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Ich habe sie getötet: Roman (German Edition)

Ich habe sie getötet: Roman (German Edition)

Titel: Ich habe sie getötet: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Knight
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was er gesagt hat, letztlich auf Mobbing hinausläuft. Es ist mir egal, ob die Zeit knapp wird, das ist nicht mein Problem.
    Und was er über uns von sich gegeben hat … was soll ich dazu sagen? Es war mir peinlich, ich war wütend – um deinet- und um meinetwillen. Da erzählt er vor John, ich wäre verknallt in dich. Soll das heißen, er denkt, ich bin eine liebeskranke Idiotin? Und seine Behauptung am Ende, ich würde dich oder ihn wegen sexueller Belästigung verklagen, wenn ich meinen Willen nicht kriege, ist üble Nachrede. Deshalb habe ich das Meeting verlassen, ohne auf irgendetwas einzugehen, sosehr er auch versucht hat, mich zu provozieren. Nach alldem bin ich zu folgendem Schluss gekommen: Mit ihm kann ich nicht arbeiten, und das heißt zu meinem allergrößten Bedauern, dass ich auch mit dir nicht arbeiten kann.
    Mx.
    Einen Moment lang versuche ich mir vorzustellen, wie das gewesen sein muss: Eine junge Frau mit einer guten Idee will von den Raubtieren des TV-Geschäfts wahrgenommen, aber nicht gefressen werden. Sie hat sich besser geschlagen, als ich es gekonnt hätte. Hier ist nachzulesen, wie wenig Lex von ihren Ambitionen und ihrem Talent gehalten hat; wie verbreitet offenbar die Annahme war, dass sie in Paul verschossen war. Das Einzige, was ich nicht weiß, ist, ob das auf Gegenseitigkeit beruht hat.
    Dieser E-Mail-Wechsel zeigt mehr als deutlich, was für ein Alptraum es sein muss, für Lex zu arbeiten, vor allem wenn man eine junge und schöne Frau ist. Lex hat seine Schwächen, aber Lex ist auch schlau. Hatte er nachträglich vielleicht das Gefühl, hier seine Meisterin gefunden zu haben? Stell dich nie zwischen einen Mann und die Millionen, die er machen wird. Hätte Melody diesen Weg beschreiten wollen, hätte sie sicher eine Grundlage gehabt, um wegen sexueller Belästigung zu klagen. Es ist sehr gut möglich, dass sie dafür Beweise gehabt hätte. In Verbindung mit anderen Bettgeschichten in der Firma, die Lex über die Jahre ausgesessen hat, könnte das den Investoren genügt haben, um ihn als »bad leaver« abzustempeln. Deshalb wollte er die Sachen aus ihrem Haus haben – er wollte wissen, wie sauer sie wirklich war. Aber selbst konnte er nicht hinfahren, das hätte verdächtig ausgesehen, und Astrid, seine Satellitenschüssel, konnte sich nicht aufraffen, ihrem Chef den Gefallen zu tun. Melody war diejenige, die zwischen Lex und seinem großen Coup stand, und das war ihm klar. Hat er sich deshalb an jenem Abend mit ihr getroffen? Wollte er ihr gut zureden, oder hatte er einen anderen Plan?
    Ich greife zum Telefon und wähle seine Nummer. Ich will hören, wie er flucht und wettert, wenn ich ihn mit dem konfrontiere, was ich jetzt weiß, aber leider kriege ich nur zu hören: »Der gewünschte Teilnehmer ist zurzeit nicht erreichbar, bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.« Das werde ich, auf jeden Fall, da kannst du sicher sein!
    Einen Augenblick lang kaue ich Nägel. Dann gehe ich mit dem Laptop ins Internet und rufe lexwoodisinnocent.com auf. Seit Mittwoch sind hier hunderttausend Besucher gezählt worden. Ich sehe ein paar Fotos von ihm mit irgendwelchen Promis und eins, auf dem er auf der Rollstuhlrampe vor der Polizeiwache steht. Entweder er selbst oder jemand in seinem Auftrag hat die Seite mit den Presseberichten zu ihm verlinkt, und davon gibt es jede Menge. Er war schon immer ein Meister der Selbstdarstellung und des viralen Marketings, und am besten kann er sich selbst verkaufen. »Wenn Sie mich für schuldig halten, gehen Sie eine Wette ein!«, steht groß und fett oben auf der Seite. Okay, Lex, du kriegst eine Nachricht von mir. Ich setze hundert Pfund darauf, dass du bis zur Halskrause in der Sache drinsteckst. Prompt kriege ich eine automatische Antwortmail:
    »Danke, dass Ihnen der Mord an Melody Graham nicht gleichgültig ist. Indem Sie sich an dieser Wette beteiligen, tragen Sie dazu bei, dass der Fall von der Polizei weiterhin ernst genommen wird und das öffentliche Interesse daran nicht nachlässt. Ich habe sie nicht ermordet, und deshalb ist es umso wichtiger, dass die Polizei die Jagd fortsetzt, bis sie den hat, der es getan hat.«
    Am oberen Rand meines Bildschirms ist ein Nachrichtenticker aktiviert; jetzt sticht mir der Name Forwood TV ins Auge. Es wird berichtet, dass Paul festgenommen worden ist. Zwei Minuten später fängt das Telefon an zu klingeln. Die Erste, der ich nicht entgehen kann, ist Pauls Mutter, völlig aufgelöst und

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