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Ich kenne dein Geheimnis

Titel: Ich kenne dein Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Gubertis
.
    Chiara wandte sich wieder ihrem Gast zu. »Waren Sie jemals verheiratet?«
    »Nein.«
    »Und der Produzent De Gubertis?«
    Smeralda sah sie vorwurfsvoll an, aber Chiara ließ sich nicht beeindrucken.
    »Sind Sie ein Liebespaar?«
    »Kein Kommentar.« Die Schauspielerin runzelte die Stirn, ohne dass auch nur eine Falte zu sehen war.
    |135| »Botox«, dachte Chiara. »De Gubertis ist ein erfolgreicher Produzent, es wäre nicht seine erste Affäre. Unter anderem sagt
     man ihm eine Beziehung mit Linda Kalifa nach, dem brasilianischen Model …«
    »Ich kenne seine Vergangenheit nicht, und sie interessiert mich auch nicht.« Smeralda wurde immer nervöser. Am Haaransatz
     bildeten sich Schweißperlen, ihre Haut begann unter der Schminke zu jucken.
    »Smeralda, unsere Sendung heißt ›Mein Geheimnis‹. Einige persönliche Fragen muss ich daher schon stellen dürfen …«
    Smeralda nickte und zwang sich zu einem Lächeln.
    »Hätten Sie gerne Kinder?«
    Smeralda zögerte, die Antwort fiel ihr sichtlich schwer. »Sicher, irgendwann schon. Ich glaube, für jede Frau ist die Familie
     das höchste Glück.« Der Satz wirkte wie einstudiert.
    »Haben Sie schon Kinder?« Diese Frage stand nicht im Skript, Chiara hatte sie ganz spontan gestellt. »Sind Sie schon Mutter?«,
     wiederholte sie wie in Trance.
    Smeralda sah sie entgeistert an. »Nein!«
    Chiara erblasste. Ihr wurde schwindlig, der Sessel begann wieder zu vibrieren. »Doch, Sie haben Kinder!«, beharrte sie und
     fixierte ihren Gast eindringlich. »Sie haben Kinder.«
    Smeralda starrte Chiara an, als hätte sie den Verstand verloren. »Wie bitte?«
    »Es ist wahr. Die Erde … der Sumpf … alles rot!«
    Chiaras Stimme war nur ein Flüstern, aber Smeralda hatte sie trotzdem verstanden.
    »Was erlauben Sie sich?« Die Schauspielerin war jetzt schweißgebadet.
    »Ich will nur die Wahrheit wissen.«
    »Die Wahrheit?«, Smeralda lachte verächtlich, »welche Wahrheit? Sie sind nichts als eine unverschämte Intrigantin! |136| Ihre boshaften Lügen muss ich mir nicht länger anhören.« Sie sprang auf.
    »Halt, warten Sie!« Chiara fasste sie am Handgelenk, um sie zurückzuhalten. Smeralda riss sich los. »Sind Sie total verrückt
     geworden? Lassen Sie mich los! Was ist das für eine Sendung, bitte?« Sie wandte sich empört ans Publikum, dabei zitterte sie
     am ganzen Körper. »Ich werde Sie vor Gericht bringen, ich verklage Sie!« Tränenüberströmt stürzte sie aus dem Studio. Das
     Publikum war schockiert.
    Imelde und Forte rannten hinter ihr her, während der Regisseur das Zeichen für einen Werbeblock gab.
    Sobald das Aufnahmezeichen erloschen war, eilte der Regieassistent auf Chiara zu, die kurz vor der Ohnmacht stand. »Was ist
     los? Geht’s dir nicht gut?«
    Chiara blickte sich verwirrt um. Das dumpfe Murmeln des Publikums erschien ihr ohrenbetäubend laut. Sie war nassgeschwitzt,
     aber ihre Hände waren eiskalt.
    »Wasser mit Zucker, sofort!« Piergiorgio Sperelli kam auf seine Freundin zu.
    »Es tut mir leid, aber das ist nicht gestattet.«
    »Ich bin ein Freund«, rechtfertigte sich Piergiorgio.
    »Sorry, aber es ist verboten.« Piergiorgio hielt inne, um zu widersprechen, aber Chiara nickte ihm beruhigend zu.
    Nach und nach ebbten die Geräusche des Publikums ab, aber alle wussten, dass die Sendung beendet war. Die Mangano würde nicht
     zurückkommen.
     
    Wenige Minuten später versuchte Piergiorgio Sperelli seine Freundin zu trösten, die völlig verzweifelt in der Garderobe saß:
     »Du wirst sehen, das renkt sich alles wieder ein. Du hast doch nur deinen Job gemacht.«
    »Ja, aber diese Frage stand nicht im Drehbuch.« Chiara kauerte |137| zusammengesunken auf einem Stuhl, unfähig, sich abzuschminken, geschweige denn, sich umzuziehen. »Ich weiß auch nicht, welcher
     Teufel mir das eingeflüstert hat.«
    »Es ist nicht deine Schuld, wenn die Mangano so leicht die Nerven verliert …«
    Chiara schüttelte den Kopf.
    »Außerdem konnte jeder sehen, dass es dir schlecht ging. Keine Sorge, niemand wird dir etwas vorwerfen.«
    Chiara sah ihn dankbar an: »Du bist immer so nett, Piergiorgio.« Dabei strich sie ihm über die Wange.
    Piergiorgio errötete. »Wie geht’s dir jetzt?«
    »Gut, sehr gut.«
    »War das der Blutdruck?«
    »Ja«, bestätigte Chiara, die so schnell wie möglich das Thema wechseln wollte.
    Doch Piergiorgio kannte sie lange genug. »Doch nicht der Blutdruck?«
    Chiara seufzte tief.
    »Ich kenne diesen Gesichtsausdruck.

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