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Ich habe sieben Leben: Die Geschichte des Ernesto Guevara, genannt Che (German Edition)

Ich habe sieben Leben: Die Geschichte des Ernesto Guevara, genannt Che (German Edition)

Titel: Ich habe sieben Leben: Die Geschichte des Ernesto Guevara, genannt Che (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Hetmann
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Gefangenen Salustio Choque Choque zum westlichen Eingang der Ñancahuazú-Schlucht auf. Am östlichen Ende der Schlucht, in der Nähe des Calamine-Hauses, postiert sich eine weitere Kompanie unter Hauptmann Alfredo Calvi.
    Nachdem Major Sanchez mit seinen Männern etwa drei Meilen vorgerückt ist, tauchen am Himmel Flugzeuge auf, die Bomben abwerfen und die Gruppe mit Bordwaffen beschießen. Die Piloten halten die Soldaten für Guerillas, da sie gehört haben, dass die Guerillas erbeutete Armeeuniformen tragen sollen. Es vergehen etwa zehn Minuten, bis sie ihren Irrtum bemerken.
    Gegen Mittag weist Choque Choque auf Schützennester und Stellungen der Guerillas an den Hängen der Schlucht hin. Major Sanchez lässt sie mit allen verfügbaren Waffen unter Beschuss nehmen.
    Es scheint, dass sich die Guerillas daraufhin absetzen. Als die Kompanie weiter in die Schlucht eindringt, stößt sie auf das erste Lager der Rebellen mit der Feldküche und den kleinen Unterständen. Bald darauf entdeckende Soldaten ein zweites Lager mit einem Backofen und Laufgräben. Von dort führt ein Pfad zu einer Anlage, die an ein Amphitheater erinnert. Die Soldaten sammeln zurückgelassenes Papier und Fotos ein, darunter auch ein Bild von Guevara.
    Sie entdecken eine Dusche, die aus Maultierfell hergestellt wurde, einen primitiven Operationstisch, Stühle, Latrinen und Rezepte für Medikamente, die zwischen dem 8. und 20. November 1966 in La Paz gekauft worden sind.
    Am Ostende der Ñancahuazú-Schlucht bietet sich ihnen ein makabres Bild. Hier liegen die Überreste der Toten aus dem Gefecht vom 23. März. Von der Hüfte aufwärts sind die Leichen von den Raubvögeln bis auf die Knochen abgenagt worden. Die unteren Körperpartien haben die festanliegenden Hosen geschützt.
    Sanchez folgt dem Flusslauf, um Verbindung mit der Abteilung unter Hauptmann Calvi aufzunehmen. Bei Einbruch der Dunkelheit begegnen sich beide Kommandos am östlichen Eingang der Schlucht. Am Donnerstag, den 6. April, trifft eine Gruppe bolivianischer und ausländischer Journalisten in der Gegend ein. Sie finden im aufgegebenen Basisläger der Guerilleros Teile von Tagebüchern, die Übersetzung einer Rede des nordvietnamesischen Generals Giap und zahlreiche Fotos.
    Am Samstag, den 8. April, erhält die Kompanie Sanchez Befehl, die Schlucht des Iripiti-Baches einige Meilen weiter nördlich zu durchforschen. Sie hat keine Feindberührung. Am Montag, den 10. April, marschiert noch einmal eine Abteilung in die Iripiti-Schlucht. Gegen Mittag kommt eine Gruppe aufgeregter Soldaten zu dem Kommandoposten am Calamine-Haus zurückgelaufen. Sie rufen: »Ein Hinterhalt ... der Leutnant liegt verwundet unten am Fluss.«
    Che hält sich während dieser Tage im Bärenlager auf. Er erwartet, dass der Feind von Süden her angreifen wird, aber dann melden ihm seine Vorposten, dass die Armee von Osten heranzieht. Um das weitere Vordringen der Soldaten in die Zone zu verhindern, stellt er einen Hinterhalt auf. Sein Befehlsstand liegt nicht weit von der Stelle, an der es zum Kampf kommt. Zu Fuß sind es nur zehn Minuten.
    Um 10.30 Uhr sind die ersten Schüsse gefallen. Ein Melder verständigt Guevara und bittet um ärztliche Hilfe für den Guerillero El Rubio, der schwer verletzt worden ist und später stirbt. Che befielt seinen Unterführern, alle Gruppen sofort kampfbereit zu machen und schickt Ärzte nach vorn.
    Unterdessen ist Sanchez vom Calamine-Haus mit einer Verstärkung aufgebrochen. Er geht entlang des Flusses in Richtung auf den Ort Iripiti vor, um die andere Abteilung zu unterstützen. Es dauert aber bis zum Nachmittag, ehe er mit seiner Gruppe zur Stelle ist. Unterwegs kreist über den Infanteristen ein Luftaufklärer, aber es folgen keine Kampfflugzeuge, die die Bodentruppen ungeduldig erwarten. Der Kommandant der bolivianischen Luftstreitkräfte ist der Meinung, die Guerillas stellten keine ernst zu nehmende Gefahr dar.
    Gegen fünf Uhr entspinnt sich ein zweites heftiges Gefecht. Zwar verfügt die Armee über die stärkere Feuerkraft, aber die Guerilleros schießen genauer und kennen sich auch im Gelände besser aus. Ein Feldwebel, der ein Maschinengewehr trägt, bricht getroffen zusammen. »Soldaten ergebt euch, dann töten wir euch nicht! Soldaten ergebt euch!« rufen die unsichtbaren Guerilleros. Dazwischen hört man die Schreie der Verwundeten.
    Leutnant Ayala will einen Minenwerfer abfeuern, als ihn eine Kugel in die Brust trifft und seine Lunge durchlöchert. Major

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