Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition)

die damit gekoppelte Energie in Ihren Beruf tragen, versetzt Berge, im wahrsten Sinne des Wortes. Menschen, die dieselbe Arbeit verrichten, aber keinem emotionalen Drang oder gar inneren Ruf folgen, können sich in Ergebnis und Qualität ihrer Arbeit nicht mit den emotional Angetriebenen messen. Diese Menschen sind einzigartig und jeder, der ihnen begegnet, nimmt das sofort wahr. Wenn Sie dieses Hochgefühl oder Prickeln bei Ihrer Arbeit vermissen, leben Sie Ihre positiven Emotionen wahrscheinlich außerhalb Ihres Berufes aus. Wenigen scheint aufgefallen zu sein, dass die Spaß- und Freizeitindustrie in unseren Breitengraden in dem Maße gewachsen ist, in dem wir die Freude an unserer beruflichen Tätigkeit verloren haben.
Wir handeln wider unsere Natur, wenn wir Emotionen ausblenden, verleugnen und unterdrücken.
    Tun wir das über einen längeren Zeitraum, nehmen wir unsere Emotionen mit der Zeit nur noch undifferenziert wahr. Dabei ist die Palette unserer Emotionen breit und vielfältig: fröhlich, erfrischt, freundvoll, glücklich, liebevoll, begeistert, mutig, euphorisch, vertrauensvoll, verliebt, eifersüchtig, angespannt, schlapp, traurig, hasserfüllt, neidisch, niedergeschlagen, wütend, argwöhnisch, fassungslos, feindselig, enttäuscht, angstvoll. Wenn die Skala der Emotionen, die Sie bei der Arbeit zulassen, beschränkt ist, trifft das in gleicher Weise auf die Flexibilität Ihrer Muskeln und die Anzahl Ihrer Möglichkeiten zu, Ihre Arbeit auszuführen.
    Gefühle entscheiden über unsere Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz. Deshalb sollten wir lernen, sinnvoll mit ihnen umzugehen. Ansonsten machen wir es uns selbst unnötig schwer. Nach meinen Beobachtungen dominieren negative Emotionen wie Frustration, Neid, Missgunst, Wut, Enttäuschung und Angst den Arbeitsalltag vieler. Negative Emotionen setzen in Ihrem Körper das Hormon Cortisol frei. Ist das Cortisol-Level zu hoch, blockiert es den vollen Zugang zu Ihren höheren Gehirnfunktionen, weil es den Thalamus in seiner Funktion stört. Damit steht Ihnen nur der Teil Ihres Gehirns in vollem Umfang zu Verfügung, den Sie mit den Reptilien und Säugetieren teilen. Diese Blockade kann sechs bis zehn Stunden anhalten. In dieser Zeit machen negative Emotionen Sie schlichtweg so »dumm« wie einen Hund.
    Positive Emotionen wie Freude, Begeisterung und Mut erzeugen das Hormon DHEA, das wie ein Schmiermittel für die höheren Gehirnfunktionen wirkt. Es sorgt dafür, dass Sie klarere und intelligentere Entscheidungen treffen und sie auch umsetzen.
    Cortisol und DHEA gehen aus demselben Basismolekül hervor. Wenn Ihre Emotionen viel Cortisol produzieren, haben Sie wenig DHEA und umgekehrt. Spitzensportler, die Höchstleistungen erbringen wollen und zu faul sind, sich selbst mental so zu trainieren, dass ihre positiven Emotionen die negativen weit überwiegen, führen sich DHEA künstlich von außen zu – als Dopingmittel. Auch wenn es in anderen Berufen noch keine Dopingkontrollen gibt, das Geld können Sie sich sparen.
Trainieren Sie Ihr Gehirn und programmieren Sie es bewusst auf positive Emotionen.
Zählen Sie jeden Morgen als erste Arbeitshandlung zehn Dinge auf, für die Sie dankbar sind, und freuen Sie sich mit einem Lachen im Gesicht und einem warmen Gefühls ums Herz daran. Mindestens fünf Dinge auf Ihrer inneren Dankesliste sollten mit Ihrer Arbeit zu tun haben. Auch wenn die Ihnen im Moment mächtig stinkt, finden Sie bei sorgfältiger Betrachtung sicher irgendetwas daran, über das Sie sich freuen können.
Stoppen Sie alle negativen Gedanken und daran gekoppelte Emotionen, noch bevor sie so richtig Fahrt aufnehmen. Sagen Sie zu sich: »Stopp! Ein neuer Gedanke!« Es funktioniert, garantiert. Sie müssen es nur konsequent tun.
Leben Sie viele positive Emotionen bei dem, womit Sie täglich Ihr Geld verdienen!
    Ihr Gehirn sortiert Informationen nach Emotionen. Das hat sich über Jahrtausende so entwickelt. Je größer die Zahl unterschiedlicher Emotionen, die Sie zu erkennen und zu leben vermögen, desto mehr verschiedenartige Informationen kann Ihr Gehirn aufnehmen und speichern. Beobachten Sie die Menschen um sich herum. Wer positive Emotionen lebt, ist in Bewegung, teilt sich darüber mit, verbal und nonverbal, und zieht Menschen an, um gemeinsam mit ihnen etwas zu voranzutreiben.
    Wenn Sie kommunizieren, setzt sich Ihre Botschaft zu mehr als 90 Prozent aus dem Klang Ihrer Stimme und Ihrer Körpersprache zusammen. Der Inhalt dessen, was Sie sagen, hat