus er Callahan anknurrte.
„Warum lassen Sie Angus nicht von der Leine?“, schlug Callahan vor.
„Oh nein“, sagte ich. „Dann würde er sofort ins Wasser springen und weggespült werden.“ Ich drückte meinen kleinen Schatz. „Und wir wollen doch nicht, dass du ertrinkst, hm? Mein kleines süßes Hundchen, hm? Nein, das wollen wir nicht.“
„Einige von uns vielleicht doch“, meinte Callahan trocken. Die Kekse waren von Lala’s – eigentlich schade, dass ich Sachen aus der Bäckerei auf zwanzig Meter erkennen konnte –, leckere, krosse Erdnussbutterkekse mit glitzernden Zuckerkristallen in der als Gitternetz aufgetragenen Glasur.
Callahan hielt Angus einen Keks hin, und der schnappte ihn und erwischte dabei leider auch Callahans Finger. Callahan zog umgehend seine Hand zurück, seufzte, betrachtete die verwundete Stelle und hielt mir den Finger hin. Zwei kleine Blutstropfen waren zu sehen.
„Sie Ärmster“, sagte ich. „Soll ich den Notarzt rufen?“
„Warum nicht einen Anwalt?“, entgegnete er und hob eine Augenbraue. „Vielleicht Margaret. Ihr Hund wird zunehmend zur Bedrohung. Unter uns gesagt, kann ich gar nicht fassen, dass ich noch am Leben bin.“
„Hm, das ist
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