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Ich kenne dein Geheimnis

Titel: Ich kenne dein Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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ihrer Seite fühlte sie sich weniger
     allein. Aber im Augenblick konnte sie nichts für die Kommissarin tun, außerdem musste sie ins Studio zurück. Und nicht zuletzt
     freute sie sich auf das Wiedersehen mit Paolo. Während sie zur Stazione Centrale gingen, hatte Silvia ihr nochmals versichert,
     dass sie alle Hebel in Bewegung setzen würde, um einen Lokaltermin in Anna Principinis Wohnung zu erwirken. »Ich bin sicher,
     das klappt, aber es wird etwas dauern. Sobald ich grünes Licht habe, rufe ich dich an. Du bist dabei, versprochen!« Chiara
     hatte ihr die verwirrende Vision mit dem blauäugigen Kind auf dem Foto verschwiegen. Auch ihren Verdacht, dass zwischen diesem
     Kind und der Boutiquebesitzerin Amanda Soleri eine Verbindung bestehen könnte, hatte sie nicht erwähnt. Nur das ungute |287| Gefühl, das sie bei Franco Spargi hatte, war ein Thema gewesen.
    Auch die Kommissarin hatte Vorbehalte gegen Spargi, aber keinen konkreten Ansatzpunkt, wie man gegen ihn vorgehen könnte.
     »Chiara, sei vorsichtig. Und wenn du weitere Drohbriefe bekommen solltest oder dich jemand verfolgen sollte, gib mir bitte
     Bescheid. Versprochen?«
    »Versprochen!« Dann hatten sie sich verabschiedet.
    Zum Glück war das Klima in Rom milder als in Mailand, die Sonne strahlte, und die Luft war lau. Chiara winkte ein Taxi heran
     und ließ sich nach Hause fahren. Während der Fahrt dachte sie an Paolo. »Weißt du überhaupt, wie viel du mir bedeutest?«,
     hatte er am Vorabend am Telefon gefragt. Sie war gerührt gewesen. »Ich weiß nur, wie sehr ich dich liebe«, hatte sie ihm geantwortet.
    Als sie die Haustür öffnete, seufzte Chiara erleichtert. Alles war gutgegangen, niemand war ihr gefolgt. Sie stellte den Trolley
     im Schlafzimmer ab, auspacken wollte sie später. Dann zog sie Jacke, Jeans und Schuhe aus, schlüpfte in ihren Pyjama und steckte
     die Haare hoch, um sich abzuschminken. Sie sah müde und abgespannt aus. »Ich muss unbedingt zu Antonio und dann auf die Sonnenbank!«,
     beschloss sie. Wenn Paolo kam, wollte sie perfekt aussehen. Nach dem Abschminken cremte sie Gesicht und Dekolleté mit Feuchtigkeitscreme
     ein und begann die Wohnung zu inspizieren. Die Wohnzimmervorhänge wirkten angegraut. Noch während sie überlegte, wann sie
     zum letzen Mal gewaschen worden waren, klingelte das Handy.
    »Paolo, Liebster, ich habe gerade an dich gedacht!«, sagte sie glücklich. Doch nach und nach breitete sich Enttäuschung auf
     ihrem Gesicht aus. Verstohlen wischte sie sich eine Träne aus dem Gesicht.
    |288| »Chiara, bist du noch dran? Chiara?«
    »Ja«, murmelte sie.
    »Es tut mir leid.« Mehr sagte er nicht.
    Chiara atmete tief durch.
    »Sag mir, dass du mir verzeihst.«
    Chiara seufzte noch einmal. Was sollte sie auch anderes tun? »Natürlich verzeihe ich dir. Außerdem ist es nicht deine Schuld.«
    »Wir können wieder anfangen, die Tage zu zählen.«
    »Eine gute Idee.« Chiara schniefte. War es wirklich nicht Paolos Schuld? Warum versuchte er sich dann ständig zu rechtfertigen?
    »Du musst das verstehen, dieses Angebot konnte ich nicht ablehnen. Stell dir vor, ich als rechte Hand dieser Koryphäe! Die
     Chance konnte ich mir nicht entgehen lassen. Sonst wäre die ganze Mühe umsonst gewesen, verstehst du?«
    Chiara nickte, auch wenn sie ihn nicht wirklich verstand.
    »Warum weinst du? Was ist los?«
    »Nichts.« Nonna Lia hatte immer gesagt, dass erst Distanz bewies, wie groß die Liebe war, genau wie die Aufrichtigkeit gegenüber
     dem anderen. Doch sie war Paolo gegenüber nicht ehrlich gewesen.
    »Ich tue es für uns, glaub mir. Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich vermisse«
    Chiara war kurz davor, ihm alles zu erzählen, die Drohbriefe, die Angst, verfolgt zu werden, und ihre Reise nach Mailand.
    »Sag mir bitte, was los ist, Chiara. Du verheimlichst mir doch etwas.«
    »Jetzt oder nie«, dachte Chiara, und ihr Herz begann aufgeregt zu klopfen. Wenn ich ihm alles erzählt habe, dann fliegt er
     auf der Stelle nach Hause, falls er mich wirklich liebt. Sonst …
    |289| »Chiara?«
    Chiara zögerte. »Alles in Ordnung. Ich warte auf dich und zähle die Tage …«
     
    Vito Santanna wurde telefonisch informiert, dass die Polizei bei Amanda Luxury gewesen war. Eine Kommissarin Giorgini.
    »Allein?«
    Der Anrufer verneinte, und Santanna sagte knapp: »Keine gute Gesellschaft. Wir werden unserem Singvögelchen ein Zeichen unserer
     Freundschaft schicken. Schönheit ist vergänglich. Das sollten gerade die

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